- “Kampfhunde” ist ein Begriff, der für Hunderassen verwendet wird, die als potenziell gefährlich angesehen werden.
- Diese Rassen werden oft aufgrund ihrer Stärke, Größe und Beißkraft als Kampfhunde klassifiziert.
- Einige der bekanntesten Kampfhundrassen sind Pitbull Terrier, Rottweiler und Staffordshire Bullterrier.
- In allen Bundesländern gibt es spezifische Gesetze und Einschränkungen für die Haltung von Kampfhunden aufgrund der Wahrnehmung ihres Gefahrenpotenzials.
- Die Einstufung eines Hundes als “Kampfhund” bedeutet nicht automatisch, dass er aggressiv oder gefährlich ist. Die richtige Sozialisation und Erziehung spielen eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung des Verhaltens eines Hundes.
Diese Hunderassen gelten als Kampfhunde, bzw. Listenhunde
Wann ein Hund auf die Kampfhundeliste kommt, hängt immer von der Gesetzgebung der Bundesländer ab. Manche Länder unterteilen ihre Listen dabei noch nach den Kategorien 1 und 2. Besonders gefährliche Hunderassen werden dabei vom Gesetz als Kategorie 1 eingestuft. Diese Rasselisten gibt es übrigens nicht in jedem Bundesland. Die Länder Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein haben sich gegen eine Einstufung als Kampfhunde-Rassen entschieden. Kritiker und Experten sehen die Regeln auch eher kritisch.
Dabei bezieht sich der Gesetzgeber nicht nur auf die Hundehaltung, sondern auch auf die Einreise und die Zucht. Näheres wird dabei im Hundeverbringungs- und -einfuhrbeschränkungsgesetz geregelt. Weiter unten gehen wir aber auf alle gesetzlichen Bestimmungen der Ämter ein und sagen dir genau welche Regelung für dein Bundesland zutrifft.
Hier ist eine Übersicht über alle Hunde, die wegen ihrer Gefährlichkeit als Kampfhund bezeichnet werden:
- American Staffordshire Terrier (Amstaff)
- American Pit Bull Terrier
- American Bullldog
- Cane Corso
- Bandog
- Bullmastiff
- Bullterrier
- Dobermann
- Dogue de Bordeaux (Bordeauxdogge)
- Mastino Napoletano
- Mastiff
- Alano Espanol
- Dogo Argentino (argentinische Dogge)
- Rottweiler
- Staffordshire Bullterrier
- Fila Brasileiro
- Dogo Canario
- Kangal
- Tosa Inu
1. American Staffordshire Terrier
Der American Staffordshire Terrier stammt aus den Vereinigten Staaten, wo er aus Kreuzungen zwischen Bulldoggen und Terriern entstand. Er wird bis zu 48 Zentimeter groß und 25 Kilogramm schwer. Die kompakte, muskulöse Hunderasse wurde bereits 1936 vom American Kennel Club anerkannt und hat ihre Wurzeln in den „Pit Bull Terriern“, die für Hundekämpfe gezüchtet wurden.
Heute wird der American Staffordshire Terrier gerne als Familien- und Begleithund gehalten. Er ist seinem Rudel gegenüber freundlich und menschenbezogen, jedoch fremden Artgenossen gegenüber zunächst reserviert. Dank seiner hohen Lernbereitschaft lässt er sich unheimlich gut erziehen, sofern Hundehalter und Hund von Beginn an eine stabile Bindung aufbauen. Das perfekte Herrchen bzw. die perfekte Frauchen sollte dem American Staffordshire Terrier mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen begegnen. Leider sitzen viele dieser Vierbeiner im Tierheim, obwohl sie aufgrund ihres Wesens eigentlich sehr liebevolle Hunde sind.
Der Amstaff wird in den Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, Bremen, Berlin, Rheinland-Pfalz, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Hamburg und Nordrhein-Westfalen als Kampfhunderasse angesehen.
