Dein Hund zittert und hechelt plötzlich, ohne dass du dir das Verhalten erklären kannst? In vielen Fällen handelt es sich dabei um eine ganz normale Reaktion deines Vierbeiners auf äußere Einflüsse. Es gibt allerdings auch eine Reihe von medizinischen Gründen, die einen Tierarztbesuch erfordern.
In diesem Artikel stelle ich dir alle Ursachen für das Hecheln und Zittern deines Hundes vor. Sortiert nach Häufigkeit und mit vielen Tipps zur ersten Hilfe für deinen Vierbeiner.
Kurz & knapp: Weshalb dein Hund zittert und hechelt
Wenn ein Hund zittert und hechelt, sind oft Aufregung, Angst und Stress die Ursache. Hält das Zittern länger an, solltest du einen Tierarzt aufsuchen, weil eine medizinische Ursache wie Schmerzen nicht ausgeschlossen werden kann.
Die häufigsten Ursachen für Hecheln und Zittern bei Hunden
Wenn dein Hund zittert, bedeutet das nicht unbedingt, dass mit deinem vierbeinigen Freund etwas nicht stimmt. In den meisten Fällen handelt es sich um eine normale Reaktion auf einen aufregenden oder unbekannten Reiz.
Hecheln und Zittern am ganzen Körper kann aber auch Anzeichen für ernstere Probleme sein, die einen medizinischen Eingriff erfordern.
Um herauszufinden, was genau mit deinem Liebling los ist, achte auf die Umgebung deines Hundes und achte auf alle anderen Symptome, die er zeigen könnte.
Vielleicht zittert und hechelt dein Hund, weil er…
1. Aufregung
Jüngere Hunde haben in der Regel eine schwächere Impulskontrolle und können vor Aufregung zittern, um überschüssige Energie loszuwerden. Ein glücklicher Hund kann auch anfangen zu hecheln, weil die Aufregung einen Adrenalinstoß auslöst, der wiederum die Herzfrequenz und den Blutfluss erhöht und so die Körpertemperatur ansteigen lässt. [1]
Weitere Anzeichen für einen übermäßig aufgeregten Hund sind:
- Ein offenes „Grinsen“ mit heraushängender Zunge
- Springen
- Übermäßiger Lautäußerungen
- Sich im Kreis drehen oder hin und her laufen
- der Hund sabbert stark
- Geweitete Pupillen
Zittern und Hecheln ist eine normale körperliche Reaktion auf ein so überwältigendes Gefühl wie Glück, du musst dir also keine Sorgen machen.
Wenn du dein Fellknäuel beruhigen musst, schenke ihm einfach weniger Aufmerksamkeit und streichle es, sobald es sich entspannt hat.
2. Angst und Stress
Jedes Mal, wenn sich ein Hund gestresst oder ängstlich fühlt, schüttet sein Körper die sogenannten “Stresshormone” Adrenalin und Cortisol aus. [2]
Diese Hormone lassen die Körpertemperatur ansteigen, und da Hunde nicht schwitzen können, hecheln sie, um sich abzukühlen. Außerdem führen Cortisol und Adrenalin dazu, dass die Muskeln des Hundes mit Blut überversorgt werden, was zu Zittern führen kann.
Furcht und Angst können bei Haustieren leicht ausgelöst werden durch:
- beim Autofahren
- bei gewaltsamen Umgang
- an Silvester, wenn geböllert wird
- Anwesenheit von Fremden
- Unbekannte Umgebung
- zittern nach dem Baden
- Schlechtes Wetter
- Lärm
- Laufen auf bestimmten Untergründen (wie Metallgittern)
- Gedächtnisverlust
Junge und auch alte Hunde sind eher von Stress und Angst betroffen, wenn sie in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht haben. Ebenso wie bestimmte Hunderassen. Wheaten Terrier, Lagotto Romagnolos und Mischlingshunde können besonders empfindlich auf laute Geräusche reagieren, und Spanische Wasserhunde, Shetland-Schäferhunde und kleine Hunderassen sind in der Regel ängstlicher als andere Hunde.
Wenn das flauschige Knäuel gestresst ist, zittert und hechelt es nicht nur, sondern könnte auch:
- Knurren, Winseln oder Bellen
- Erstarren
- das Weiß seiner Augen enthüllen
- gähnen
- sich übermäßig die Lippen lecken
- der Hund lässt die Rute hängen
- der Hund läuft unruhig durch die Wohnung
Der beste Weg, dein Tier zu beruhigen, ist, den Auslöser zu identifizieren und ihn zu beseitigen.
Wenn du weißt, dass dein Hund keine Autofahrten oder Feuerwerkskörper mag, es aber keine Möglichkeit gibt, diese Auslöser zu vermeiden, kannst du beruhigende Nahrungsergänzungsmittel verwenden. Alternativ kannst du auch mit einem professionellen Trainer zusammenarbeiten, um die Reaktion deines Hundes auf den Auslöser zu reduzieren.
