Spricht man über italienische Hunderassen, wird der Cane Corso am häufigsten genannt. Aber diese große Rasse ist längst nicht alles, was Italien an Hunden zu bieten hat. Neben vielen Hirtenhunden, gibt es auch wunderschöne Sardische Hunderassen. In diesem Artikel geben wir dir einen kompletten Überblick über alle italienischen Hunde mit vielen Bildern und Detailbeschreibungen. Entdecke mit uns die kleinen, großen und seltenen Hunde des Mittelmeerlandes.
Die beliebtesten italienischen Hunderassen
Italienische Hunderassen gehören sehr häufig zu den Jagdhunden oder Hirtenhunden. Das hat viel mit der langen landwirtschaftlichen Geschichte des Landes zu tun.
1. Maremmen-Abruzzen Schäferhund
Der Maremmen-Abruzzen Schäferhund oder auch Pastore Maremmano-Abruzzese ist eine große, kräftige Hunderasse aus der Region Abruzzen in Italien. Diese Hunde wurden ursprünglich von Bauern gezüchtet, um Schafe und anderes Vieh vor Raubtieren zu schützen.
In einigen Teilen Italiens wird diese Hunderasse auch heute noch zu diesem Zweck eingesetzt. Sie sind auch beliebte Haustiere und eignen sich hervorragend als Wachhunde. Als Familienhund ist der Maremmano eigentlich sehr gut geeignet, hat aber als Vertreter der Hirtenhunde auch Charaktereigenschaften, die ihn eher zu einem Vierbeiner für Fortgeschrittene machen.
2. Bologneser
Italienische Hunderassen müssen nicht immer riesig sein. Die beliebteste Hunderasse in Italien ist mit Abstand der Bologneser. Hierbei handelt es sich um eine kleine italienische Hunderasse, die sehr anhänglich und liebevoll ist.
Sie sind großartige Gefährten und sehr loyal. Bologneser sind keine sehr energiegeladenen Vierbeiner und brauchen daher nicht viel Auslauf. Damit sind sie absolute Schoßhunde, aber auch tolle Familienhunde für Anfänger. Allerdings müssen sie regelmäßig gebürstet werden, damit ihr Fell nicht verfilzt.
Der Bologneser hat seine Ursprünge in Bologna, Italien, wo er in der Oberschicht ein beliebter Begleithund war. Während des Zweiten Weltkriegs wäre die Rasse fast ausgestorben, wurde aber wiederbelebt und ist heute einer der beliebtesten Hunde in Italien.
3. Cane Corso
Selbst in Deutschland sehr bekannt, ist die Dogge Cane Corso Italiano. Er ist eine typisch italienische Hunderasse und wird wegen seiner Statur manchmal auch “der kleine Bär” genannt.
Diesen Namen verdankt er seinem breiten Kopf, der sich zur Schnauze hin leicht verjüngt. Die häufigste Fellfarbe ist Schwarz. Die Cane Corsos sind sehr muskulöse Hunde, die viel Auslauf und viel Platz brauchen – eine Wohnung ist nicht für sie geeignet. Trotz ihrer manchmal ungestümen Natur sind sie sehr anhänglich und haben einen starken Schutztrieb, wenn es um ihre Familie geht.
In Deutschland ist die Haltung eines Cane Corso in einigen Bundesländer strikt untersagt, weil er den Listenhunden zugeschrieben wird.
4. Bracco Italiano
Der Bracco Italiano ist ein sanfter, anhänglicher und intelligenter Hund, der gerne Zeit mit seiner Familie verbringt. Er ist eine aktive Rasse, die gerne spielt und lange Spaziergänge unternimmt. Der Bracco Italiano braucht täglich Bewegung und sollte nicht für längere Zeit allein gelassen werden. Diese Rasse ist auch als Italian Pointer bekannt und wurde ursprünglich in Italien gezüchtet.
Der Bracco Italiano bellt nur dann, wenn er auf der Jagd ist oder apportiert.
Diese italienische Jagdhundrasse lebt am besten in einer ländlichen Umgebung, wo sie viel Platz zum Laufen und Spielen hat. Der Bracco Italiano ist nicht für das Leben in der Stadt geeignet und hat einen enormen Jagdtrieb.
5. Mastino Napoletano
Einer der sehr großen italienischen Hunde ist der Mastino Napoletano. Er ist ein sehr massiver Hund, der ziemlich imposant sein kann, aber lass dich nicht von seiner Größe täuschen – er ist ein sanfter Riese.
Ihre Wurzeln gehen zurück bis ins alte Rom, wo sie als Kriegshunde eingesetzt wurden. Heutzutage findet man sie jedoch eher beim Bewachen von Eigentum oder als treue Begleithunde.
Mastino Napoletanos brauchen viele Aktivitäten und viel Platz zum Toben. Außerdem sind sie sehr fressfreudig und brauchen daher eine gute Ernährung.
