Hund zittern die Hinterbeine: Alle Ursachen & schnelle Hilfe

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Hundeexperte

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Hund zittert an den Hinterbeinen

Deinem Hund zittern die Hinterbeine? Das ist jetzt erst mal gar kein Grund beunruhigt zu sein, aber trotzdem solltest du das im Auge behalten. In diesem Artikel erkläre ich dir alle Ursachen für das Zittern der Hinterbeine beim Hund und gebe dir Tipps für die erste Hilfe zu Hause wenn du diesen Fall aktuell vor dir hast. Außerdem erfährst du, wann du damit zu einem Tierarzt gehen solltest.

Warum zittern meinem Hund die Hinterbeine?

Deinem Hund zittern die Hinterbeine weil er überanstrengt oder leicht unterkühlt ist. Zu starke Anstrengung und Kälte sind die Hauptursache für das Zittern der Hinterläufe, während nur selten ernste medizinische Gründe dahinter stecken.

Hund zittert mit den Hinterbeinen: Alle Ursachen auf einem Blick

Wenn du bemerkst, dass die Hinterbeine deines Hundes zittern, gibt es dafür gleich mehrere Ursachen. Um dich nicht unnötig zu beunruhigen, habe ich diese Ursachen für dich nach Häufigkeit sortiert. Eine Sache aber vorab: keine Panik wenn der Hund zittert!

1. Kälte

Der erste und vielleicht am wenigsten überraschende Grund ist eine Reaktion auf kalte Temperaturen. Der Körper eines Hundes erwärmt sich normalerweise auf zwischen 38 bis 39 Grad Celsius.

Einem Hund zittern die Hinterläufe weil ihm Kalt ist

Das heißt, wenn es draußen relativ kalt ist, spürt auch dein Hund die Auswirkungen dieser kalten Temperaturen.

Die natürliche Reaktion des Hundekörpers zur Aufrechterhaltung der Gesundheit und der Homöostase besteht darin, dass er seine Muskeln anspannt und schnell wieder entspannt. Das Ergebnis: Dem Hund zittern die Hinterbeine.

In diesem Fall solltest du deinen Hund einfach an einen warmen Ort bringen. Bei Hunden ohne Unterfell oder besonders kurzbeinigen Hunderassen empfehle ich dir einen Hundemantel.

2. Muskelschwäche an den Hinterläufen

Hunde können genauso wie Menschen überreizt und sogar überanstrengt werden. Nach intensiver körperlicher Anstrengung können die Muskeln des Hundes schwächer werden. Eine Muskelermüdung tritt ein, bei der sich die Muskeln des Hundes schnell zusammenziehen und dann wieder entspannen.

Dieser schnelle Wechsel zwischen den Zuständen verursacht, dass dein Hund an den Hinterbeinen zittert. Dieses Muskelzittern an den Hinterläufen passiert nicht nur im Stehen, sondern kann sogar im Liegen vorkommen.

Wenn du bemerkst, dass ein Hund spielt oder sich so anstrengt, dass er zittert, rufe ihn zu dir und ermuntere ihn, sich auszuruhen. In den meisten Fällen wird ein Hund müde und legt sich von selbst hin. In manchen Fällen ist er jedoch zu aufgeregt, um aufzuhören.

Eine weitere Option ist die Zugabe von Magnesium als Nahrungsergänzung. Das solltest du aber in jedem Fall vorher mit dem Tierarzt abklären.

3. Stress und Ängste

Angst oder ein gestresster emotionaler Zustand sind zwei häufige Ursachen für das Zittern der Hinterbeine eines Hundes. Der beste Weg, um festzustellen, ob ein Hund gestresst oder ängstlich ist, ist nicht nur das Zittern, sondern auch eines der folgenden Symptome zu beobachten:

Ein Hund reagiert normalerweise mit Stress, wenn er sich in einer neuen oder beängstigenden Situation befindet. Es könnte zum Beispiel sein, dass der Hund nach dem Baden zittert oder wenn er einen anderen Vierbeiner trifft.

Um den Stresspegel deines Hundes zu senken, solltest du ihm beibringen, sich in neuen Situationen auf dich zu konzentrieren und sich an dir als Rudelführer zu orientieren. Dies kannst du erreichen, indem du die Aufmerksamkeit des Hundes häufig auf dich lenkst und das Verhalten dann mit Leckerlis belohnst.

4. Degenerative Gelenkbeschwerden

Degenerative Gelenkerkrankung oder “DJD” ist eine andere Bezeichnung für Osteoarthritis oder Arthritis bei Hunden. Dabei handelt es sich dabei um den Abbau von Knorpel in den Gelenken eines Hundes im Laufe der Zeit, obwohl Arthritis eigentlich jede Art von Gelenkentzündung bei Hunden beschreiben kann.