3. Schmerzen
Schmerzen können zu einem Anstieg der Herzfrequenz und des Stressniveaus des Hundes führen, was wiederum dazu führt, dass dein Hund zittert und hechelt. Das muss nicht gleich eine schwere Verletzung sein. Auch bei Bauchschmerzen zeigen Hunde dieses Verhalten oft.
Gerade ein alter Hund leidet meist im Stillen, und es kann schwierig sein, festzustellen, ob dein Hund Schmerzen hat oder nicht. Es sei denn, sie sind besonders stark oder die Ursache ist offensichtlich (z. B. ein gebrochener Knochen). [3] Du solltest aber auf jeden Fall auf diese Symptome achten:
- der Hund jammert ständig
- Zusammenzucken
- Humpeln
- Verhaltensänderungen
- Appetitlosigkeit
- Lethargie
- der Hund stöhnt
- Schwellungen in bestimmten Bereichen
- Augenausfluss
- Knurren, wenn man sich nähert
- der Hund leckt sich ständig
Sei vorsichtig, wenn du einen Hund untersuchst, von dem du glaubst, dass er Schmerzen hat, denn der kleine Kerl kann aus Reflex gerne mal beißen.
4. Hitzschlag
Das Herz des Hundes schlägt viel schneller, wenn ihm zu heiß wird. In diesem Fall machen Hunde zwei Dinge, um sich abzukühlen: sie kühlen sich über die Pfoten ab und atmen schnell um einen Temperaturausgleich zu schaffen.
Wenn der Hund zu lange überhitzt ist, beginnt sein Gewebe zu schrumpfen. Dies kann schließlich zu Organversagen, Krampfanfällen, Koma und sogar zum Tod führen. [4] Deshalb ist es so wichtig, dass ein Hund mit Hitzeschlag so schnell wie möglich behandelt wird.
Zu den ersten Anzeichen eines Hitzschlags gehören:
- Trockenes, klebriges und blutendes oder tiefrotes Zahnfleisch
- der Hund atmet schwer
- Dickflüssiger Speichel
- Unfähigkeit zu stehen
- Desorientiertheit
- Laufende Nase
- Blutunterlaufene Augen
- Schneller Herzschlag
Unabhängig davon, ob das Tier bei Bewusstsein oder bewusstlos ist, muss es sofort in eine kühlere Umgebung gebracht werden. Idealerweise legst du deinen Hund in eine Badewanne und lässt kühles Wasser über seinen Körper laufen.
Du kannst auch einen Kühlakku auf den Kopf oder Bauch des Hundes legen, den du vorher in ein Trockentuch gewickelt hast.
Wichtig: Verwende kein eiskaltes Wasser und kühle den Hund nicht zu schnell ab. Bei zu schneller Abkühlung gefährdest du die Gesundheit deines Vierbeiner noch weiter.
5. Vergiftung
Wenn der Hund etwas Giftiges zu sich genommen hat, kann das Hecheln ein Zeichen von Stress oder Atemnot sein. Außerdem können bestimmte Gifte nicht nur die Atemwege, sondern auch das Nervensystem und/oder die Muskeln beeinträchtigen, was dazu führen kann, dass dein Hund zittert und hechelt. [5]
Wende dich sofort an deinen Tierarzt, wenn dein Hund gleichzeitig hechelt und zittert und einige der folgenden Anzeichen zeigt:
- Schaum vor dem Mund oder sabbern
- Übelkeit, Erbrechen und Durchfall
- Lethargie
- Abnormale Körpertemperatur
- Schwellungen (besonders im Gesicht)
- Wunden auf der Haut oder im Mund
- Blasses, blaues oder gelbes Zahnfleisch
Einige der häufigsten nicht offensichtlichen Hundegifte sind:
- Aspirin
- Paracetamol
- Ibuprofen
- Düngemittel
- Schokolade
- Weintrauben und Rosinen
6. Neurologische Probleme
Ein Kopftrauma, ein Hirntumor und eine Funktionsstörung der Atemmuskeln aufgrund von Nervenstörungen sind einige Beispiele für neurologische Störungen, die zum Hecheln und gleichzeitigen Zittern des Hundes beitragen können.
Der betroffene Nerv oder Gehirnbereich kann auch für die Steuerung von Bewegungen verantwortlich sein. In einem solchen Fall zittert der Hund ebenfalls. [6]
Neurologische Störungen sind recht schwierig zu diagnostizieren, da einige ihrer Symptome auch Anzeichen für andere medizinische Probleme sein können. Aber im Allgemeinen zeigt ein Hund mit einem neurologischen Problem einige der folgenden Symptome:
- Mangelnde Koordination
- Schütteln des Kopfes
- Flackernde Augen
- Chronisches Schwanzwedeln
- Mangelnder Appetit
7. Unterzuckerung
Bei Hunden, die wegen Diabetes, schweren Lebererkrankungen, Tumoren der Bauchspeicheldrüse oder portosystemischen Shunts behandelt werden, besteht das Risiko einer Unterzuckerung. [7]
Ein niedriger Blutzuckerspiegel ist am wahrscheinlichsten, wenn dein Hund dazu neigt, vor den Mahlzeiten zu zittern und zu hecheln.
