Dass bei einem Hund die Nase läuft, ist ein häufiges Problem, das Hundebesitzer beobachten. Obwohl es meist harmlose Ursachen wie Heuschnupfen oder ein Schnupfen sind, macht man sich als Halter doch Sorgen um seinen Vierbeiner.
In diesem Artikel erklären wir dir die häufigsten Gründe für eine laufende Hundenase und geben dir praktische Tipps, wie du deinem Hund helfen verschaffen kannst, wenn die Nase tropft. So kannst du einschätzen, wann du wegen anhaltender Beschwerden einen Tierarzt aufsuchen solltest und wann einfache Hausmittel ausreichen.
Warum hat mein Hund eine laufende Nase?
Die häufigsten Gründe, warum beim Hund die Nase läuft, sind Allergien, Fremdkörper in der Nase, Erkältungen oder andere Infektionen der Atemwege sowie Probleme mit der Nasenstruktur selbst, wie verengte Nasenlöcher oder Polypen. Meist ist eine laufende Nase bei Hunden harmlos, aber anhaltender Ausfluss, Blut oder Schleim können ein Anzeichen für eine ernsthaftere Erkrankung sein.
Quickcheck: Wenn bei deinem Hund die Nase läuft
Wenn bei deinem Hund die Nase läuft, kannst du mit dieser einfachen Tabelle die Ursache rausfinden.
Symptome | Ursachen für eine tropfende Nase beim Hund |
---|---|
Klare Flüssigkeit oder Wasser | Regulierung der Körpertemperatur, Stress, Aufregung |
Bei einem alten Hund | Tumor, Sinusitis |
Tropft aus der Nase und aus dem Maul | Zahnprobleme, Sinusitis, Tumor |
Im Sommer | Regulierung der Körpertemperatur, Fremdkörper durch Insekten, Allergie |
Nase läuft beim Schlafen | Hundeschnupfen, Erkältung, Regulierung der Körpertemperatur |
Blut tropft aus der Nase | Nasenkrebs, Tumor, Fremdkörper |
Tropft immer, Nase läuft ständig | Allergie, Sinusitis, Tumor |
Tropft manchmal | Heuschnupfen, Erkältung, Stress, Aufregung |
Bei Corona Erkrankungen | Nur in äußerst seltenen Fällen können Hunde am Canine Corona Virus (CCoV) erkranken. |
Häufige Ursachen für eine tropfende Hundenase
1. Stress & Aufregung
Der Körper schüttet in Stresssituationen vermehrt Adrenalin aus, was zu einer erhöhten Durchblutung und Produktion von Nasensekret führen kann. Oft handelt es sich dabei um eine klare Flüssigkeit, die wie Wasser aussieht. Dies ist eine normale Reaktion des Körpers. Sobald der Hund sich wieder beruhigt hat, sollte das Naselaufen auch wieder zurückgehen.
Als Halter kann man dem Hund helfen, indem man Stressfaktoren möglichst reduziert und für ruhige Phasen sorgt. Bei länger anhaltendem Stress oder Nervosität empfiehlt sich gegebenenfalls auch eine Verhaltensberatung durch einen erfahrenen Hundetrainer.
2. Schmerzen
Wenn bei deinem Hund die Nase läuft, können auch Schmerzen der Verursacher sein. Der Körper schüttet bei Schmerzen vermehrt Stresshormone aus, welche die Durchblutung der Nasenschleimhaut erhöhen kann.
Typische Schmerzursachen sind zum Beispiel Zahnprobleme, Ohrenentzündungen oder Gelenkbeschwerden. Als Halter sollte man aufmerksam beobachten, ob der Hund noch weitere Anzeichen von Schmerzen zeigt, wie Unruhe, Hecheln, Appetitlosigkeit oder Gesten wie Kopfschütteln.
Bei Schmerzen führt kein Weg um den Tierarzt herum, um deinem Vierbeiner schnell zu helfen.