2. Pit Bull Terrier
Der American Pit Bull Terrier stammt aus dem 19. Jahrhundert in Großbritannien, wo er aus Kreuzungen von Bullenbeißern und Terriern entstand. Er wird bis zu 53 Zentimeter groß und 30 Kilogramm schwer. Die kompakte, muskulöse Hunderasse wurde bereits 1898 vom United Kennel Club anerkannt und zunächst für Hundekämpfe gezüchtet. Pitbulls wurden oft für Tierkämpfe eingesetzt und sind in einigen Bundesländern mit einem Verbot belegt. Entscheidend ist die Häufigkeit von Angriffen, die von dieser Hunderasse augegangen ist.
Heute wird der Pitbull-Terrier häufig als Schutz- und Wachhund eingesetzt. Er zeichnet sich durch Mut, Entschlossenheit und Ausdauer aus, gilt jedoch gleichzeitig als menschenbezogen und seinem Rudel treu ergeben. Aufgrund seines großen Bewegungsdrangs und seiner Anfälligkeit für Rangordnungskämpfe stellt die Haltung jedoch höhere Anforderungen an Hundehalter. Das perfekte Herrchen bzw. die perfekte Frauchen verfügt über viel Erfahrung im Umgang mit dieser Rasse, setzt auf konsequente Erziehung und sorgt für ausreichend Beschäftigung des Pit Bull Terriers.
Alle Bundesländer mit einer Rasseliste führen den Pit Bull Terrier ohne Ausnahmen und aus Vorsicht auf ihrer Liste. Das gilt gleich für mehrere Pitbull Rassen.
3. Bullterrier
Der Bullterrier wurde im 19. Jahrhundert in Großbritannien für die damals populären Hundekämpfe gezüchtet. Man kreuzte die damaligen Bullenbeißer mit Terriern, um robuste und mutige Hunde zu erhalten. Noch heute zeugt das keilförmige Format des Bullterriers von dieser blutigen Tradition.
Dabei erreicht der muskulös gebaute Hund lediglich eine Schulterhöhe von bis zu 50 cm. Ihr Körperbau ermöglicht ihnen jedoch, enorme Kraft zu entfalten. Ursprünglich für den Kampf in der Arena optimiert, bewährt sich der Bullterrier heutzutage auch als Schutz- und Wachhund. Seinem Menschen gegenüber ist er sehr loyal, Fremden zunächst eher reserviert gegenüber eingestellt.
Voraussetzungen für eine optimale Erziehung sind Konsequenz von Welpenbeinen an und ausgiebige Beschäftigung. Sonst neigt das willensstarke Tier zu Dickköpfigkeit und Übermut. Erfahrene Halter schätzen beim Bullterrier jedoch die robute Gesundheit, die Freude an der Arbeit sowie die Clown-artige Verspieltheit im Familienverband. Die richtige Sozialisierung ist bei dieser Rasse unabdingbar für ein friedliches Miteinander.
4. Tosa Inu
Majestätisch, aber auch gefährlich – so wird der Tosa Inu oft beschrieben. Die mächtige Dogge ist eine japanische Hunderasse und ist dort seit Jahrhunderten bekannt. Ihr Name bedeutet wörtlich “Kampfhund aus Tosa”, was bereits auf ihre ursprüngliche Zweckbestimmung hinweist.
Bis zu 60 cm groß und über 50 kg schwer, zählt der Tosa Inu zu den größten Hunderassen der Welt. Sein muskulöser Körperbau sowie das massive Gebiss verleihen ihm ein furchteinflößendes Äußeres. Doch seine Geschichte ist ambivalent: Neben selektiver Züchtung für Hundekampf wurde dem Tosa Inu auch Begleithunde-Potenzial zugeschrieben.
