Dein Hund atemt schnell und du fragst dich, ob das normal ist? Häufig ist die Ursache dafür ganz einfach und du musst die keine Sorgen um deinen Vierbeiner machen. Aber in manchen Fällen ist schnelles Atmen oder Hecheln das erste Anzeichen von Stress oder Schmerzen. Daher kann es beängstigend sein, wenn du deinen Hund schwer atmen siehst.
In diesem Artikel gehe ich auf die verschiedenen Ursachen für schnelles Atmen bei Hunden ein. Außerdem gebe ich dir Tipps, woran du erkennen kannst, wo das Problem genau liegt.
Hund atmet schnell – Wichtige Fakten im Überblick
- Eine normale Atemfrequenz bei Hunden liegt im Durchschnitt bei 10 Atemzügen pro Minute.
- Atmet ein Hund schnell, ist das in vielen Fällen ein Zeichen von Angst oder Überhitzung.
- In seltenen Fällen liegt eine Erkrankung vor, die eine Atemnot hervorruft.
- Handelt es sich um eine schnellere Atmung aufgrund von Schmerzen oder einer Krankheiten, zeigt der Hund noch weitere Symptome.
- Atmet der Hund über einen längeren Zeitraum schneller, solltest du ihn beim Tierarzt vorstellen. Er wird die Vitalwerte prüfen und deinem Liebling schnell helfen.
Hund atmet schnell – Ursachen
Die gute Nachricht: auch ein gesunder Hund kann eine beschleunigte Atmung haben. Folgen einer körperlichen Anstrengung oder auch Situationen im absoluten Ruhezustand können Kurzatmigkeit beim Hund verursachen.
Angst
Wenn ein Hund schnell atmet, kann das ein Zeichen von Angst sein. Auf diese Weise bereitet er sich auf den Kampf- oder Fluchtmodus vor, wenn eine Gefahr droht. Hat ein Hund Angst, wird er sehr wachsam und unruhig. Durch die Unruhe produziert er mehr Atemzüge. Manchmal auch mit geschlossenem Maul.
Es ist wichtig, die subtilen Veränderungen im Atemmuster zu erkennen, die mit der Angst einhergehen, damit du deinem Vierbeiner helfen kannst, damit fertig zu werden. Es geht darum, Wege zu finden, ihn zu beruhigen. Einige verräterische Anzeichen sind Hecheln, Zusammenziehen der Nase, eingezogene Pfoten, nach hinten oder vorne gerichtete Ohren und übermäßiges Sabbern.
Um deinem verängstigten Liebling zu helfen, kann es helfen, ihn zu trösten und ihn mit Ablenkungen wie Apportieren zu beschäftigen, um Stress abzubauen. Die Einführung von Routine und die Verstärkung positiver Verhaltensweisen tragen ebenfalls dazu bei, das Vertrauen des Hundes zu stärken.
Schmerzen
Wenn ein Hund Schmerzen hat, atmet er in der Regel schneller als normal. Das kann ein Anzeichen für eine mögliche Verletzung oder ein medizinisches Problem sein, das dringend behandelt werden muss. Schmerzen sind nicht die einzige Ursache für eine schnelle Atmung bei Hunden, aber sie sind ein wichtiger Indikator, auf den du achten solltest.
Hitze
Wenn ein Hund aufgrund von Hitze schnell atmet, nennt man das Hecheln. Hecheln ist die Art und Weise, wie sich der Körper eines Hundes abkühlt, da er nicht wie Menschen schwitzen kann.
Hitze führt bei vielen Hunden zu Dehydrierung und sie können überhitzen, wenn sie zu lange in direktem Sonnenlicht oder bei hohen Temperaturen sind. Um eine Überhitzung zu vermeiden, solltest du dafür sorgen, dass dein Hund Zugang zu reichlich Wasser und Abkühlungsmöglichkeiten wie Gras oder Fliesenböden in der Wohnung hat.
Wenn dein Hund aufgrund der Hitze zu hecheln beginnt, nimm ihn mit ins Haus und versuche, seine Körpertemperatur zu senken. Mit nassen Handtüchern um den Hals oder die Pfoten, Ventilatoren und in klimatisierten Räumen klappt das am besten. Du kannst ihm auch ein paar Eiswürfel zum Ablecken anbieten oder Wasser in sein Futter mischen, um ihm zusätzliche Flüssigkeit zu geben. Eine sehr gute Alternative ist auch eine Kühlmatte für Hunde.
Gerade als Welpe ist ein Hund sehr anfällig für einen Hitzschlag!
Kehlkopflähmung
Eine Kehlkopflähmung ist gerade bei alten Hunden eine mögliche Ursache für eine schwere Atmung. Sie tritt auf, wenn die Nerven, die die Muskeln im und um den Kehlkopf herum steuern, gelähmt werden, was zu einer Verengung und Verhärtung der Atemwege führt. Dadurch hat der Hund Schwierigkeiten, genügend Sauerstoff aufzunehmen, was zu einer erhöhten Atemfrequenz führt. In diesem Fall atmet der Hund schnell ohne Hecheln.
In vielen Fällen kann die Kehlkopflähmung nur chirurgisch behandelt werden. In diesen Fällen öffnen Chirurgen die Atemwege, indem sie die Muskeln durch eingesetzte Fäden ersetzen. Es gibt aber auch andere Behandlungsmöglichkeiten, z. B. Medikamente, die die Muskeln um den Kehlkopf herum entspannen oder eine weitere Schädigung der Nervenzellen verhindern, um die Muskelkontrolle und -kraft zu erhalten.
Allergische Reaktion
Eine allergische Reaktion ist eine der häufigsten Ursachen für Kurzatmigkeit beim Hund. Ein plötzliches Auftreten von Allergiesymptomen wie juckende Haut, Niesen, Keuchen und eine erhöhte Atemfrequenz kann ein Zeichen dafür sein, dass dein Hund auf etwas in seiner Umgebung reagiert.
In vielen Fällen kann die Allergenexposition zu Kurzatmigkeit, Husten und verminderter Sauerstoffaufnahme führen. In schwereren Fällen können die Atemwege durch eine Entzündung oder übermäßige Schleimproduktion verengt sein, so dass dein Vierbeiner nicht mehr genug Sauerstoff bekommt. [2]
Erkrankungen der Atemwege
Bei einer Erkrankung der Atemwege, atmet der Hund auch im Ruhezustand schneller. Mit der schnelleren Atmung oder dem Hecheln, versucht dein Vierbeiner einen Mangel an Sauerstoff auszugleichen.
Bronchitis
Bronchitis ist eine Infektion der Atemwege, die zu flacher und schneller Atmung führt. Zu den Symptomen gehören Husten, Keuchen, Appetitlosigkeit, Schlafstörungen und Müdigkeit. In schweren Fällen kann der Hund Atembeschwerden und eine erschwerte Atmung haben.
Die Behandlung umfasst in der Regel Antibiotika zur Bekämpfung von Infektionen sowie Steroidmedikamente, die die Entzündung in den Atemwegen reduzieren und das Atmen erleichtern.
Lungenentzündung
Eine Lungenentzündung ist eine ernste Erkrankung und kann eine weitere Ursache sein, wenn dein Hund schnell atmet. Sie tritt auf, wenn eine Infektion in die Lunge eindringt und eine Entzündung verursacht, die zu Atembeschwerden und einer schnellen Atemfrequenz führt. Zu den Symptomen einer Lungenentzündung gehören Husten, erschwerte Atmung, Appetitlosigkeit, Lethargie, Fieber und eine Abnahme des Aktivitätsniveaus.
Die Behandlung einer Lungenentzündung (Pneumonie) bei Hunden erfordert in der Regel Antibiotika oder immunmodulatorische Medikamente (wie Kortikosteroide) sowie Ruhe für dein Tier.
Je nach Schweregrad der Infektion kann auch eine Sauerstofftherapie erforderlich sein.
Während der Genesung kann auch eine unterstützende Behandlung wie Flüssigkeitszufuhr oder zusätzliche Ernährung notwendig sein.
Verengte Atemwege
Wenn die Atemwege durch überschüssigen Schleim, Entzündungen oder andere Hindernisse verengt sind, kann dies zu Atembeschwerden und einer erhöhten Atemfrequenz beim Hund führen. Wenn dein Hund unter diesem Problem leidet, ist es wichtig, ihn so schnell wie möglich zu einem Tierarzt zu bringen.
Der Tierarzt kann mit Hilfe eines Bronchoskops oder einer Röntgenaufnahme feststellen, ob die Atemwege verengt sind. Zu den Behandlungsmöglichkeiten für einen verengten Atemweg gehören Medikamente, symptomatische Behandlung und in manchen Fällen sogar eine Operation.
Herzkrankheiten
Eine Herzerkrankung kann durch einen zugrunde liegenden Gesundheitszustand verursacht werden, bei dem das Herz nicht genügend Blut durch den Körper und die wichtigsten Organe pumpt. Einschließlich der Lungen, was dann zu einer schnelleren Atmung beim Hund führen kann. Zu den Symptomen können Husten, blasses Zahnfleisch und Atembeschwerden oder sogar Ohnmacht aufgrund von Sauerstoffmangel gehören.