3. Allergien
Genau wie Menschen können auch Hunde Allergien haben! Egal, ob es sich um Pollen, Staub, eine bestimmte Art von Futter oder Milben handelt, Allergien können dazu führen, dass beim Hund die Nase läuft, wenn er mit dem jeweiligen Allergen in Kontakt kommt. In vielen Fällen tropft die Hundenase immer, also kontinuierlich, solange der Auslöser nicht beseitigt wird.
Wenn die Hundenase läuft, ist das kein Grund zur Besorgnis. Das Naselaufen lässt sich in diesem Fall relativ einfach mit deinem Tierarzt beheben. In der Behandlung wird ein Allergietest gemacht, der den Auslöser bestimmen kann.
4. Fremdkörper in der Nase
Je nachdem, wo du wohnst und wo du mit deinem Vierbeiner spazieren gehst, kann das es im Sommer häufiger vorkommen, dass Insekten oder Fremdkörper in ein Nasenloch gelangen.
Durch die vorübergehende Reizung in der Nase versucht der Körper diesen Fremdkörper wieder loszuwerden. Das passiert über eine vermehrte Produktion von Nasensekret und stärkeren Nasenausfluss beim Hund.
Wenn es deinem Hund nicht gelingt, den Fremdkörper aus der Nase zu bekommen, solltest du deinen Tierarzt für eine Behandlung aufsuchen, um ihn zu entfernen.
Gut zu wissen: Gelangt ein Fremdkörper in die Nase deine Vierbeiners, aktiviert sich automatisch sein Niesreflex. Über das Niesen bekommst nur etwas mehr Aufschluss über die Ursache.
5. Erkältung und Grippe
Klar, auch Hunde können die Grippe bekommen oder sich erkälten! Genau wie Menschen kann ein Hund Schnupfen bekommen, der zu einer laufenden Nase führen kann, aus der meist grünes oder gelbes Nasensekret austritt.
Betroffene Hunde zeigen dazu oft noch folgende Anzeichen bei Hundeschnupfen:
- Tränende Augen
- geschwollene Augen
- leichtes Fieber
- eitriger Nasenfluss
Die Erkältung kann in den meisten Fällen recht einfach behandelt werden. Gib deinem Hund viel Wasser, halte den Hund warm und achte darauf, dass er gut frisst.
Sicherheitshalber solltest du die Hundeschnupfen aber auch mit dem Tierarzt abklären. Das Immunsystem deines Vierbeiners ist geschwächt, was zu einer Lungenentzündung führen kann.
6. Infektion
Manchmal kann dein Hund eine bakterielle oder pilzbedingte Infektion bekommen, die dazu führt, dass seine Nase läuft, da sie die Nasennebenhöhlen befallen kann. In diesem Fall kann Schleim oder Eiter aus der Nase deines Hundes tropfen. Besonders im Winter, wenn trockene Luft in der Wohnung vorkommt, kann eine bakterielle Infektion oder auch virale Infektionen schnell auftreten.
Auch wenn eine Infektion in der Regel nicht allzu ernst ist, können Eiter oder Schleim manchmal ein Anzeichen für etwas Ernsteres sein. Es lohnt sich also immer, das mit dem Tierarzt abklären zu lassen. Gerade bei älteren Hunden.
7. Staupe
Schnupfen ist häufig ein klares Anzeichen von Staupe. Einer hochansteckenden Viruserkrankung, die durch das Canine Staupevirus verursacht wird. Oft trifft es sehr junge Hunde oder umgeimpfte Vierbeiner.
Weitere Anzeichen sind
- Fieber,
- Erbrechen,
- Appetitlosigkeit,
- Husten,
- Krämpfe
- und Durchfall.
Je nach Alter des Hundes und den Impfungen und Auffrischungen, die er erhalten hat, benötigt er möglicherweise eine umfangreiche tierärztliche Versorgung. Dazu kann auch ein stationärer Aufenthalt gehören, während er sich erholt und seine Symptome gelindert werden.
Für manche Welpen kann die Staupe tödlich sein. Deshalb ist es besser, auf Nummer sicher zu gehen und deinen Hund so schnell wie möglich impfen zu lassen.