In seinem Heimatland unterliegt die Rasse strengen Auflagen. Andere EU Länder wie Großbritannien oder Dänemark verbieten sogar gänzlich die Einfuhr und Zucht. Dies verdeutlicht, welche Gefahren trotz aller Noblesse vom Tosa Inu ausgehen können. Für unerfahrene Halter ist er genauso wenig geeignet wie als Familienhund. Seine Haltung erfordert viel Expertise sowie konsequente Erziehung und ausreichende Beschäftigung.
5. Staffordshire Bullterrier
Der Staffordshire-Bullterrier hat seine Wurzeln, wie der Name bereits verrät, in der englischen Grafschaft Staffordshire. Dort kreuzte man im 19. Jahrhundert Terrier mit Bulldogs, um robuste und draufgängerische Kampfhunde für die blutigen „Bloodsports“ jener Zeit zu züchten.
Heute ist der kaum über 40 cm große „Staffie“ vor allem in Großbritannien ein äußerst beliebter Familienbegleiter. Sein freundliches Wesen sowie seine Robustheit und sein Mut machen ihn zum idealen Hund für aktive Menschen. Er liebt nichts mehr, als Zeit mit seinem Rudel zu verbringen und ist sehr menschenbezogen.
Gleichzeitig birgt die Zuchthistorie des Staffordshire Bullterriers auch Risiken: Der Beschützerinstinkt gegenüber seinem Rudel ist extrem ausgeprägt und seine Toleranzschwelle gegenüber fremden Hunden oder Menschen mitunter gering. Ein konsequenter, sozialisierender Umgang von Welpenbeinen an ist daher unabdingbar. Bei stimmiger Erziehung entwickelt sich der „Staffie“ für erfahrene Halter jedoch zum perfekten Gefährten.
Der Staffordshire Bullterrier wird von nahezu jeder Behörde als gefährlich angesehen. Sogar vom sonst so hundefreundlichen Saarland. Tierheime sind leider mit diesen Tieren komplett überfüllt.
6. Cane Corso
Der Cane Corso stammt aus Italien, wo er seit Jahrhunderten als Wach- und Schutzhund eingesetzt wird. Er wird bis zu 70 Zentimeter groß und 50 Kilogramm schwer. Die massige, muskulöse Hunderasse wurde bereits 2007 von der FCI anerkannt.
Auch heute noch zeichnet sich der Cane Corso durch Mut, Kraft und Durchsetzungsvermögen aus. In der Vergangenheit kam er wie andere Molosser-Rassen auch bei blutigen Jagd- und Kampfspielen zum Einsatz. Aufgrund dieser Historie sowie seines imposanten Erscheinungsbilds wird der Cane Corso häufig fälschlicherweise der Gruppe der “Kampfhunde” zugeordnet.
Richtig sozialisiert und konsequent erzogen, ist ein friedliches Zusammenleben mit dem Menschen jedoch problemlos möglich. Der ideale Halter vermittelt von Beginn an sowohl durch Körpersprache als auch situatives Verhalten, dass Aggressivität nicht toleriert wird. Der Cano Corso gehört zu den Hunden mit der stärksten Beißkraft.
Bis auf Bayern und Brandenburg ist der Cane Corso in keinem Land mit Einschränkungen versehen.
7. Mastino Napoletano
Der Mastino Napoletano ist eine altehrwürdige italienische Hunderasse. Ihre Wurzeln reichen weit zurück bis in die Antike. Schon damals war sie als Wach- und Schutzhund bei den Legionen der Römer geschätzt. Bis heute prägen Größe und Masse in Kombination mit Mut und Robustheit ihren Ruf als imposanter Wachhund, der sogar Bären vom Vieh fernhalten sollte.
Mit einer Schulterhöhe von bis zu 80 cm und einem Gewicht von 70-100 kg ist der Mastino Napoletano einer der größten Molosser überhaupt. Sein breiter Kopf, die ausladenen Lefzen und die Falten im Gesicht verleihen ihm eine etwas grimmige Miene – insbesondere, wenn er konzentriert einer Spur im Streifendienst folgt.