Körperliche Besonderheiten
Brachyzephales Syndrom
Das brachyzephale Syndrom ist eine Erkrankung, die häufig bei Hunden mit kurzen Schnauzen, wie Möpsen oder der Französische Bulldogge, auftritt. Diese Krankheit kann dazu führen, dass die Atmung aufgrund der Form der Schnauze eingeschränkt ist, was zu einer schnellen Atmung führt.
Das Hauptsymptom des brachyzephalen Syndroms ist eine schnelle Atemfrequenz. In schweren Fällen können auch eine erschwerte Atmung und Atemgeräusche auftreten, die durch enge Atemwege verursacht werden, die den Luftstrom behindern [3].
Tiere, die unter dieser Erkrankung leiden, hecheln oft stark oder schnappen nach Luft, wenn sie sich bewegen. Sie können Schwierigkeiten haben, zu fressen oder zu trinken, und ihre Körpertemperatur lässt sich nur schwer regulieren.
Weitere häufige Symptome sind Niesen, Schnarchen, übermäßiges Lecken am Maul sowie Schluckbeschwerden oder Speichelfluss in großen Mengen aufgrund einer lang anhaltenden Entzündung im Rachenbereich.
Übergewicht
Übergewicht ist eine der häufigsten Ursachen dafür, dass ein Hund schnell atmet. Übergewicht bei Hunden kann zu einer erschwerten Atmung und sogar zu Schwierigkeiten bei der Fortbewegung führen.
Außerdem kann Fettleibigkeit bei Haustieren zu Bewegungs- und Spielproblemen führen, die den Körper belasten und eine normale Atmung erschweren. Beim Spielen ist dein Hund erschöpft und braucht schnell eine Pause, weil er nicht genug Sauerstoff bekommt. Die Lungen eines Hundes sind nämlich nicht dafür ausgelegt, eine genügend große Menge Sauerstoff aufzunehmen, wenn er übergewichtig ist.
Um zu verhindern, dass dein Hund fettleibig wird oder sich sein Zustand verschlimmert, solltest du ihm viel Bewegung und gesundes Futter bieten. Achte auf die Kalorienzufuhr und versuche, Leckerlis zu vermeiden.
Wenn dein Hund im Schlaf schnell atmet
Wenn du bemerkst, dass dein Hund im Schlaf schnell atmet, befindet er sich wahrscheinlich in der REM-Phase. Das ist die Traumphase und geht mit einer unregelmäßigen und schnellen Atmung einher.
Es ist auch völlig normal, dass dein Vierbeiner in dieser Zeit mit den Beinen zuckt oder leise bellende Geräusche von sich gibt. All diese Verhaltensweisen gehören zu einem gesunden, erholsamen Schlaf und zu den Träumen, die dein Hund hat.
Was du tun kannst, wenn dein Hund zu schnell atmet
Wenn dein Hund zu schnell atmet, kann das auf eine Reihe von Gesundheitsproblemen hinweisen. Die meisten Hunde atmen im Durchschnitt 10 Mal pro Minute. Wenn dein Hund mehr atmet, solltest du ihn unbedingt zum Tierarzt bringen, um ihn untersuchen zu lassen.
Überprüfe zunächst, ob die Temperatur in deiner Wohnung für deinen Vierbeiner angenehm ist. Angst und Hitze können bei Hunden zu Hyperventilation oder schneller Atmung führen. Wenn die Temperatur zu heiß oder zu kalt ist, solltest du den Thermostat entsprechend einstellen.
Überprüfe als Nächstes die Umgebung deines Hundes, um sicherzustellen, dass er keinen äußeren Stressfaktoren ausgesetzt ist. Wenn du zum Beispiel an einem lauten Ort wohnst, an dem rund um die Uhr viel los ist, könnte das zu seiner erhöhten Atemfrequenz beitragen. Stelle das Bett deines Tieres weg von den Außengeräuschen und biete ihm einen ruhigen Ort, an dem es nicht gestört wird.
Sprich mit deinem Tierarzt über mögliche Behandlungen für episodisches schnelles Atmen, wie z. B. Physiotherapie oder eine bessere Ernährung mit Nahrungsergänzungsmitteln, die speziell dafür entwickelt wurden, die Atemwege offen und frei zu halten. Wenn ernstere medizinische Probleme festgestellt werden, können die Behandlungsmöglichkeiten je nach Diagnose Medikamente oder eine Operation umfassen.