Charakteristisch sind sehr viele Hautfalten, die sich besonders im Gesicht des Mastinos zeigen.
6. Lagotto Romagnolo
Der Lagotto Romagnolo ist ein kleiner bis mittelgroßer Hund, der gut proportioniert und solide gebaut ist. Das Fell ist dicht, lockig und wollig und kann entweder braun, schwarz oder weiß sein. Diese Rasse ist ein ausgezeichneter Schwimmer und liebt es, im Wasser zu spielen. Sie sind auch sehr gut im Apportieren von Gegenständen aus dem Wasser.
Der Lagotto Romagnolo stammt ursprünglich aus der Region Romagna in Italien, wo er auch heute noch häufig zu finden ist. Die Rasse wurde ursprünglich als Jagdhund eingesetzt und wird in einigen Teilen der Welt immer noch für diesen Zweck verwendet.
Sein Jagdtrieb macht ihn zu einer der Hunderassen, die bei erfahrenen Haltern leben sollten. Für Allergiker ist er aber extrem gut geeignet, weil der Lagotto eine der Hunderassen ist, die nicht haart.
7. Italienisches Windspiel
Diese Hunderasse hat einen außergewöhnlichen Namen, der aber ziemlich passend ist, denn er ist auch ein ungewöhnlich aussehender Hund.
Er hat einen sehr langen und niedrigen Körper. Er wurde ursprünglich in Italien gezüchtet, um Trüffel und anderes Kleinwild zu jagen.
In Italien wird er auch Trüffelhund oder Piccolo Leviero Italiano genannt. Dieser Vierbeiner ist ein ausgezeichneter Begleithund und kann relativ gut trainiert werden.
8. Segugio Italiano
Der Segugio Italiano ist eine weitere italienische Hunderasse, speziell ein Jagdhund. Er ist eine kleine bis mittelgroße Rasse, die sehr aktiv ist und einen starken Jagdtrieb hat. Er wird für die Jagd auf Wild wie Rehe, Wildschweine und Hasen eingesetzt.
Der Segugio Italiano hat ein kurzes Fell, das rot, lohfarben oder rehbraun mit weißen Abzeichen ist. Sie sind eine unabhängige Rasse, die sich nicht für Einsteiger eignet. Sie brauchen viel Bewegung und Training.
Der Ursprung des Segugio Italiano ist nicht bekannt, aber man nimmt an, dass sie von den alten ägyptischen Jagdhunden abstammt. Die Rasse wurde erstmals im 18. Jahrhundert in Italien erwähnt. Segugio Italianos wurden in den frühen 1900er Jahren von italienischen Einwanderern nach Amerika gebracht.
9. Volpino Italiano
Der Volpino Italiano ist ein kleiner, weißer, spitzartiger Hund, der in der Vergangenheit bei italienischen Adelsfamilien beliebt war. Heute ist diese Hunderasse in Italien nicht mehr so häufig anzutreffen, aber sie wird immer noch gezüchtet und von einigen Menschen als Haustier gehalten. Diese Rasse ist dafür bekannt, dass sie anhänglich und loyal zu ihren Haltern ist.
Sie sind auch dafür bekannt, dass sie gute Wachhunde sind. Volpino Italianos brauchen täglich Auslauf und sollten nicht für längere Zeit alleine gelassen werden. Sie sind eine relativ gesunde Rasse, können aber für einige Gesundheitsprobleme wie Zahnprobleme, Augenprobleme und Epilepsie anfällig sein.
10. Cane Paratore
Der Cane Paratore ist ein italienischer Hirtenhund, der bevorzugt in den italienischen Abruzzen vorkommt. Er ist eine mittelgroße bis große Hütehundrasse mit einem muskulösen Körperbau, und Rüden können bis zu 50 kg wiegen. Sie sind außerdem sehr aktiv und brauchen viel Bewegung. Aufgrund ihres Hütetriebs kann es vorkommen, dass sie versuchen, Kinder oder andere Tiere zu hüten, weshalb eine frühe Sozialisierung wichtig ist.
Der Cane Paratore wurde in den Abruzzen als Hütehund eingesetzt, ist aber heute hauptsächlich als Begleithund anzutreffen.
11. Cirneco dell’Etna
Das Wort Etna kommt nicht ohne Grund im Namen des Cirneco dell’Etna vor. Er ist ein kleiner Hund sizilianischen Ursprungs. Die ersten Hinweise auf ihn stammen aus der griechischen Zeit und es heißt, dass diese Rasse die phönizischen Händler auf ihren Reisen rund um das Mittelmeer begleitete.
Er wurde hauptsächlich für die Kaninchenjagd im Ätna-Gebiet eingesetzt. Cirnecos sind sehr aktiv und lebhafte italienische Hunde. Sie sind freundlich und anhänglich mit ihrer Familie, aber zurückhaltend gegenüber Fremden.