Abseits seiner imposanten Erscheinung ist er Familien und Kindern gegenüber jedoch sehr zugewandt. Durch konsequente Erziehung und eine kompetente Führung werden aus dem Mastino Napoletano verlässliche Wachhunde, die sehr “leise” arbeiten und Situationen klug einschätzen. Erfahrene Halter schätzen seine Aufmerksamkeit und sein ausgeglichenes, ruhiges Wesen im Alltag. Treue zu seiner Familie zeichnet ihn zeitlebens aus.
8. American Bulldog
Der American Bulldog ist eine relativ junge Rasse, die aus den Südstaaten der USA stammt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde hier eine Bulldoggen-Linie gezüchtet, welche als zuverlässige Farm- und Ranchhunde arbeiteten. Man wollte robuste Tiere, die Rinder und Schafe bändigen sowie Haus und Hof aktiv verteidigen konnten.
Dabei war der American Bulldog weniger für Hundekämpfe gedacht – anders als seine englischen und europäischen Artverwandten. Dennoch wurde er später auch im illegalen Kampfhundemilieu eingesetzt und gezüchtet. Dies führte dazu, dass er lange als gefährlich und unkontrollierbar galt.
Mittlerweile hat sich der Ruf des American Bulldog jedoch deutlich gewandelt. Bei artgerechter Erziehung und Haltung gilt er als williger Familienhund. Allerdings benötigt diese aktive und willensstarke Rasse auch körperliche und geistige Auslastung sowie eine konsequente Führung.
9. Fila Brasileiro
Eine Begegnung mit einem Fila Brasileiro geht unter die Haut – und das nicht nur aufgrund der imposanten Erscheinung. Die massige Dogge aus Brasilien wirkt zwischen ihrer fuckeligen Haut und der leicht grimmigen Miene geradezu furchteinflößend. Doch der Schein trügt, zumindest zum Teil.
Zweifellos wurde der Fila über Jahrhunderte als Schutz- und Wachhund gezüchtet – ursprünglich, um Rinderherden vor Jaguaren und Dieben zu beschützen. Noch heute zeichnet ihn seine aufmerksame Territorialität sowie Misstrauen gegenüber Fremden aus. Sobald ein Fila jedoch sein Rudel als solches akzeptiert hat, beschützt er es mit eindrucksvoller Hingabe.
Sein durchsetzungsstarkes, dominantes Wesen erfordert vom Halter viel konsequente Erziehung und Einfühlungsvermögen. Der Fila Brasileiro bleibt ein Hund für Profis. Er verschreibt sich bedingungslos, erwartet aber auch uneingeschränkten Respekt. Fehlt die nötige Kompetenz des Halters, so wächst mit der Macht dieses Hundes auch die Gefahr ihres Missbrauchs.
10. Dogo Argentino
Weiß, muskulös, kraftvoll – so präsentiert sich der Dogo Argentino. Die imposante Erscheinung der argentinischen Dogge lässt ihre Herkunft als Jagd- und Schutzhund erahnen. Besonders beliebte weiße Kampfhunde.
Gezüchtet wurde sie in den 1920er Jahren speziell für die Jagd auf Großwild wie Pumas und Wildschweine. Bis heute zeichnet den Dogo Argentino Mut, Ausdauer und enormes Durchsetzungsvermögen aus. Dies in Kombination mit ihrem Körperbau ermöglicht den Einsatz in extremen Situationen.
Abseits der Jagd ist der Dogo Argentino heute auch als Familienhund beliebt. Er zeigt sich sehr anhänglich und kinderlieb – jedoch ausschließlich innerhalb seines vertrauten Rudels. In der Öffentlichkeit überwiegen Misstrauen und territoriale Instinkte, weswegen eine konsequente Erziehung unabdingbar ist.
