Wenn Bello gemütlich auf dem Sofa liegt und dabei vor sich hin schmatzt, fragen sich viele Hundehalter: Was hat das zu bedeuten? Wenn dein Hund schmatzt kann ganz unterschiedliche Gründe haben. In den meisten Fällen ist das Schmatzen beim Hund vollkommen harmlos, manchmal kann es aber auch auf gesundheitliche Probleme hinweisen.
Warum schmatzen Hunde?
Hunde kommunizieren nicht nur durch Bellen, Winseln oder Hecheln. Wenn ein Hund schmatzt, gehört das zum normalen Verhaltensrepertoire der Vierbeiner. Dabei pressen sie die Lefzen aufeinander und saugen Luft ein. Das dabei entstehende schmatzende Geräusch kann für Menschen schon mal nervig sein. Für den Hund ist es aber ein wichtiger Weg, verschiedene Befindlichkeiten auszudrücken.
Das Schmatzen drückt unterschiedliche Befindlichkeiten des Hundes aus: Entspannung und Zufriedenheit, Stressabbau, Beschwichtigung anderer, Unterwerfung, ein Hund schmatzt, um Aufmerksamkeit zu erbetteln, Schmerzlinderung oder kann zu einem Tick werden. Es tritt auch in bestimmten Situationen auf wie beim Training, Spiel, in neuen Umgebungen, beim Besuch von Fremden, beim Anblick von Futter oder beim Streicheln, immer als Ausdruck der jeweiligen Gemütslage.
Ähnlich wie das Gähnen beim Menschen schmatzen Hund übrigens gerne auch mal beim Aufwachen.
Übermäßiges Schmatzen nach dem Fressen kann Krankheitsanzeichen sein. Hundehalter sollten das Ess- und Schmatzverhalten genau beobachten und gegebenenfalls den Mundraum, die Fütterung und das Futter überprüfen oder einen Tierarzt aufsuchen, um die Ursachen zu klären. In den meisten Fällen steckt jedoch keine ernsthafte Erkrankung dahinter.
Schmatzen als Tick bei Hunden
Bei manchen Hunden wird das Schmatzen zu einer Angewohnheit oder sogar einem Tick. Ein Hund schmatzt dann den ganzen Tag vor sich hin, ohne dass eine konkrete Ursache vorliegt. Oft entwickelt sich so ein Verhalten aus dem normalen Schmatzen beim Entspannen. Irgendwann wird daraus eine Macke, die schwer wieder abzugewöhnen ist. Solange der Hund sonst keine Verhaltensauffälligkeiten zeigt, ist dies allerdings harmlos.
Hunde schmatzen beim Entspannen und Einschlafen
Ganz typisch ist das Schmatzen von Hunden in entspannten Situationen. Wenn sich Bello gemütlich zum Nickerchen hinlegt oder beim Streicheln die Augen schließt, beginnt oft vor sich hin zu schmatzen. Wenn dein Hund schmatzt, während er entspannt, ist das ein Zeichen, dass sich der Vierbeiner wohl und geborgen fühlt. Das rhythmische Schmatzen wirkt entspannend und hilft dem Hund, zur Ruhe zu kommen und einzuschlafen. Hier gibt es keinen Grund zur Sorge.
Das Schmatzen beim Hund als Zeichen von Stress
Manchmal deutet das Schmatzen aber auch darauf hin, dass der Hund gestresst oder ängstlich ist. Zum Beispiel, wenn er beim Tierarzt im Wartezimmer sitzt und unentwegt schmatzt. Oder wenn Besucher kommen, die er nicht kennt. Das Schmatzen hilft in solchen Situationen dabei, die Anspannung abzubauen. Wenn ein Hund schmatzt und du solche Situationen erkennst, solltest du als Halter den Vierbeiner dann möglichst stressfrei unterstützen und beruhigen. Auch hier ist das Schmatzen selbst harmlos, zeigt aber eventuellen Handlungsbedarf auf.
Der Hund schmatzt, weil er sich unterwirft
Insbesondere wenn ein Hund einem anderen gegenüber schmatzt, kann das Unterwürfigkeit signalisieren. Er zeigt damit an, dass er dem anderen nicht gefährlich werden will. Das ist ganz normales Sozialverhalten bei Hunden. Auch beim Menschen können schmatzende Hunde Unsicherheit ausdrücken wollen. Sie versuchen damit, die Situation zu entspannen. Wenn ein Hund schmatzt, wenn er anderen Hunden begegnet, solltest du als Halter deinen vierbeinigen Kumpel mit Ruhe und Sicherheit unterstützen.
Ernstzunehmende, gesundheitliche Ursachen für das Schmatzen von Hunden
Nicht immer ist das Schmatzen harmlos, manchmal kann es auch auf gesundheitliche Probleme hindeuten. Folgende Ursachen sollten Halter ernstnehmen:
Generelle Schmerzen
Wenn ein sonst gesunder Hund schmatzt und das plötzlich und anhaltend kommt, können dahinter Schmerzen stecken. Bei akuten Verletzungen wie Knochenbrüchen ist das recht offensichtlich. Aber auch chronische Gelenkschmerzen oder andere verborgene Leiden äußern sich möglicherweise durch gehäuftes Schmatzen. Ein Tierarztbesuch schafft Klarheit.
Übelkeit & Magenprobleme
Ebenfalls Tierarztabklärung braucht es, wenn der Hund vermehrt schmatzt und sich gleichzeitig immer wieder erbricht. Das kann auf Magen-Darm-Probleme wie eine Gastritis deuten. Anhaltendes Schmatzen zusammen mit Appetitlosigkeit und einem unruhigen Laufen durch die Wohnung sind weitere Alarmzeichen. Macht dein Vierbeiner anhaltende Magen-Darm Geräusche oder würgt ohne Erbrechen, solltest du ihn unbedingt mal beim Tierarzt checken lassen.
Zahnschmerzen
Auch Zahnschmerzen äußern sich zuweilen durch häufiges Schmatzen, da der Hund versucht, die Schmerzen zu lindern. Weitere Anzeichen sind Mundgeruch, Speicheln, Zahnbelag und Probleme beim Fressen. Die Zähne des Hundes sollten regelmäßig vom Tierarzt kontrolliert werden. Lässt dein Vierbeiner das mit sich machen, solltest du aber auch selbst regelmäßig mal einen Blick in’s Maul werfen und nach Fremdkörpern, Zahnstein oder Entzündungen schauen.
Giardien
Giardien sind Darmparasiten, die bei Hunden Durchfall auslösen können. Typisch ist, dass ein Hund schmatzt und dabei einen sehr übel riechenden Mundgeruch entwickelt. Weitere Symptome sind Bauchkrämpfe, Blähungen, Erbrechen und schwacher Kot. Giardien lassen sich durch eine Kotuntersuchung nachweisen und mit Medikamenten behandeln.
Ist das Schmatzen gefährlich?
Wenn ein Hund schmatzt, ist das normalerweise vollkommen harmlos und nicht gefährlich. Die entstehenden Geräusche an sich schaden dem Vierbeiner nicht. Allerdings kann ein deutlich vermehrtes Schmatzen Anlass zur Sorge geben.
Wenn ein sonst gesunder Hund plötzlich sehr viel und übermäßig schmatzt, das Schmatzen aus dem Nichts beginnt oder zusammen mit anderen Auffälligkeiten wie Appetitmangel auftritt, können darunter ernste Erkrankungen stecken. Typische Begleitsymptome sind Erbrechen, Durchfall, Unruhe oder Anzeichen von Schmerzen.
In solchen Fällen sollte das exzessive Schmatzen nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Ein Besuch beim Tierarzt ist ratsam, um ernsthafte gesundheitliche Probleme abzuklären oder auszuschließen. Wenn keine Krankheit vorliegt, ist auch ausuferndes Schmatzen aber letztendlich harmlos.
Fazit zum Schmatzen bei Hunden
Zusammenfassend lässt sich sagen: Ein Hund schmatzt in den meisten Fällen aus vollkommen normalen Gründen. Es ist ein Ausdruck einer entspannten, zufriedenen Stimmung. Es gehört einfach zur Kommunikation der Vierbeiner. Manchmal kann es auch stressbedingt sein oder auf minimale Beschwerden hinweisen.
Erst wenn das Schmatzen sehr gehäuft auftritt oder in Kombination mit anderen Symptomen wie Erbrechen oder Appetitlosigkeit, sollten Hundehalter hellhörig werden. Dann empfiehlt sich in jedem Fall eine Abklärung beim Tierarzt, um ernsthafte Erkrankungen auszuschließen. Häufig stecken hinter dem Verhalten aber zum Glück keine gravierenden Gründe aus denen dein Hund schmatzt.
Quellen: