Aussehen
Der Braque du Bourbonnais ist eine seltene Hunderasse und ein mittelgroßer Vorstehhund mit einem kräftigen, gedrungenen Körperbau. Er erreicht eine Widerristhöhe von 51-57 cm bei Rüden und 48-55 cm bei Hündinnen. Sein Gangbild wirkt beschwingt und kräftig.
Diese französischen Jagdhunde haben ein feines, dichtes und kurz anliegendes Fell. Am Rücken ist das Haarkleid etwas gröber und kann auch länger sein. Es gibt zwei Farbschläge: braun gesprenkelt und orange gesprenkelt. Die Grundfarbe ist immer weiß, darauf verteilt zeigen sich kleine Sprenkel in Braun-, Falb- oder Fliederfarbe. Teilweise erinnert das getupfte Fell an die kroatische Hunderasse Dalmatiner, wobei die Tupfen viel kleiner und dezenter sind.
Er gehört zu den Hunden mit Schlappohren, die leicht über der Augenlinie angesetzt sind und bis zum Hals oder etwas darüber hinausreichen können. Manchmal fehlt auch von Natur aus die Rute (Brachyurie). Laut dem FCI-Standard ist ein Kupieren der Rute zulässig, was in Deutschland zum Glück jedoch nur in Ausnahmefällen gemäß den tierschutzrechtlichen Bestimmungen erlaubt ist.
Der Blick der Hunde ist neugierig und offen. Bei der Arbeit können sie sich stark konzentrieren und wirken fast nachdenklich.
Braque du Bourbonnais Charakter
Der Braque du Bourbonnais zeichnet sich durch ein ausgeglichenes und angenehmes Wesen aus. Er ist seinem Besitzer gegenüber eine sehr treue Hunderasse und folgsam. Dank seiner Lernfähigkeit und Intelligenz lässt er sich gut erziehen.
Bei der Jagd arbeitet der Vorstehhund konzentriert und mit hoher Nase. Zuhause ist er sanft und anhänglich, braucht aber auch viel Zuwendung. Eine enge Bindung zum Besitzer ist für ihn sehr wichtig. Manche Tiere entwickeln sogar Trennungsangst, wenn sie längere Zeit allein gelassen werden.
Dieser Vierbeiner ist sozial und kommt mit Artgenossen sowie anderen Haustieren gut zurecht. Seinen Jagdtrieb kann er in der Regel gut kontrollieren. Auch gegenüber Fremden zeigt er sich eher zurückhaltend als misstrauisch.
Alles in allem ist der Braque du Bourbonnais ein intelligenter, ausgeglichener und gutmütiger Familienhund. Er sehnt sich nach enger Bindung und braucht Beschäftigung, um psychisch ausgeglichen zu bleiben. Mit konsequenter Erziehung lässt sich sein Wesen ideal für ein Zusammenleben als Familien- und Begleithund formen.
Haltung
Der Braque du Bourbonnais ist ein aktiver Hund, der viel Bewegung und Beschäftigung braucht. Ideal sind täglich mehrere ausgiebige Spaziergänge sowie Suchspiele und Apportiertraining. Auch Hundesport wie Agility bereitet ihm Freude.
Am besten fühlt er sich in einem Haus mit Garten, wo er sich nach Herzenslust austoben kann. Da er ungern allein ist, sollte sein Besitzer viel Zeit für ihn haben und ihn möglichst auch zur Arbeit mitnehmen können. Wenn das möglich ist, bekommst du eine tolle Hunderasse für Berufstätige.
Die Erziehung dieses Jagdhundes erfordert Konsequenz, um seinen Jagdtrieb zu kanalisieren. Am besten gelingt das mit professioneller Hilfe aus einer Hundeschule oder einem Verein. Auch das Alleinbleiben will trainiert sein.
Der Braque du Bourbonnais sollte mit hochwertigem Trockenfutter gefüttert werden, das seinem Alter angepasst ist. Sein Gewicht muss man im Auge behalten, da er zu Übergewicht neigt.
Bei artgerechter Haltung und Fürsorge bleibt dieser Hund bis ins hohe Alter hinein fit und munter. Regelmäßiger Kontakt mit anderen Hunden tut ihm gut. Insgesamt benötigt er viel Zeit und Zuneigung, ist dafür aber ein toller Gefährte.
Braque du Bourbonnais Pflege
Die Fellpflege beim Braque du Bourbonnais ist total einfach, denn das kurze Haarkleid ist pflegeleicht. Regelmäßiges Bürsten reicht völlig aus. Nur beim Fellwechsel sollte man öfter zur Bürste greifen und die Unterwolle auskämmen.
Da der Braque du Bourbonnais nicht stark haart, reicht es, ihn nach den Gassirunden einfach auszubürsten. Baden sollte man den Hund nur wenn nötig, da das den natürlichen Hautschutz zerstört.
Wichtig ist, die Schlappohren regelmäßig zu kontrollieren und zu reinigen. Die Falten und das feuchte Klima begünstigen hier Entzündungen und Ohrmilben.
Ansonsten hält sich der Pflegeaufwand beim Braque du Bourbonnais sehr in Grenzen. Er gilt als eine der sehr pflegeleichten Hunderassen. Regelmäßige Kontrolle auf Parasiten, die Krallen kürzen und ab und zu baden reicht völlig aus, um den Hund schön und gesund zu erhalten.
