Dein Hund klappert mit den Zähnen und das beunruhigt dich? Viele Hundebesitzer sind besorgt, wenn ihr Vierbeiner plötzlich mit dem Zähneklappern anfängt. Glücklicherweise gibt es einige harmlose Gründe, warum Hunde mit den Zähnen klappern können. In diesem Artikel zeigen wir dir alle Ursachen und Gründe und erklären dir, ab wann dieses Verhalten deines Hundes ein Problem wird. Außerdem geben wir dir Tipps, mit denen du deinem Hund helfen kannst.
Warum klappert ein Hund mit den Zähnen?
Hunde klappern aus verschiedenen Gründen mit den Zähnen, häufig aufgrund von Kälte, Aufregung oder Schmerzen, aber auch bei neurologischen Störungen. Obwohl das Zähneklappern zunächst beunruhigend wirken kann, gibt es oft harmlose Ursachen dafür. Es sollte aber beobachtet und bei längerem Auftreten vom Tierarzt abgeklärt werden.
Ursachen, wenn Hunde mit den Zähnen klappern
Es gibt eine ganze Reihe von Gründen, warum Hunde mit den Zähnen klappern können.
Kälte
Wenn dein Hund draußen in der Kälte ist, kann das Zittern der Kiefermuskeln dazu führen, dass die Zähne aufeinander schlagen. Das ist ganz normal und kein Grund zur Sorge. Einfach den Hund wieder aufwärmen und das Klappern sollte aufhören.
Aufregung & Stress
Manche Hunde klappern mit den Zähnen, wenn sie aufgeregt sind. Zum Beispiel vor dem Spaziergang, beim Spielen oder wenn sie dich nach einem langen Tag wiedersehen.
Die Aufregung führt zu Muskelzittern, die bis in das Gebiss übertragen werden. Das müssen nicht immer nur positive Emotionen sein. Auch Stress kann als Reaktion Geräusche bei Hunden verursachen.
Angst
Ängstliche Hunde können ebenfalls mit den Zähnen klappern. Donner, Feuerwerk oder fremde Situationen können solche Ängste auslösen. Sprich beruhigend mit deinem Vierbeiner und versuche ihn zu entspannen, um das Klappern zu stoppen.
Erregung
Dein Hund leckt Urin und klappert mit den Zähnen? Das kommt insbesondere bei Rüden vor. Wenn der Geruchssinn eines Rüden eine Stelle entdeckt, an der zuvor eine läufige Hündin uriniert hat, leckt er den Urin auf und fängt an mit den Zähnen zu klappern. Dabei kommt es zu starkem Speichelfluss und Schmatzen.
Der Hund benutzt das vomeronasale Organ hinter seinen oberen Vorderzähnen, um Informationen wie den Zyklusstand einer Hündin aus dem Urin zu analysieren. Solches Verhalten ist ganz normal und kein Grund zur Besorgnis. Sobald die Erregung nachlässt, sollte auch das Klappern der Zähne wieder aufhören.
Lesetipp: Leckt dein Hund generell alles ab? In unserem Artikel zum Thema „Hund leckt alles ab“ findest du Expertentipps, die dir weiterhelfen.
Schmerzen
Klappernde können auch Schmerzen. Zahnschmerzen, Ohrenentzündungen oder Gelenkprobleme können solche Reaktionen auslösen.
Beobachte deinen Vierbeiner genau und suche nach weiteren Anzeichen wie Hecheln oder Aggressivität. Regelmäßige Zahnpflege solltest du in Bezug auf die Zahngesundheit eh immer auf dem Programm stehen haben.
Läufigkeit
Bei läufigen Hündinnen kann das Hormonchaos auch das Zähneklappern auslösen. Das geht oft mit nervösem oder gereiztem Verhalten einher und hört nach der Läufigkeit wieder auf.
Das Alter deines Hundes
Im Alter können bei Hunden auch neurologische Probleme auftreten, die das Klappern der Zähne verursachen. Beobachte in diesem Fall aufmerksam, ob weitere Anzeichen wie Desorientierung oder Bewegungsstörungen hinzukommen.
Warnsignal
Wenn sich zwei Hunde begegnen und der eine fühlt sich von dem anderen bedroht oder in die Enge getrieben, kann er mit den Zähnen klappern. Dies soll dem anderen bedrohlichen Hund signalisieren, dass er in seiner Komfortzone ist und seine Grenzen respektiert werden sollen. Das Zähneklappern in dieser Situation ist eine Art Drohgebärde, um den anderen Hund auf Abstand zu halten. Der Hund zeigt damit, dass er sich verteidigen wird, wenn der andere näher kommt. Oft bellt der Hund dann auch noch andere Hunde an.
Neurologische Störungen
Zu den neurologischen Ursachen für das Klappern der Zähne bei Vierbeinern gehören:
- Epilepsie: Anfälle können zu Zuckungen der Kiefermuskeln und damit zum Zähneklappern führen
- Hirnstammläsionen: Schädigungen im Gehirn können das Kauen und Zähneklappern beeinflussen
- Toxine & Medikamente: Manche Giftstoffe oder Medikamente können Muskelzuckungen und -zittern verursachen
- Hirnnervenlähmungen: Lähmungen der Nervenbahnen vom Gehirn zu den Kiefermuskeln können das Klappern auslösen
- Demenz: Altersbedingte Abbauprozesse im Gehirn können zu Verwirrung und Zähneklappern führen
Eine neurologische Erkrankung zeigt oft noch andere Symptome. Lass deinen Hund in solchen Fällen umgehend von einem Tierarzt untersuchen. Mit Tests und Behandlung lassen sich viele neurologische Störungen gut kontrollieren.
Zusätzliche Symptome, bei denen dein Hund zum Tierarzt muss
- Das Zähneklappern tritt plötzlich ohne erkennbaren Grund auf oder hält über einen längeren Zeitraum an
- Der Hund wirkt ängstlich, gereizt oder aggressiv beim Klappern der Zähne
- Es treten weitere Symptome wie Speicheln, Hecheln, Erbrechen oder Durchfall auf
- Das Klappern geht mit Desorientierung, Verwirrtheit oder verändertem Gangbild einher
- Der Hund zeigt ein ungewöhnliches Verhalten wie sich im Kreis drehen oder gegen Gegenstände laufen
- Der Hund reagiert empfindlich oder knurrt, wenn sein Kopf oder sein Maul berührt wird
- Es sind Anfälle von Steifheit, Zittern oder Bewusstlosigkeit zu beobachten
- Der Hund hat offensichtliche Schmerzen beim Kauen oder Gähnen
- Es treten merkliche Gewichtsverluste oder mangelnde Fresslust auf
- Der Hund trinkt oder uriniert mehr als gewöhnlich
So kannst du deinen Hund unterstützen
- Kläre im ersten Schritt medizinische Ursachen mit Hilfe deines Tierarztes ab. So kann man ausschließen, dass eine Krankheit die Ursache ist.
- Beobachte aufmerksam, unter welchen Umständen dein Hund mit den Zähnen klappert. Hilf ihm, sich in solchen Situationen zu beruhigen. Lenke ängstliche Hunde mit Spielzeug oder Leckerlis ab und sprich beruhigend auf sie ein. Vermeide es, den Hund beim Klappern noch mehr aufzuregen.
- Sorge dafür, dass dein Hund sich bei Kälte warmhalten kann. Bereite ihm einen kuscheligen Schlafplatz mit Decke und biete ihm wärmende Leckerlis an.
- Kontrolliere auch die Zähne deines Hundes und bespreche sie mit dem Tierarzt. Gegebenenfalls müssen schmerzhafte Zahnprobleme behandelt werden. Ansonsten ist regelmäßige Zahnpflege bei Hunden genauso wichtig, wie beim Menschen.
- Bei neurologischen Anzeichen suche umgehend einen Tierarzt auf. Je früher mögliche Erkrankungen erkannt und behandelt werden, desto besser sind die Heilungschancen für den Hund.
Häufige Fragen zum Zähneklappern
Sollte ich meinen Tierarzt konsultieren, wenn mein Hund mit den Zähnen klappert?
Bei einmaligem oder gelegentlichem Klappern besteht meist kein Grund zur Sorge. Bei häufigem Auftreten, weiterem beunruhigendem Verhalten des Hundes oder zusätzlichen Symptomen solltest du aber einen Tierarzt aufsuchen. Er kann abklären, ob eine Behandlung notwendig ist.
Kann das Klappern der Zähne mit bestimmten Medikamenten oder Toxinen in Verbindung gebracht werden?
Ja, manche Medikamente wie Antidepressiva sowie Insektizide und andere Giftstoffe können Muskelzuckungen und -zittern auslösen. Teile dem Tierarzt immer mit, welche Medikamente oder potenziell giftigen Substanzen dein Hund aufgenommen haben könnte.
Gibt es bestimmte Rassen, die anfälliger für das Klappern der Zähne sind?
Kleine Hunderassen mit schmalen Kiefern klappern aufgrund ihrer Anatomie tendenziell häufiger mit den Zähnen. Auch ängstlichere Rassen sowie ältere Hunde können anfälliger dafür sein. Die Rasse allein löst das Klappern aber nicht aus, es sind oft andere Faktoren beteiligt.
Wie kann ich feststellen, ob das Klappern der Zähne meines Hundes ein gesundheitliches Problem ist?
Beobachte aufmerksam, ob das Klappern ohne erkennbaren Auslöser auftritt, mit weiterem ungewöhnlichen Verhalten einhergeht oder über einen längeren Zeitraum anhält. Suche in solchen Fällen einen Tierarzt auf, damit mögliche Gesundheitsprobleme abgeklärt werden können.
Fazit zum Thema “Hund klappert mit den Zähnen”
Gelegentliches Zähneklappern bei Hunden ist meist harmlos. Es kann viele Ursachen haben wie Kälte, Aufregung oder Schmerzen. Bei längerem Auftreten, weiteren Symptomen oder ohne erkennbaren Grund sollte allerdings ein Tierarzt aufgesucht werden.
Mit Tests und Behandlung lassen sich dahinterliegende gesundheitliche Probleme oft gut kontrollieren, sodass der Hund keine Beschwerden mehr hat. Beobachte deinen Vierbeiner aufmerksam und sorge dafür, dass er sich wohl fühlt.