Einige andere Symptome sind:
- Extreme Lethargie
- Mangelnde Koordination
- Ungewöhnliches Verhalten
- Bewusstlosigkeit
- Und sogar Blindheit
8. Nierenerkrankung
Hunde, die an Nierenversagen oder einer chronischen Nierenerkrankung leiden, haben oft einen niedrigen Kaliumspiegel, der wiederum zu Muskelschwäche und Zittern führt. Vermehrter Durst, Hecheln und Atembeschwerden sind weitere häufige Anzeichen für Nierenprobleme.
Typischerweise treten chronische Nierenerkrankungen eher bei alten Hunden auf, während akute Nierenerkrankungen eher bei jüngeren Hunden vorkommen.
Hunde mit solchen Problemen können eine Vielzahl unterschiedlicher Symptome zeigen, angefangen von Blut im Urin oder Urinieren nur in der Nacht bis hin zu starken Schmerzen und Lethargie.
Zum Glück lassen sich die meisten Nierenerkrankungen mit einer Ernährungsumstellung und den richtigen Medikamenten behandeln.
9. Cushing-Syndrom
Hecheln und Zittern sind die beiden häufigsten Anzeichen für das Cushing-Syndrom. Ein Zustand, bei dem der Cortisolspiegel des Hundes aufgrund einer Überproduktion des Hormons in den Nebennieren ungewöhnlich hoch ist.
Dieses Syndrom ist höchstwahrscheinlich die Ursache des Problems, wenn dein vierbeiniger Freund auch folgende Symptome zeigt:
- Erhöhter Appetit
- Vermehrter Harndrang
- Lethargie
- Lückenhafter Haarausfall
- Dicker Bauch (aufgeblähter Kugelbauch)
Die Krankheit wird in der Regel durch einen Tumor in der Hirnanhangsdrüse verursacht.
10. Morbus Addison
Die Addison-Krankheit bei Hunden wird durch eine verminderte Hormonproduktion in einem Teil der Nebenniere verursacht. Bestimmte Rassen sind anfälliger für die Entwicklung dieser Krankheit, z. B. Doggen Arten, Bearded Collies, Labrador Retriever und einige andere.
Die klinischen Anzeichen der Krankheit können recht vage sein und umfassen
- Zittern oder Zittrigkeit
- Erhöhter Durst und Hecheln
- Erbrechen und Durchfall
- Gewichtsverlust
- Lethargie
Wenn die Krankheit nicht behandelt wird, kann sie zu einer Addison-Krise führen, die tödlich sein kann.
11. Schilddrüsenüberfunktion
Dies ist eine seltene Erkrankung bei Hunden, die durch eine Überproduktion von Schilddrüsenhormonen verursacht wird. Sie kann durch einen Tumor und in einigen Fällen durch die Ernährung des Tieres und bestimmte Nahrungsergänzungsmittel verursacht werden.
Hunde mit Schilddrüsenüberfunktion haben einen erhöhten Stoffwechsel, so dass sie versuchen können, sich durch Hecheln abzukühlen. Zittern kann auftreten, wenn der Blutfluss zu den Muskeln erhöht ist.
Einige andere Symptome sind:
- Vermehrter Durst und vermehrtes Wasserlassen
- Erbrechen
- Verstopfung
- Verringertes Energieniveau
Wann solltest du wegen Zittern und Hecheln einen Tierarzt aufsuchen?
Als Erstes solltest du deine Umgebung beobachten. Wenn es etwas gibt, das deinen Hund stresst oder vielleicht einfach sehr glücklich macht, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass du dir keine Sorgen machen musst.
Wenn dein Hund jedoch andere körperliche Symptome zeigt und sich seltsam verhält, solltest du die Situation als medizinischen Notfall betrachten und deinen Vierbeiner sofort zum Tierarzt bringen.
Erste Hilfe für deinen Hund zu Hause
- Beobachten:
Beseitige die Auslöser, die dein Tier erschrecken könnten, und beobachte sein Verhalten genau. Achte darauf, dass sich nichts in der Nähe des Hundes befindet, was ihn verletzen könnte, falls dein flauschiger Freund plötzlich die Orientierung verliert oder ohnmächtig wird. - Tierarzt anrufen:
Im Idealfall solltest du dich sofort an deinen Tierarzt wenden, denn Zittern und Hecheln können Anzeichen für verschiedene ernsthafte Gesundheitsprobleme sein.