Für den Hundehalter bedeutet dies, von Beginn an durch sicheres Auftreten sowie situatives Verhalten klarzustellen, dass Aggression bei diesem selbstbewussten Hund nicht toleriert wird. Bei richtiger Führung wird der Dogo zum verlässlichen Begleiter mit beeindruckender Präsenz.
11. Alano Español (Mastin Español)
Der Alano Español ist eine uralte Molosser-Rasse aus Spanien. Schon die Römer sollen diese mächtigen Hunde zum Viehhüten und als Kampfhunde geschätzt haben. Ihr Name bedeutet übersetzt “Spanische Dogge”.
Und das Aussehen eines Alano Español ist in der Tat gewaltig: Bis zu 80 cm groß und über 60 kg schwer kann diese Rasse werden. Ihr kräftiger Körperbau mit breitem Brustkorb ist reine Muskelmasse. Der massive Kopf in Kombination mit den hängenden Lefzen gibt dem Alano Español eine etwas furchteinflößende Erscheinung.
Doch der Schein trügt – bei richtiger Haltung zeigt sich diese Rasse sehr treu und anhänglich gegenüber ihrer Familie. Allerdings benötigt der Alano Español konsequente Erziehung und ausreichend Auslauf – er neigt zu Dominanzverhalten. Erfahrene Hundehalter schätzen ihn als zuverlässigen Wachhund, der seine Aufgabe sehr ernst nimmt und sich Eindringlingen mutig entgegenstellt.
12. Rottweiler
Der Rottweiler ist eine der ältesten und bekanntesten Hunderassen überhaupt. Schon die Römer sollen bei ihrem Feldzug ins heutige Deutschland Molosser-Hunde für den Viehtrieb und zum Bewachen mitgeführt haben – die Vorfahren der Rottweiler. Der Name leitet sich vom süddeutschen Städtchen Rottweil ab, wo sie als Metzger- und Viehhunde arbeiteten.
Bis heute ist der Rottweiler als deutsche Hunderasse als zuverlässiger Wachhund geschätzt. Seine Schulterhöhe beträgt 60-68 cm bei einem Gewicht von ca. 50 kg bei männlichen Tieren. Sein kräftiger Körperbau, der massive Kopf und das mächtige Gebiss verleihen ihm zusammen mit der schwarz-rotbraunen Fellfärbung sein unverwechselbares Aussehen.
Rottweiler zeichnen sich durch Mut, Robustheit und Intelligenz aus. Sie neigen jedoch auch zu starkem Schutz- und Territorialverhalten. Daher ist eine konsequente Sozialisierung und Erziehung von Welpenbeinen an unabdingbar. Bei richtiger Haltung wird kaum eine Rasse so treu ergeben und zuverlässig wie der Rottweiler.
Der Rottweiler wird nur von den wenigsten Ländern als Risiko angesehen. Bayern, Brandenburg und Hessen bilden da eine Ausnahme.
Was sind eigentlich Kampfhunde?
Die Bezeichnung Kampfhund ist eigentlich ziemlich irreführend und veraltet. Gemeint sind Hunderassen, die früher aufgrund ihrer Statur und ihrer Trainierbarkeit für Hundekämpfe und bei Tierkämpfen genutzt wurden. Da diese Hunderassen einen stärkeren Hang zur Aggressivität hatten, wurden sie häufig auch als Wachhunde eingesetzt.
In Deutschland spricht man bei Kampfhunden eher von sogenannten Listenhunden. Zu den Listenhunden gehören Hunderassen, die vom Gesetzgeber als potenziell gefährlich eingestuft werden und deren Haltung bestimmten Vorschriften unterliegt. Welche Hunde Listenhunde sind, und welche Vorschriften einzuhalten sind, steht in der Kampfhundverordnung eines jeden Bundeslandes. Neben den reinrassigen Hunden, gelten übrigens auch Mischlinge als Listenhund, wenn ein Elterntier zur Rasseliste gehört.
Im Hundegesetz geht es dem Land immer um die Sicherheit.
Gesetzliche Bestimmungen und Auflagen für Kampfhunderassen
Und da sind wir schon beim Thema. Der Gesetzgeber hat sich eine ganze Reihe von Maßnahmen ausgedacht, die den Umgang mit Kampfhunden sicherer machen sollen. Welche Hunde auf der Kampfhundliste stehen und wie die jeweilige Kampfhundeverordnung aussieht, entscheidet immer das Bundesland.
Die gängigsten Vorgaben und Regelungen sind:
- Ein Sachkundenachweis, den der Hundehalter erbringen muss. Die Sachkundeprüfung ist wie ein Hundeführerschein und soll sicherstellen, dass der Hundebesitzer genügend Kenntnis im Umgang mit Hunden hat. Nur dann gibt es eine Erlaubnis zu Anschaffung und Haltung eines Kampfhundes.
- Ein Wesenstest, der den Vierbeiner als charakterlich unbedenklich kennzeichnet.
- Die Maulkorb-Verordnung. Der Hund muss in der Öffentlichkeit außerhalb vom eigenen Grundstück einen Maulkorb tragen. Diese Maulkorbpflicht kann oft mit einem bestandenen Wesenstest wieder aufgehoben werden.
- Leinenzwang auch in Bereichen, in denen keine Leinenpflicht gilt. Zur besseren Kontrolle muss der Hund also immer an der Leine geführt werden.
- Volljährigkeit der Besitzer.
- Nachweis der Unbedenklichkeit des Hundehalters über ein Führungszeugnis.
- In einigen Städten wird außerdem eine höhere Hundesteuer für die Haltung von Kampfhundrassen verlangt.
- Eine sogannte Tierhalterhaftpflichtversicherung. Diese Versicherung ist für nahezu alle Hunde verpflichtend, kann aber für einen Kampfhund noch etwas teurer ausfallen.
Kontroverse um Kampfhunde
Das Thema Kampfhunde wird in den Medien sehr kontrovers diskutiert. Das Interesse an den gefährlichen Eigenschaften dieser Hunde ist einfach extrem groß. Es stellt sich nur die Frage, ob die Gefährlichkeit des Tieres nicht eher mit dem Mensch, der Ausbildung und dem Training zu tun hat.
Mit der richtigen Sozialisierung und dem richtigen Umfeld kann ein Hund nicht nur für Kämpfe erzogen werden, sondern auch zu einem treuen und durchaus liebevollen Familienhund, der nie ohne Grund jemanden anfallen würde. Meiner Meinung nach kommt da eher den Haltern eine gehörige Portion Verantwortung und Pflicht zu, nicht dem Tier und auch nicht der Tatsache, dass es einen Wesenstest bestehen kann.
Deshalb finde ich die Einteilung der Hunde in Listen erstmal richtig. Aber nicht, weil ich finde, dass die Hunde besonders gefährlich sind. Die Listen machen für mich Sinn, weil sich einfach eine ganz spezielle Fraktion Menschen extrem für diese Hunde interessiert. Eine solche Person einer besonderen Kontrolle zu unterziehen ist erstmal korrekt.
Quellen zum Thema Kampfhunde:
- https://service.niedersachsen.de/detail?pstId=8669431
- Kampfhunde in Bayern: https://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/BayHundAgressV/True
- Listenhunde und Auflagen in NRW: https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_text_anzeigen?v_id=2820041209115743048
- Listenhunde in Baden-Württemberg: https://im.baden-wuerttemberg.de/de/sicherheit/polizei/praevention/kampfhundeverordnung/
- https://verwaltungsportal.hessen.de/leistung?leistung_id=L100001_8967700
- https://www.schleswig-holstein.de/DE/fachinhalte/T/tierschutz/Hunde/_documents/hundehaltung_privat.html
- Listenhunde in Berlin: https://service.berlin.de/dienstleistung/326263/