Cirnecos brauchen viel Auslauf, können aber auch in einer Wohnung leben, wenn sie ausreichend beschäftigt werden. Sie sind relativ pflegeleicht, obwohl ihr Fell regelmäßig gepflegt werden muss.
12. Bergamasker Hirtenhund
Bergamasker Hirtenhund sind große italienische Hirtenhunde, die als Arbeitshunde auf Bauernhöfen und in den Bergen eingesetzt werden. Aufgrund ihrer Größe und Stärke werden sie auch als Wachhunde eingesetzt.
Bergamasker Hirtenhunde sind sehr loyal und beschützen ihre Besitzer und Familien. Sie sind sanft zu Kindern, können aber Fremden gegenüber aggressiv sein, wenn sie sich bedroht fühlen.
Der Name kommt von der Stadt Bergamo in der Lombardei, Italien. Es gibt einige Verwirrung über die Geschichte der Rasse, aber es wird angenommen, dass der Bergamasker Schäferhund eine Kreuzung zwischen dem Bologneser Mastiff und dem Cane Corso ist.
13. Spinone Italiano
Eine relativ seltene italienische Hunderasse ist der Spinone Italiano. Dieser Vierbeiner ist ein großer Hund mit einem rauen und drahtigen Fell, der ursprünglich als Jagdhund gezüchtet wurde. Der Spinone ist eine intelligente Rasse, die leicht zu erziehen ist.
Aufgrund ihrer guten Nase werden Spinone sehr gerne auch für’s Mantrailing eingesetzt. Außerdem ist dieser Hund ein extrem guter und wetterfester Schwimmer, was ihn zu einem guten Begleit- und Apportierhund macht.
14. Malteser
Der Malteser ist wahrscheinlich einer der bekanntesten Hunde aus Italien. Es ist eine kleine, hypoallergene Rasse, die von der Insel Malta stammt, aber unter italienischem Patronat steht.
Malteser sind sehr freundliche und anhängliche Vierbeiner, die sich hervorragend als Begleiter eignen. Sie brauchen nicht viel Bewegung und sind mit einer normalen Anzahl täglicher Spaziergänge zufrieden.
Der Malteser hat ein weißes Fell und gehört zu den flauschigesten, kleinen Hunderassen.
15. Sardischer Schäferhund – Dogo Sardo
Der Dogo Sardo oder auch sardischer Schäferhund und Pastore Fonnese ist ein großer Hund, der zuerst auf der italienischen Insel Sardinien entwickelt wurde.
Er gilt als eine der älteren italienischen Hunderassen und wird seit mindestens zwei Jahrhunderten als Hütehund eingesetzt. Der Dogo Sardo ist eine sehr loyale und schützende Rasse, die sich hervorragend als Wachhund eignet. Diese sardische Hunderasse braucht viel Bewegung und sollte einen großen Auslauf haben.
In Deutschland wird der Pastore Fonnese nur von sehr wenigen Züchtern gezüchtet. Außerdem ist diese Rasse bis heute nicht von der Fédération Cynologique Internationale (FCI) als eigenständige Rasse anerkannt.
Italienische Hirtenhunde
Italien ist ein stark landwirtschaftlich geprägtes Land, in dem nicht nur viel Ackerbau, sondern auch sehr viel Viehzucht betrieben wurde.
Gerade die Viehzucht machte Hirtenhunde und Hütehunde zu einem unverzichtbaren Teil des täglichen Lebens auf einem italienischen Bauernhof.
Der häufigste Hirtenhund in Italien ist wahrscheinlich der Maremma-Schäferhund, der auch Abruzzenhund genannt wird. Weitere italienische Hirtenhunde sind der Bergamasco, der Cane Paratore, der Cane Corso und der Mischlingshund Lupino.
Italienische Jagdhunde
Neben der Landwirtschaft ist auch die Jagd ein wesentlicher Bestandteil des italienischen Lebensstils. Italien verfügt über eine große Anzahl vielseitiger Jagdhunde, die für die Jagd verschiedene Wildarten wie Hasen, Rehe, Wildschweine und Wasservögel eingesetzt werden.
Die beliebtesten italienischen Jagdhunde sind
- Bracco Italiano
- Spinone Italiano
- Lagotto Romagnolo
- Cirneco dell’Etna
- Carne Corso
Italienische Hunde in Not
Du musst nicht immer zum Züchter gehen, wenn du einen tollen Hund suchst. Meine Devise ist schon immer „adopt, don’t shop” gewesen. Zahlreiche Hunde warten in Italien darauf, ein schönes, neues Zuhause zu finden.
Damit das auch klappt, kümmern sich viele engagierte Menschen um italienische Hunde in Not und sorgen dafür, dass diese Hunde aus ihrem Elend nach Deutschland kommen. Unsere Maremmen-Abruzzen Schäferhündin ist ebenfalls aus dem Tierschutz.
Schau dich doch einfach mal bei einem der folgenden Tierschutzvereine um: