Die Entscheidung, einen Hund zu adoptieren und zu sich nach Hause zu holen, ist keine kleine Sache. Die Frage “Hund ja oder nein“, wird dein Leben in den nächsten Jahren entscheidend verändern. Deshalb finde ich es super, dass du dir meine Gedanken dazu durchlesen möchtest.
Das zeigt, dass du dir die Wahl nicht einfach machst und genau abwägst, ob du diesen Schritt gehen solltest oder nicht. Und genau dieses verantwortungsvolle Handeln ist der erste Schritt zu einem tollen und fürsorglichen Hundehalter.
Ich habe die große Frage-Phase in der du gerade steckst, auch schon mehrere Male durchlaufen. In diesem Artikel gebe ich dir meine Gedanken dazu wieder, zeige dir, wie welche Überlegungen ich vorher angestellt habe und gebe dir einen etwas verrückten Trick weiter, der mir bei der Entscheidung sehr weitergeholfen hat.
Generelle Überlegungen vor der Anschaffung
Mit Kindern
Ich finde, dass es nichts Schöneres für Kinder gibt, als mit einem Hund aufzuwachsen.
Ich hatte selbst das große Glück mit einem Labrador als treuen Begleiter aufwachsen zu dürfen. Mein Freund ist bei uns eingezogen, als ich ca. 8 Jahre alt war und ich habe eine tolle Zeit mit ihm verleben dürfen.
Solange du dir der Verantwortung bewusst bist, die Kinder und einen Hund unter einen Hut zu bekommen, solltest du dich im Sinne deiner Kinder für einen Hund entscheiden.
Wichtig ist
- Dass du neben den Kindern die Zeit aufbringen kannst, mit dem Hund rauszugehen und ihm so viel Bewegung zu bieten, wie er sie braucht.
- Dass dein Hund eine Platz bekommt, an den er sich zurückziehen kann, wenn es ihm mal zu turbulent wird. Gerade Welpen brauchen ausreichend Schlaf. Wie lange Welpen schlafen, habe ich dir in einem Artikel schon zusammengefasst.
Es gibt bestimmte Hunderassen, die besonders familien- und kinderfreundlich sind. Dazu gehören zum Beispiel Labradore oder Golden Retriever.
Wenn du berufstätig bist
Auch wenn du berufstätig bist, musst du natürlich nicht auf einen Hund verzichten. Solange du sicherstellen kannst, dass dein Hund nicht 8 Stunden pro Tag alleine zuhause auf dich wartet.
Hunde bieten sich ganz besonders an, wenn du
- einen Partner hast, der nicht gleichzeitig mit dir arbeiten geht.
- nicht Vollzeit arbeitest, sondern nur mit einer halben Stelle.
- du deinen Hund sicher mit zur Arbeit bringen kannst.
Was den letzten Punkt angeht, kann ich dir aus eigener Erfahrung sagen, dass es gut ist, wenn dein Arbeitgeber dir das schriftlich gibt.
Auf meiner alten Arbeitsstelle war es so, dass es völlig in Ordnung war, wenn du deinen Vierbeiner mitgebracht hast. Bis alle Kollegen das wussten und die Anzahl der Hunde kritisch gestiegen ist.
Mein damaliger Arbeitgeber hat dann die Notreissleine gezogen und weitere Hunde untersagt.
Es gibt übrigens eine ganze Reihe von Hunderassen für Berufstätige, mit denen du Arbeit und Vierbeiner unter einen Hut bringen kannst.
Zweiter Hund Ja oder Nein?
Vor dieser Frage haben wir vor ca. einem Jahr gestanden. Unser Labrador Rüde Tano lebte schon ca. 10 Jahre bei uns, war aber irgendwie immer „mein Hund“.
Ich war rund um die Uhr mit ihm zusammen und habe ihn jeden Tag mit zur Arbeit genommen.
Meine Frau wünschte sich eine eigene kleine Begleiterin, die sie durch den Alltag begleitet. Eine vierbeinige Freundin, die den Tag mit ihr gemeinsam verbringt. Auch wenn Tano und ich mal nicht da sind.
Wir haben lange darüber diskutiert, ob ein zweiter Hund eine gute Idee wäre oder nicht.
- Zwei Hunde sind wesentlich mehr Aufwand, als nur ein Hund.
- Hundebetten und Näpfe nehmen Platz weg. Bei zwei Hunden musst du den notwendigen Platz in deiner Wohnung haben, um beiden gerecht zu werden.
- Du brauchst ein entsprechend großes Auto, um beide Hunde transportieren zu können.
- Wenn du eine neue Wohnung suchst, ist ein einzelner Hund schon ein Problem. Bei zwei Hunden wird’s echt schwierig.
- Das Gleiche gilt auch für Ferienhäuser und Ferienwohungen, wenn du mal einen Urlaub plaanst.
- Zwei Hunde in einem Haushalt kosten wesentlich mehr Hundesteuer. Die Hundesteuer verdoppelt sich nicht einfach nur, sondern wird auch für den ersten Hund weserntlich teurer. Das ist zumdinest bei uns in Bochum so.
Die Argumente meiner Frau für einen zweiten Hund waren:
- Zwei Hunde machen noch mehr Freude, aals ein einzelner Hund.
- Für einen älteren Hund ist ein junger Hund, der mit in den Haushalt kommt, ein wahrer Jungbrunnen. Du kannst zusehen, wie dein älterer Hund wieder mehr anfängt zu spielen und aktiver zu werden.
- Ein zweiter Hund ist für dich da, wenn dein älterer Hund mal über die Regenbogenbrücke gehen sollte.
Am Ende der Diskussion hat sich meine Frau durchgesetzt. Irgendwann war sie auf der Seite einer Tierschutzorganisation unterwegs und da war Lille.
Eine kleiner Mischlingsdame, die herzlose Menschen mit ihrer Schwester in Rumänien in eine, Einkaufsbeutel eingenäht hatten. Zum Glück haben Tierschützer sie noch rechtzeitig gefunden und befreit. Jetzt lebt Lille seit einiger Zeit bei uns ist wieder glücklich.
Mittlerweile ist mein Tano nicht mehr da. Die tiefe Traurigkeit, in die ich bei seinem Tod gestürzt bin, konnte Lille nicht auffangen. Aber etwas lindern.
Ich bin sehr froh, dass meine Frau sich bei der Frage Zweiter Hund Ja oder Nein durchgesetzt hat und unsere Lille zu uns gezogen ist.
Ein Trick, um dir die Überlegung Pro und Contra Hund leichter zu machen
Ganz oben habe ich dir ja versprochen, dir meinen kleinen Trick weiterzugeben, den ich angewandt habe, bevor ich meinen Rüden Tano adoptiert habe.
Ich bin ein Mensch, der sehr viele Dinge sehr genau durchdenkt, bevor er eine Entscheidung fällt. Dazu gehörten auch tausende Gedanken, zur Adoption eines Hundes.
Für mich war besonders wichtig:
- Dass ich meinen Hund mit zur Arbeit nehmen kann, aber auch eine Alternative habe, wenn das mal nicht klappt.
- Dass ich einen Hund für die Dauer unseres Zusammenlebens auch finanzieren kann. Inklusive Steuer, Hundefutter, Versicherung und vor allem Tierarztkosten.
Kurz: das ich meiner Verantwortung als Hundehalter komplett nachkommen kann. Auch wenn es mal eng wird und ich beruflich oder finanziell angespannt bin.
Der simulierte Hund
Und dann bin ich auf einen sehr einfachen Trick gekommen, der mir gezeigt hat, dass ich die Frage „Hund Ja oder Nein“ sehr gut mit Ja beantworten kann.
Ich habe mir ein kleines Stofftier gekauft, dass für den Zeitraum von 4 Wochen einen Hund für mich simuliert hat.
Das bedeutet, dass dieses kleine Stofftier genauso wenig alleine bleiben sollte, wie ein Hund. Genau so oft jemanden zum Aufpassen gebraucht hat, wenn ich arbeiten musste.
In diesen 4 Wochen habe ich alles genauso gehandhabt, als wäre das Stofftier ein Hund. Einfach um zu sehen, ob ich relativ problemlos für einen Hund sorgen könnte.
Das ging sogar so weit, dass ich vor meiner Arbeit das Stofftier bei meiner Mutter vorbeigebracht und hinterher wieder abgeholt habe.
Was ziemlich dämlich kling, hat mir aber ein paar Dinge vor Augen geführt:
- Ich habe gelernt, wie sich ein Hund auf meinen Tagesablauf auswirken würde.
- Ich konnte erkennen, ob ich überhaupt die Zeit aufbringen kann, einem Vierbeiner komplett gerecht zu werden.
Eine Sache will ich noch fix hinterher schieben:
Selbstverständlich war das Stofftier so klein, dass es in meine Tasche gepasst hat. Ich bin nicht wirklich mit einem Stofftier in der Hand durch die Gegend gelaufen.
Das Stofftier kannst du natürlich auch gegen jeden anderen Gegenstand ersetzen. Es geht ja nur um den symbolischen Charakter.