Zusätzlich zum Zittern kann ein Hund an DJD erkrankt sein, wenn du die folgenden Symptome bemerkst:

  • Lethargie
  • Vermehrter Schlaf
  • Empfindlichkeit beim Bürsten oder Streicheln
  • Laufen beim Urinieren oder Stuhlgang
  • Schwierigkeiten bei der Bewegung
  • Vermeiden von anstrengenden Wegen wie Treppen oder Abhängen
  • Abgespreizte Hinterbeine beim Sitzen

Viele Dinge können zu einer schlechten Gelenkgesundheit beitragen, wie z. B. ein Mangel an gesunder Ernährung oder Bewegung. Der häufigste Grund für degenerative Gelenkbeschwerden ist jedoch Übergewicht.

Ein Hund mit degenerativen Gelenkproblemen sollte im ersten Schritt erstmal ein paar Pfunde loswerden und abnehmen.

Degenerative Gelenkprobleme verursachen in der Regel Schäden, die nicht rückgängig gemacht werden können. Ein Tierarzt kann jedoch Tramadol oder Gabapentin, also schmerzlindernde Medikamente, anbieten, um die Lebensqualität des Hundes trotz der Gelenkschmerzen zu verbessern.

5. Hüftdysplasie

Hüftdysplasie ist ein Fachbegriff für Hüftdeformitäten. Sie treten auf, wenn ein Welpe heranwächst. Technisch gesehen wachsen der Kopf des Oberschenkelknochens (Femur) und die Pfanne im Becken des Hundes nicht mit der gleichen Geschwindigkeit.

Obwohl Hüftdysplasie in erster Linie eine genetisch bedingte Krankheit ist, gibt es weitere häufige Ursachen, die das Risiko einer Hüftdysplasie erhöhen:

  • Muskelmasse
  • Überfütterung
  • Hormonelles Ungleichgewicht

Die beste Methode, um das Risiko einer Hüftdysplasie bei Welpen zu senken, ist der Kauf von Hundefutter, das speziell für große Rassen entwickelt wurde. So erhalten die Hunde die Nährstoffe, die sie für ein gesundes Wachstum brauchen, ohne dass sie zu viel fressen.

Zu den Symptomen der Hüftdysplasie gehören:

  • der Hund zittert mit den Hinterbeinen
  • Widerwillen gegen Bewegung
  • Hinken
  • Lethargie

Um Hüftdysplasie zu behandeln, verschreibt der Tierarzt oft Medikamente, die die Entzündung reduzieren. In einem frühen Stadium kann eine Hüftdysplasie auch operativ behandelt werden. Zum Beispiel durch eine Denervierung. Eine Physiotherapie ist ebenfalls sehr hilfreich.

Tierarzt bei der Untersuchung der Hinterbeine eines Hundes

6. Epilepsie

Epilepsie ist eine Krankheit, bei der nicht nur die Hinterbeine zittern, sondern der ganze Körper aufgrund von wiederkehrenden Anfällen. Krampfanfälle sind Stromstöße im Gehirn.

Was die Epilepsie diagnostizierbar macht, ist die Tatsache, dass der Hund ohne eine erkennbare äußere Ursache zittert.
Epilepsie kann andere Symptome hervorrufen, wie z. B:

  • Krämpfe
  • Zuckungen
  • Erbrechen

Die genaue Ursache für diese Erkrankung ist nicht bekannt. Rassen, die häufiger an Epilepsie erkranken, sind:

Wenn ein Hund mehr als einen Anfall pro Monat hat und wenn die Anfälle selbst lang und heftig sind, ist Epilepsie wahrscheinlich und sollte behandelt werden. Denn Epilepsie verschlimmert sich, wenn sie nicht behandelt wird.

Die Medikamente gegen Anfälle sind in der Regel Phenobarbital und müssen rechtzeitig und regelmäßig verabreicht werden.

7. Vergiftung

Manche Hunde zittern als Folge einer Vergiftung. Zu den häufigsten Vergiftungen, die bei Hunden das Zittern der Hinterbeine verursachen können, gehören:

  • Weintrauben
  • Alkohol
  • Chemikalien mit Frostschutzmitteln
  • Schokolade
  • Macadamia-Nüsse
  • Rattengift
  • Knoblauch
  • Tulpen, Lilien oder Azaleen

Wenn ein Hund anfängt, in an den Hinterbeinen zu zittern, achte auf folgende Symptome, um festzustellen, ob er vergiftet wurde:

  • Appetitlosigkeit
  • Erbrechen
  • Würgen
  • Krampfanfälle
  • Energieausbrüche
  • Verfärbter Stuhlgang
  • Blutungen in Zahnfleisch, Leiste, Nase oder Ohren

Gift kann letztendlich die Organe eines Hundes schädigen, Blutarmut verursachen oder sogar zum Tod führen.

Wichtig: Wenn du vermutest, dass dein Hund vergiftet wurde, halte die giftige Substanz vom Hund fern, aber nimm eine Probe davon. Wende dich dann sofort an einen Tierarzt.

8. Ungleichgewicht im Magen-Darm-Bereich

Ein Hund kann ein Ungleichgewicht im Magen-Darm-Trakt haben, wenn seine Ernährung nicht abwechslungsreich genug ist. Eine der Folgen kann sein: Dem Hund zittern die HInterbeine.

Die Faustregel ist, dass das Darmmikrobiom deines Hundes mit guten Bakterienarten besiedelt und nicht mit schlechten Bakterien überschwemmt werden sollte.

Je älter ein Hund wird oder mit bestimmten Medikamenten oder Krankheiten in Berührung kommt, desto wahrscheinlicher wird es, dass sein Darm dieses wichtige Gleichgewicht verliert.

Das führt zu Muskelschwäche, Lethargie, einem geschwächten Immunsystem und einer insgesamt geringeren Lebensqualität.

Um dem entgegenzuwirken, solltest du darauf achten, dass die Ernährung deines Hundes abwechslungsreich ist. Die Nahrung eines Hundes sollte Folgendes enthalten:

  • Inulin
  • Fructo-Oligosaccharide
  • S. boulardii (Hefe, die auch in der Homöopathie eingesetzt wird)
  • Ungesüßter Joghurt oder Apfelessig (in kleinen Dosen)
  • Hundefutter mit Spinat, grünen Bohnen, Spargel oder anderem antioxidativem Gemüse

9. Verletzung der Nieren

Eine Nierenverletzung kann bei Hunden zu zitternden Hinterbeinen führen. Die Nieren eines Hundes regulieren die Ausscheidung von Giftstoffen im Körper und sorgen dafür, dass der Blutdruck und die Urinproduktion stabil bleiben.

Manche Nierenverletzungen sind die Folge von Grunderkrankungen wie Borreliose, bakteriellen Niereninfektionen oder Leptospirose-Infektionen. Es gibt aber auch andere Faktoren, die eine Nierenschädigung verursachen können, z. B:

  • Frostschutzmittel
  • Weintrauben
  • Entzündungshemmende Medikamente
  • Verstopfung des Nierenabflusses
  • Nierenkrebs

Zu den häufigen Anzeichen einer Nierenverletzung gehören diese Symptome:

  • Durchfall
  • Zittern
  • Lethargie
  • Verminderter Appetit
  • Unregelmäßiger Harndrang
  • Erbrechen

Intravenöse Flüssigkeitszufuhr und Medikamente gegen Übelkeit sind die häufigsten Behandlungen, die ein Tierarzt bei einem Hund mit einer Nierenverletzung anwenden wird. Ein Tier mit einer fortgeschrittenen Nierenschädigung braucht möglicherweise eine Dialyse.

Wann du zum Tierarzt gehen solltest wenn deinem Hund die Hinterbeine zittern

Wie du siehst, gibt es viele Ursachen wenn dein Hund an den Hinterbeinen zittert. In der Regel sind sie zum Glück aber eher harmlos. Um sicherzustellen, dass du richtig reagierst, haben wir eine Liste mit Anzeichen zusammengestellt, auf die du achten solltest, falls du deinen Hund zum Tierarzt bringen musst:

  • Hinken
  • Starker Durchfall und Erbrechen für mehr als 24 Stunden
  • Vorhandensein von Giftstoffen in der Nähe
  • Zittern für mehr als eine Stunde

Erste Hilfe für zitternde Hinterbeine zu Hause

Befolge die folgenden Schritte, um die zittrigen Hinterbeine deines Hundes zu Hause zu pflegen.

  1. Untersuche die Ursache:
    Stelle zunächst fest, ob die Ursache für das Zittern der Hinterbeine ernst genug ist, um einen Tierarztbesuch zu rechtfertigen. Lies die obige Liste der Symptome, um sicherzugehen.
  2. Beseitige Umweltgefahren:
    Wenn ein Hund extrem gestresst ist, solltest du ihn aus der unmittelbaren Situation entfernen. Wenn ein Hund jedoch einfach zu lange in der Kälte steht, wärme ihn auf oder entspanne ihn, indem du ihn mit einem warmen Handtuch abreibst.
  3. Kontaktiere einen Tierarzt:
    Wenn die Probleme trotz dieser Maßnahmen weiter bestehen, kontaktiere deinen Tierarzt.

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Geschrieben von: Heiko Schneider

Heiko Schneider hat mehr als 35 Jahre Erfahrung mit Hunden. Seit 2007 engagiert er sich im Tierschutz und hat mehr als 5 Jahre Erfahrung als Auffangstation für Tierschutzhunde. Im Alltag arbeitet er deshalb eng mit Ernährungsberatern und Tierarztpraxen in Bochum zusammen. Sein Ziel ist es, angehenden Hundehaltern bei der Wahl und Haltung ihres Vierbeiners zu helfen.

Hast du Fragen zu diesem Thema? Wir antworten dir gerne in den Kommentaren.

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