8. Sinusitis
Als Sinusitis bezeichnet man eine Nasennebenhöhlenentzündung. Dabei entzünden sich die Nasengänge deines Hundes, was zu einer laufenden Nase führen kann. Sind die Nasennebenhöhlen über einen längeren Zeitraum entzündet sind, kann es zu bakteriellen Infektionen und weiteren Entzündungen kommen. Sinusitis tritt besonders häufig bei alten Hunden auf.
Der Tierarzt behandelt eine Sinusitis in der Regel über Antibiotika und mit einer Spülung der Nebenhöhlen.
Symptome für eine Nasennebenhöhlenentzündung sind:
- Niesen
- Appetitlosigkeit (Anorexie)
- Nasenausfluss (also Schleim)
- Eine verstopfte Nase in einem oder beiden Nasenlöchern
- Schmerzen beim Fressen
- Futterverweigerung
- Mundgeruch
- Einseitiger Nasenausfluss
9. Zwingerhusten
Auch wenn du bei dem Namen vielleicht nicht daran denkst: Eines der Symptome von Zwingerhusten (infektiöse Tracheobronchitis) ist eine laufende Nase! Der Zwingerhusten ist eine hochinfektiöse Erkrankung der Atemwege bei Hunden und hat nichts mit der Haltung in einem Zwinger zu tun.
Gegen Zwingerhusten kann ein Hund geimpft werden und es ist eine gute Idee, auch deinen erwachsenen Hund gegen Zwingerhusten impfen zu lassen.
Weitere Symptome sind:
- Ein bellender, teilweise krampfartiger Husten
- Schleimauswurf bei Husten
- Würgen und/oder Erbrechen
- Gereizte Schleimhäute
- Entzündung der Bronchien
- Vermindertes Allgemeinbefinden und Fieber
10. Probleme mit den Nasenlöchern
Ein weiterer Grund, warum die Nase deines Hundes laufen kann, sind Probleme mit den Nasenlöchern.
Möglicherweise hat dein Hund Probleme mit dem Nasenausfluss oder der Nasenschleimhaut aufgrund von Problemen wie Knorpelschäden. Bestimmte Hundetypen können schwer atmen, und ihre Nasenflügelknorpel können schwach werden.
Wenn dein Hund Probleme mit den Nasenlöchern hat, die zu Nasenausfluss führen, solltest du dich an deinen Tierarzt wenden, um herauszufinden, ob dein Hund operiert werden kann, um besser atmen zu können.
11. Polypen oder ein Tumor
Seltenere Gründe für das Naselaufen sind Polypen oder Tumore. Nasenpolypen treten bei Hunden nicht häufig auf, aber wenn ein Hund sie hat, treten Symptome wie Nasenausfluss und Niesen auf.
Wenn dein Hund diese Anzeichen hat, könnte er auch einen gutartigen Nasentumor haben.
Wenn du glaubst, dass dein Hund einen Nasenpolypen oder Tumor hat, wende dich an deinen Tierarzt, denn Tumore und Polypen müssen operativ entfernt werden.
Nach der Operation wird sich dein Hund viel wohler fühlen, und der Nasenausfluss wird verschwinden.
12. Nasenmilben
Ein weiterer Grund, warum die Nase deines Hundes laufen kann, sind Nasenmilben.
Dabei handelt es sich um winzige Milben, die in den Nasengängen und/oder Nebenhöhlen des Hundes leben und zu Symptomen wie Niesen, Nasenausfluss und Atembeschwerden führen.
Wenn dein Hund Anzeichen von Nasenmilben zeigt, solltest du dich an deinen Tierarzt wenden, denn er kann dir ein Antiparasitikum verschreiben, um die Milben loszuwerden.
Sobald die Milben verschwunden sind, wird sich dein Hund wieder wohlfühlen und keine laufende Nase oder Niesen mehr haben.
13. Regulierung der Körpertemperatur
Wie viele wissen, regulieren Hunde ihre Körpertemperatur nicht auf dieselbe Weise wie Menschen. Anstatt über die Haut zu schwitzen, schwitzen Hunde über ihre Pfoten und oft sogar über ihre Nasen!
Wenn die Nase deines Hundes also läuft und du dich fragst, warum, versucht dein Hund vielleicht nur, sich abzukühlen. Gerade im Sommer kommt es schnell zu einer Überhitzung, sodass die Hundenase gegensteuert.
Achte aber darauf, dass die Menge gleich bleibt und kein Blut oder Schleim in der Flüssigkeit ist, die aus der Nase deines Hundes kommt. So kannst du sicherstellen, dass dein Hund so sicher und gesund wie möglich ist.
14. Genetik (Brachycephale Rassen)
Brachycephale Rassen haben genetisch eine flachere Schnauze als andere Hunderassen. Gute Beispiele sind der Mops oder die französische Bulldogge.
Durch die flache Nase ihre Atmungsfähigkeit stark einschränkt. Diese Hunde atmen schwer, was du schon auf Abstand gut hören kannst.
Aufgrund ihrer kleineren, verengten Nasenlöcher neigen diese Hunde eher zu einer laufenden Nase.
15. Nasenkrebs
Eine der ernsthafteren Erklärungen für die laufende Nase deines Hundes ist Nasenkrebs. Manchmal kann der Ausfluss blutig sein oder Schleim enthalten, was ein Zeichen dafür ist, dass es ernster wird, sei es durch eine Infektion oder Milben.
Zu den weiteren Symptomen von Nasenkrebs bei Hunden gehören unter anderem lautes Schnarchen (lauter als dein Hund normalerweise schnarchen würde), Gesichtsverformungen und häufiges Niesen.
16. Zahnprobleme
Da viele Bereiche des Kopfes deines Hundes miteinander verbunden sind, können Zahnprobleme eine laufende Hundenase verursachen.
Einer der häufigsten Gründe für eine tropfende Nase ist, dass ein infizierter Zahn oder entzündetes Zahnfleisch dazu führt, dass dein Hund einen Abszess bekommt, der manchmal in die Nasenhöhle eindringt. Häufig tropft der Vierbeiner dann aus der Nase und aus dem Maul.
17. Zeckenbiss
Viele Hunde können Zecken bekommen, je nachdem, wo sie leben und wo sie spazieren gehen, und einige dieser Zecken können Krankheiten übertragen. Eine laufende Nase kann ein Symptom für verschiedene durch Zecken übertragene Krankheiten sein, darunter auch die Hepatozoonose des Hundes.
Wie kann ich meinem Hund helfen, wenn die Nase tropft?
- Medizinische Ursachen ausschließen: Im ersten Schritt solltest du mit deinem Tierarzt medizinische Ursachen und Krankheiten ausschließen.
- Ruhe gönnen: Sorge dafür, dass sich dein Hund entspannen und ausruhen kann. Stress und Aufregung können die Nasentropfsymptomatik verstärken.
- Nase tupfen: Du kannst die Nase deines Hundes vorsichtig mit einem Taschentuch abtupfen, um überschüssigen Schleim zu entfernen. Drücke dabei die Nase nicht zu fest.
- Raumluft befeuchten: Eine Luftbefeuchtung kann die Nasenschleimhäute anfeuchten und das Naselaufen lindern.
- Flüssigkeit anbieten: Stelle deinem Hund ausreichend Wasser zum Trinken bereit, um die Schleimbildung zu verringern.
- Beobachten: Beobachte aufmerksam, ob sich weitere Symptome entwickeln. Bei Fieber, Atemnot oder anhaltendem Ausfluss sollte der Tierarzt aufgesucht werden.
- Geduld haben: Meist klingt eine laufende Nase von selbst wieder ab. Gib deinem Hund etwas Zeit zur Erholung.
- Hausmittel einsetzen: Einige Kräuter, wie Holunderblüten und das pflanzliche Kali bichromicum, lindern die Symptome einer Erkältung.