Mundgeruch beim Hund: Das kannst du dagegen tun

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Hundeexperte

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Mundgeruch beim Hund: Das kannst du dagegen tun

Kuscheln mit dem Hund auf der Couch oder im Bett. Wunderbar! Und gut für die Bindung. Aber plötzlich ist da dieser Geruch… Der Hund stinkt aus dem Maul. Mundgeruch beim Haushund ist sicher den meisten von uns Hundebesitzern bekannt. Er ist in aller Regel nicht ungewöhnlich, sofern er sich in Grenzen hält.

Warum dein Hund einen schlechten Atem hat, kann unterschiedliche Ursachen haben. Die meisten sind eher harmlos und auf ungepflegte Zähne, bzw. Zahnstein oder, bei Welpen, auf den Zahnwechsel zurück zu führen. Für diese harmlosen Fälle gibt es Möglichkeiten und Hausmittel um den Geruch aus dem Hundemaul zu optimieren. Riecht der Maulgeruch allerdings stark unangenehm und hält über einen längeren Zeitraum an, solltest du handeln. Ein Besuch beim Tierarzt ist dringend angesagt, um die Ätiologie, das heißt die Ursache der Entstehung des Mundgeruchs, heraus zu finden.

Warum hat dein Hund Mundgruch?

Die häufigste Ursache für den Mundgeruch beim Hund sind ungepflegte Zähne, Zahnstein oder Essensreste in der Maulhöhle. Der Maulgeruch kann aber auch ernstere Ursachen haben. Z.B. Störungen des Magen-Darm-Traktes, Entzündungen des Zahnfleisches oder Stoffwechselerkrankungen.

Welche Ursachen kann Maulgeruch bei Hunden haben?

Mangelnde Mundhygiene

Mangelnde Mundhygiene ist eine der am häufigsten vorkommende Ursache für den üblen Geruch aus dem Hundemaul. Zwischen den Zähnen und in den Backen- und Zahnfleischtaschen bleiben häufig Essensreste stecken, die beim Zersetzen einen unangenehmen Geruch verursachen.

Das ist bis dahin erstmal nicht allzu schlimm. Allerdings sollten schnellstmöglich Gegenmaßnahmen ergriffen werden, die verhindern, dass die Zähne des Hundes weiteren Schaden nehmen. Welche Maßnahmen das sein können, beschreibe ich weiter unten noch ausführlich.

Hundegebiss mit weißen, gesunden Zähnen
Die Hygiene der Hundezähne ist wichtig um Zahnstein und Zahnentzündungen vorzubeugen.

Verbleiben die Essensreste oder andere Fremdkörper im Hundemaul, kann Zahnbelag, Zahnstein oder sogar eine eitrige Zahnentzündung entstehen. Das führt natürlich zu einer Verschlimmerung des Mundgeruchs und kann für den Hund sehr unangenehm und vorallem schmerzhaft werden.

Woran du Zahnstein bei deinem Hund erkennst: schaust du deinem Hund ins Maul, sollten die Zähne weitestgehend weiß sein. Das Zahnfleisch sollte eine gesunde rosige Färbung aufweisen und nicht gerötet oder geschwollen sein. Eine leichte Verfärbung an dem ein oder anderen Zahn ist nicht problematisch. Erkennst du aber deutlich gelblich-bräunlichen Belag, den du auch nicht einfach mit dem Fingernagel abkratzen kannst, hat sich bereits Zahnstein gebildet, der baldmöglichst von einem Tierarzt entfernt werden sollte.

Falsche Fütterung / Falsches Futter

Insbesondere minderwertiges Dosenfutter kann auf den Hundezähnen einen schleimige Schicht hinterlassen. Dieser Belag, sowie ungeeignete Zusätze wie Zucker oder Getreide im Hundefutter, bilden einen idealen Nährboden für Bakterien, die dann einen schlechten Geruch verursachen und die Zähne angreifen.

Zu wenig Bewegung

Kommt dein Hund in Bewegung beginnt er irgendwann zu hecheln. Dieser Vorgang regt den Speichelfluss an, der auch dafür sorgt, dass Essensreste und Beläge von den Zähnen “gespült” werden. Fehlt deinem Hund die Bewegung und damit der regelmäßig angeregte Speichelfluss, verbleiben mehr Essenreste im Maul und die Zähne werden schneller angegriffen.

Bewegung allein reicht natürlich nicht aus. Du solltest trotzdem zusätzlich für eine regelmäßige mechanische Mundhygiene von außen sorgen. Weiter unten findest du einige Tipps und auch Hausmittel, die die Mundgesundheit deines Hundes fördern.

Entzündungen oder Ekzeme in Maul oder Rachen

Auch eine Mandelentzündung oder entzündete Stellen in der Maulhöhle oder im Rachen des Hundes, entstanden z.B. durch eine Verletzung, können ein Grund für Gestank aus dem Hundemaul sein. Solltest du entzündetes Zahnfleisch oder andere gerötete oder sogar offene Stellen im Maul deines Hundes entdecken, begebe dich damit schnellstmöglich zum Veterinär deines Vertrauens.

Tumore im Bereich der Maulhöhle oder des Rachens

Entdeckst du bei deinem Hund neben dem Mundgeruch Schwellungen, wiederkehrernde Entzündungen oder sogar eine optische Veränderung im Gesichtsbereich, kann es sich womöglich um einen Tumor handeln. Daher ist es um so wichtiger bei unklarem, länger andauernden Mundgeruch einen Tierarzt aufzusuchen.

Organische Erkrankungen

Nicht nur eine ungesunde Mundflora kann zu Mundgeruch beim Hund führen. Auch Erkrankungen der Organe wie eine Magenschleimhautentzündung, eine Magen-Darm-Infektion, Nierenkrankheiten, Diabetes oder Lebererkrankungen können Grund für den schlechten Maulgeruch sein.

So kannst du Mundgeruch vorbeugen

Es gibt einige Möglichkeiten mit denen du Mundgeruch beim Hund vorbeugen und damit auch der generellen Gesundheit deines Lieblings etwas Gutes tun kannst.

Zahnpflege beim Hund

Topic Nr. 1 ist die Pflege der Hundezähne. Im Optimalfall beginnst du gleich zu Anfang deinen Hund an die Zahnpflege zu gewöhnen. Dazu übst du erstmal, ihn an die Berührung im Mund zu gewöhnen. Mit deinem Finger fährst du ihm 1 x kurz über die Zähne in die Backentaschen. Hat er sich etwas an die Berührung gewöhnt, kannst du die Anzahl steigern. Wenn das ganz gut klappt, kannst du es mit einer Zahnbürste, statt mit deinem Finger versuchen. Vorerst solltest du noch keine Hunde-Zahnpasta benutzen. Wenn du es zuverlässig schaffst alle Zähne, zumindest von außen, zu erreichen, kannst du zu einer täglichen Zahnpflege bei deinem Hund übergehen. Versuche dann auch den rückseitigen Bereich der Zähne, sowie die vorderen Zähne mit einzubeziehen.

Natürlich gibt es auch Hunde die das rumwurschteln in ihrem Mund überhaupt nicht tolerieren. In solchen Fällen müssen wir dann auf sinnvolle Alternativen zurückgreifen. Einige stelle ich dir im Folgenden vor.

Hund lässt seinen Besitzer seine Zähne kontrollieren
Die regelmäßige Kontrolle und Reinigung der Zähne ist auch bei Hunden wichtig und beugt Zahnproblemen und somit Mundgeruch vor.

Gesunde Ernährung

Hochwertiges Futter sorgt nicht nur für eine gute Zahngesundheit bei deinem Hund, sondern kommt ihm natürlich auch generell zugute. Dabei ist es fast egal ob du ihn mit Futter aus der Dose, Trockenfutter oder frischen Zutaten fütterst. Wichtig ist, dass die Zutaten eine hochwertige Qualität haben und dem Futter keine unnötigen oder sogar krankmachenden Zusatzstoffe wie Zucker oder zu viel Getreide hinzugefügt sind.

Empfehlenswert sind auch Kauartikel wie Rinder- oder Schweineohren, Dentalknochen, Ochsenziemer, Rinderhaut, Hirschgeweih etc. Die beschäftigen deinen Hund nicht nur artgerecht, sondern sie sorgen für eine mechanische Reinigung der Zähne und nebenbei noch zur Stärkung der Kaumuskulatur. Je nach Größe kannst du deinem Hund 1 – 3 mal in der Woche, zusätzlich zum normalen Futter, etwas zu kauen geben.

Kauartikel für Hunde wirken der Entstehung von Zahnstein entgegen
Gesunde Kausnacks für Hunde reduzieren Zahnbelag und die Entstehung von Zahnstein.

Besonders zu erwähnen sind hier auch Kauartikel mit Fell, wie z.B. Kaninchen- oder Hirschohren. Neben der Zahnpflege versorgt das verzehrte Fell den Hund mit Ballaststoffen und reinigt den Darm.

Alternativ funktionieren auch ganze Möhren / Karotten. Die sind gesund, haben wenig Kalorien und helfen beim Kauen den Belag auf den Zähnen zu reduzieren. Allerdings mögen nicht alle Hunde Möhren. Meiner zum Beispiel nicht… Probiere einfach mal aus was deine Fellnase dazu meint.

Kauspielzeug

Es muss nicht immer Essbares sein. Auch Kauspielzeuge tragen zur Reinigung der Zähne bei. Inzwischen gibt es viele verschiedene Hundespielzeuge in den unterschiedlichesten Formen die den meisten Hunden viel Spaß bereiten und nebenbei auch noch eine mechanische Reinigungsfunktion der Zähne erfüllen. Wichtig ist, dass die Spielzeuge regelmäßig gereinigt werden!

Kauspielzeug für den Hund zur Reinigung der Zähne
Kauspielzeuge helfen die Zähne deines Hundes zu reinigen.

Ausreichend Bewegung

Gönne deinem Hund, und auch dir, ausreichend Bewegung. Das ist gut für Körper und Seele. Auch für die Zähne. Kommt der Hundekörper in Bewegung, beginnt der Hund zu hecheln. Das regt den Speichelfluss an, der dabei hilft Essensreste aus den Zahnzwischenräumen heraus zu spülen.

Regelmäßige Kontrolle

Kontrolliere regelmäßig das Maulinnere deines Hundes. Sowohl die Zähne, als auch die Maulhöhle. Dabei riechst du auch gleich ob dein Hund einen unangenehmen Geruch aus dem Mund hat. Gehe ein- bis zweimal im Jahr zur tierärztlichen Kontolle.

Maßnahmen gegen Mund- und Maulgeruch bei Hunden

Ursachenforschung

Wie schon beschrieben, sollten bei anhaltendem, unangenehmem Maulgeruch zuerst einmal gesundheitliche Ursachen ausgeschlossen werden. Das machst du am Besten zusammen mit eurem Tierarzt.

Regelmäßige Mundhygiene

Gewöhne deinen Hund möglichst von Anfang an ans Zähneputzen. Die tägliche Reinigung der Zähne beugt Zahnstein und Entzündungen des Zahnfleisches vor.

Umstellung des Futters / der Fütterung

Oft liegt dem Hunde-Mundgeruch einfach falsches oder minderwertiges Futter zu Grunde. Welche Ernährung gegen Mundgeruch beim Hund helfen kann, findest du im folgenden Abschnitt.

Diese Futter- und Fütterungsumstellung können bei Maulgeruch helfen

Minderwertiges Futter kann nicht nur die Zahngesundheit deines Vierbeiners ungünstig beeinflussen, sondern seine gesamte Gesundheit. Insbesondere minderwertiges Dosenfutter oder Nassfutter mit unnötigen Zusatzstoffen wie Zucker, viel Getreide und pflanzlichen oder tierischen Abfällen, können sich schädlich auf die (Zahn-)Gesundheit deines Hundes auswirken.

Achte bei der Auswahl des Hundefutters unbedingt auf folgende Punkte, die qualitativ hochwertiges Futter auszeichnen:

  • ein hoher Anteil an Fleisch
  • kein oder nur wenig Getreide
  • keine Zusätze wie Zucker, Konservierungsmittel oder Geschmacksverstärker
  • ausreichend enthaltene Nährstoffe, Vitamine und Mineralien
  • enthält keine tierischen oder pflanzlichen Abfälle

Die besten Hausmittel gegen Mundgeruch bei Hunden

Petersilie für den Hund gegen Mundgeruch
Das Chlorophyll in Petersilie kann den Mundgeruch beim Hund verbessern und wirkt entzündungshemmend.

Kannst du gesundheitliche Ursachen ausschließen, gibt es einige Hausmittel die den Mundgeruch bei deinem Hund verbessern können.

1. Chlorophyll

Der grüne Farbstoff in Pflanzen hilft dem Mundgeruch bei deinem Vierbeiner effektiv entgegen zu wirken. Gebe einfach feingehackte Petersilie, Minze oder Basilikum mit ins Futter.
Petersilie hat den Vorteil auch entzündungshemmend zu wirken.

2. Naturjoghurt

Gibt deinem Hund hin und wieder etwas Naturjoghurt in Bioqualität zu fressen. Wenn er mag auch gerne mit kleingeschnittener Rohkost, wie z.B. Möhren. Alternativ kannst du den Naturjoghurt auch unter sein Futter mischen.

In unserem Artikel „Dürfen Hunde Joghurt essen?“, erklären wir dir ausführlich alle Vorteile von Joghurt für deinen Vierbeiner.

3. Kokosöl

Hin und wieder etwas Kokosöl zur Zahnpflege (statt Hunde-Zahnpasta) oder ein wenig davon ins Futter, ist gesund, wirkt antibakteriell und kann üblem Mundgeruch vorbeugen.

4. Apfelessig

Verdünnter Apfelessig absorbiert Gerüche sowohl äußerlich als auch innerlich angewendet. Insbesondere bei der innerlichen Anwendung muss der Apfelessig unbedingt verdünnt werden. Ein gutes Verhältnis ist eine 1:3 Mischung. Also ein Anteil Essig zu 3 Anteilen Wasser. Das kannst du 1-3 mal in der Woche deinem Hund unter das Futter mischen. Bei kleineren Hunderassen reicht jeweils ein Teelöffel Apfelessig, verdünnt mit mindestens 3 Teelöffeln Wasser. Bei großen Hunden kann es dann ein Esslöffel sein.

Apfelessig hat auch äußerlich angewendet viele positive Eigenschaften. Das würde jetzt allerdings den Rahmen sprengen… Vielleicht gibts dazu demnächst mal einen eigenen Artikel.

5. Kaiser Natron

Ein halber bis ganzer Teelöffel Natron in warmem Wasser aufgelöst kann desinfizierend wirken. Außerdem mindert es Übersäuerung. Bei der Anwendung von Natron solltest du allerdings im Vorfeld Rücksprache mit deinem Tierarzt halten.

Mundgeruch bei Welpen

Ja, auch süße, kleine Welpen können bereits Mundgeruch haben. In der Regel liegt das am Zahnwechsel und ist nicht weiter schlimm.

Trotzdem solltest du das im Auge behalten und das Maul deines Hundes regelmäßig kontrollieren. Jetzt ist der beste Zeitpunkt um deinen Hund daran zu gewöhnen dich an sein Mäulchen zu lassen und die Zahnpflege zu akzeptieren. Mit viel Geduld (langsam anfangen und nach und nach steigern) und positiver Bestärkung, klappt das eigentlich bei nahezu jedem Hund. Versuche die Zahnpflege in ein positives Erlebnis für deinen Hund sein zu lassen.

Auch Welpen können Mundgeruch haben.

Es kann passieren, dass Milchzähne abbrechen oder nicht richtig ausfallen und nur gelockert sind. Hier entstehen dann die perfekten Bedingungen für Bakterien um sich anzusiedeln und auszubreiten und deinem Hund im schlimmsten Fall eine ordentliche Zahnentzündung zu bescheren.

Häufige Fragen

Wie oft sollte man beim Hund eine Zahnreinigung durchführen?

Idealerweise 1 x täglich. Bereits nach wenigen Tagen kann Zahnbelag zu Zahnstein werden, der dann irgendwann nur noch durch den Tierarzt entfernt werden kann.

Ist es normal, dass Welpen aus dem Maul stinken?

Durch den Zahnwechsel, kann es auch bei Welpen schon zu Mundgeruch kommen. Das ist nicht unüblich. Du solltest aber dringend ein Auge darauf haben. Manchmal fallen Milchzähne nicht ganz aus und können so für eitrige Entzündungen sorgen. Hält der Geruch an, sollten auch andere Ursachen, wie z.B. Wurmbefall, in Betracht gezogen werden.

Was kostet eine Zahnsteinentfernung beim Hund?

Je nach Aufwand muss man mindestens mit einer Summe von ca. 70 Euro rechnen. Wirds komplizierter können auch mehrere hundert Euro anfallen. Beispielsweise wenn ein Zahn operativ entfernt werden muss. In der Regel wird die Zahnsteinentfernung beim Hund unter Vollnarkose durchgeführt. Frage deinen Tierarzt am Besten VOR der Behandlung, was für Kosten in eurem Fall entsehen werden.

Wie lange dauert eine Zahnreinigung beim Hund?

Eine Zahnreinigung beim Tierarzt dauert etwa zwischen 45 Minuten und 3 Stunden. Je nach Zustand des Hundegebisses.

Warum riecht mein Hund nach Fisch?

Riecht dein Hund nach Fisch, kann das Futter eine Rolle spielen. Minderwertiges Futter oder Sorten die Fisch enthalten, verursachen einen fischigen Geruch. Schuld an einem extremen Fischgeruch können aber auch die Analdrüsen sein. Die sondern ein Sekret ab, das sehr (sehr!) unangenehm nach Fisch stinkt. In diesem Fall solltest du oder euer Tierarzt dem Hund beim ausdrücken der Analbeutel behilflich sein. Auch wenns nicht schön ist… Für keinen der Beteiligten.

Hinweis

Bitte beachte, dass unsere Informationen nur zur Unterstützung dienen und einen Besuch beim Tierarzt nicht ersetzen können.


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Geschrieben von: Miriam Flakschin

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