Gesundheit
In der Vergangenheit litt der Braque du Bourbonnais unter Gesundheitsproblemen, die durch eine zu starke Selektion auf bestimmte äußerliche Merkmale verursacht wurden. Heute hat sich die Rasse jedoch gut erholt und gehört zu den gesunden Hunderassen. Wenn man einen Welpen von einem verantwortungsvollen Züchter wählt, der die Elterntiere gesundheitlich überprüft, kann der Hund eine Lebenserwartung von 12 bis 14 Jahren erreichen.
Neben einer sorgfältigen Zuchtauswahl ist auch die Haltung entscheidend für die Gesundheit. Der Braque du Bourbonnais braucht ausreichend Bewegung, da er zu Übergewicht neigt. Dieses kann Krankheiten der Knochen, Gelenke und des Herz-Kreislauf-Systems begünstigen.
Der Braque du Bourbonnais sollte stets geimpft und entwurmt sein. Besondere Aufmerksamkeit erfordern die hängenden Schlappohren, in denen sich leicht Entzündungen bilden können. Insgesamt ist der Braque du Bourbonnais bei artgerechter Haltung aber ein robuster Hund mit guter Konstitution. Wenn Ernährung und Pflege stimmen, bleibt er bis ins Alter fit.
Ernährung
Die Fütterung des Braque du Bourbonnais sollte sich an der natürlichen Ernährung des Wolfs orientieren. Der Hund braucht also ein hochwertiges Futter mit viel Fleisch und ohne Getreide oder Soja. Diese Inhaltsstoffe sind nur billige Füllstoffe ohne Mehrwert. Manche Hunde reagieren sogar allergisch darauf.
Wichtig ist auch, immer das Futter an das Alter des Vierbeiners anzupassen. Welpen bis ca. 6 Monate brauchen spezielles Welpenfutter zum Knochenaufbau. Ab 8 Jahren sollte man langsam auf Seniorfutter umstellen, das die Organe schont.
Die Menge ist auch entscheidend, Übergewicht sollte man vermeiden. Am besten lässt man sich in der Tierarztpraxis beraten, was der optimale Speiseplan für den eigenen Braque du Bourbonnais ist. Frisches Wasser sollte immer griffbereit sein.
Erziehung
Der Braque du Bourbonnais ist ein kluger Hund und daher gut zu trainieren. Er möchte seinem Herrchen gefallen und arbeitet motiviert mit. Die Ausbildung sollte aber trotzdem konsequent und geduldig erfolgen.
Am wichtigsten ist es, den Jagdtrieb des Braque du Bourbonnais positiv umzulenken und zu kontrollieren. Das gelingt am besten in einer Hundeschule oder einem Verein mit Erfahrung bei Vorstehhunden. Auch das Alleinebleiben muss trainiert werden.
Idealerweise beginnt man mit der Welpenerziehung schon sehr früh mit einfachen Kommandos und Belohnungstraining. Der Braque du Bourbonnais lernt schnell und gern, wenn man positiv verstärkt. Härte ist bei dieser Rasse kontraproduktiv.
Neben Gehorsamstraining braucht der aktive Hund natürlich auch viel Bewegung und geistige Beschäftigung. Apportieren oder Dogdancing macht ihm besonders Spaß.
Geschichte
Der Braque du Bourbonnais stammt ursprünglich aus Frankreich und ist dort schon seit dem 16. Jahrhundert bekannt. Er wurde als robuster Jagdbegleiter beschrieben, der dem Jäger treu zur Seite steht. Seine genaue Herkunft ist aber nicht bekannt, die Blutlinien lassen sich nicht zurückverfolgen.
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Rasse immer populärer, aber durch die Weltkriege ging sie fast verloren. Zwischen 1963 und 1973 gab es keine Reinrassigen Braque du Bourbonnais mehr.
Erst 1970 formierte sich eine Gruppe französischer Züchter um den Jäger Michel Comte, um den Braque zu retten. Sie suchten überlebende Hunde und kreuzten sie, um die Rasse wieder aufzubauen. 1982 gründeten sie den Club du Braque du Bourbonnais. 1985 wurde der Braque du Bourbonnais offiziell wieder als Rasse anerkannt.
Heute ist die Zukunft des Braque du Bourbonnais gesichert. Der Genpool wurde erweitert und die Rasse erfreut sich wachsender Beliebtheit. Die französischen Jagdhunde sind wieder auf einem guten Weg!
Wissenswertes zum Braque du Bourbonnais
- Der Braque du Bourbonnais ist eine der ältesten französischen Hunderassen und wurde schon im 16. Jahrhundert erwähnt.
- Früher wurde die Rasse hauptsächlich von Jägern und Förstern gehalten und als Jagdhelfer eingesetzt.
- Das charakteristische getupfte Fell des Braque du Bourbonnais erinnert an einen Dalmatiner, die Tupfen sind aber viel kleiner.
- Die Rasse war in den 1930er bis 1970er Jahren fast ausgestorben. Eine Gruppe engagierter Züchter rettete den Braque du Bourbonnais vor dem Aussterben.
- Der Braque du Bourbonnais ist sehr anhänglich und braucht viel Zeit mit seinem Besitzer. Manche Tiere leiden unter Trennungsangst.
- Mit einer Schulterhöhe von bis zu 57 cm ist der Braque du Bourbonnais ein mittelgroßer Hund. Die Hündinnen sind etwas kleiner.
- Der Braque du Bourbonnais hat hängende Schlappohren, die anfällig für Entzündungen sind und regelmäßig gepflegt werden müssen.
- Bei guter Haltung und Pflege kann der Braque du Bourbonnais 12 bis 14 Jahre alt werden.
- Der Braque du Bourbonnais ist intelligent, ausgeglichen und folgsam – ideal als Familien- und Begleithund.
Quellen: