Russische Hunderassen: Alle Hunde mit Bildern

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Hundeexperte

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Russische Hunderassen

Wer an Russische Hunderassen denkt, denkt vielleicht direkt an Samojeden, Bolonka Zwetna oder den Barsoi. Aber das große Land im Osten hat so viel mehr Rassen zu bieten. Während unserer Recherche zu diesem Artikel sind wir auf viele kleine und große Hunde gestoßen, von denen wir zuvor noch nie etwas gehört haben. Deshalb ist diese Übersicht der Hunderassen aus Russland nicht nur für dich, sondern auch für uns ganz schön lehrreich.

Was sind die Merkmale der russischen Hunde?

Russische Hunderassen unterscheiden sich alle in Größe, Farbe und sogar in ihrem Nutzen. Eine Gemeinsamkeit ist jedoch, dass jeder Hund für eine bestimmte Aufgabe gezüchtet wurde, egal ob du einen stattlichen Barsoi oder einen kleinen russischen Zwerghund untersuchst. Während der Russische Schwarze Terrier zum Beispiel als Wachhund gezüchtet wurde, wurde der Sulimow-Hund für das Aufspüren von Sprengstoff gezüchtet.

Diese russischen Hunderasse gibt es

Im Folgenden findest du eine Liste aller russischen Hunderassen und ihrer charakteristischen Eigenschaften!

1. Barsoi

Russische Hunderasse Barsoi

Barsois zeichnen sich durch langes, seidiges Haar und einen ebenso langen, aerodynamischen Körper aus. Laut offizieller Rassebeschreibung ist ein Barsoi in der Regel zwischen 70-81 cm groß und kann bis zu 45 kg wiegen. Sie werden auch Russischer Windhund oder Russischer Wolfshund genannt.

Vom Aussehen her ähneln dieser Vierbeiner den Windhunden und wird wissenschaftlich auch dazu gerechnet. Barsois wurden auf Schnelligkeit gezüchtet, damit sie die russischen Wölfe bei ihren Jagdausflügen einholen können.

Der Barsoi ist eine würdevolle, typische russische Hunderasse, braucht allerdings auch sehr viel Platz zum Laufen, um gesund zu bleiben!

2. Samojede

Sibirische Hunderasse Samojede

Ein Samojede ist leicht an seinem flauschigen, weißen Fell und seinem fröhlichen Gesichtsausdruck zu erkennen. Nach Angaben des American Kennel Club wiegt der Samojede normalerweise zwischen 20 und 29 kg und kann bis zu 60 cm groß werden. 

Samojeden sind im Ursprung Schlittenhunde und wurden zum Ziehen von Schlitten im kältesten Wetter Sibiriens gezüchtet. Er gehört also auch zu den nordischen Hunderassen. Diese ursprünglich sibirische Hunderasse ist fleißig, menschenfreundlich und wegen dieser positiven Charakter-Eigenschaften sehr beliebt.

3. Südrussischer Owtcharka

Südrussischer Ovtcharka - Eine ukrainische Hunderasse

Diese große russische Hunderasse hat ein zotteliges weißes Fell, das bis über die Augen herabhängt. Er ist normalerweise mindestens 62 cm groß und wiegt mindestens 35 kg.

Die Rasse gehört zur Gruppe der Hütehunde, und die genauen Ursprünge liegen entweder in Europa oder Russland. Sie wurden zum Hüten von Schafen eingesetzt und zeigen häufig schützende Züge.

Wenn man es ganz genau nimmt, ist der Südrussische Owtscharka gar keine russische, sondern eine ukrainische Hunderasse.

4. Moskauer Wachhund

Moskauer Wachhund

Der Moskauer Wachhund ist eine große russische Hunderasse. Er wird zwischen 64 und 69 cm groß und wiegen bis zu 68 kg. Sie haben hängende, dunkle Ohren und sind mit rotbraunen und weißen Färbungen gezeichnet. Moskauer Wachhunde zeichnen sich nicht nur durch ihre Größe, sondern auch durch ihren stämmigen Kopf aus.

Nach Angaben von Dog Breed Info.com wurde der Moscow Watchdog von Moskauer Züchtern gezüchtet, die den perfekten, gehorsamen Wachhund schaffen wollten. Der Moskauer Wachhund wurde aus dem Bernhardiner gezüchtet, was sich am deutlichsten in seinem Aussehen zeigt.

Er hat auch etwas vom kaukasischen Ovtcharka in seiner Abstammung. Dem Moscow Watchdog wird gerne unterstellt, dass er in die Kategorie russischer Kampfhunde gehört, was aber völlig falsch ist. Eine sehr imposante Erscheinung hat er aber dennoch.

5. Russischer Schwarzer Terrier

Russischer Schwarzer Terrier

Der Russische Schwarze Terrier ist normalerweise höchstens 76 cm groß und Rüden können bis zu 60 kg wiegen. Sie zeichnen sich entweder durch eine schwarze, schwarz-lohfarbene, zobelfarbene, blaue oder eine salt-and-pepper Färbung aus.

Nach Angaben des American Kennel Club wurde dieser Terrier gezüchtet, um sein Territorium vor Eindringlingen zu schützen und zu bewachen.

Der AKC beschreibt den Russischen Schwarzen Terrier als mutig und klug. Der russische schwarze Terrier gehört übrigens zu den teuersten Hunderassen der Welt.

6. Bolonka Zwetna 

Der Bolonka Zwetna - eine kleine russische Hunderasse

Der Bolonka Zwetna ist normalerweise bis zu 36 cm groß und kann bis zu 5 kg wiegen. Es gibt ihn in den Farben schwarz, silber, rot und braun sowie in cremefarben.

Eigentlich ein Schoßhund, wurde der Bolonka Zwetna als seltener Begleiter gezüchtet und erlebte laut AKC nach dem Kalten Krieg einen erneuten Popularitätsschub.

Diese kleine russische Hunderasse zeichnet sich durch sein liebenswürdiges Wesen aus und gilt als hypoallergen. Der Bolonka Zwetna ist eine der wenigen kleinen Hunderassen, die nicht haaren.

7. Bolonka Franzuska

Bolonka Franzuska
Stefan Braun, CC BY-SA 2.0 DE https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/de/deed.en, via Wikimedia Commons

Der Bolonka Franzuska-Rüde wiegt normalerweise bis zu 5 kg. Der Hund ist bis zu 37 cm groß. Er ist ein Schoßhund mit einer kurzen, gefiederten Rute und langem, seidigem Fell. Das Fell ist silbern oder braun gefärbt. Der Name dieser russischen Hunderasse bedeutet übersetzt „Französisches Schoßhündchen”. Und wenn man ganz ehrlich ist, passt dieser Name auch perfekt.

Eine direkt verwandte Rasse dieser Vierbeiner ist der oben genannte Bolonka Zwetna. Häufig wird der Franzuska aber auch mit einem Bichon Frisé verwechselt, von dem er wahrscheinlich abstammt. Beide Bolonkas gehören offziell zum Typ der Bologneser Rassen, eine Zucht, die in höchsten Kreisen sehr beliebt war. Sogar die russische Kaiserin Katharina die Große besaß einige dieser kleinen Hunde. Heute gibt es einige Bolonka Arten, wie z. B. auch den Tsvetnaya Bolonka.

Der Bolonka Franzuska ist keine offziell von der FCI (Fédération Cynologique Internationale) anerkannte Hunderasse.

8. Russischer Spaniel

Russischer Spaniel

Ein Russischer Spaniel ist zwischen 38,1 cm und 45,1 cm groß und wiegt bis zu 15,9 kg. Diese Rasse gibt es in fast allen Farben, aber in der Regel ist sie gefleckt und hat zumindest eine weiße Färbung im Fell. Ein charakteristisches Merkmal des russischen Spaniels sind seine langen, tropfenförmigen Ohren mit lockigem Fell.

Der Russische Spaniel ist einer der ersten in Russland gezüchteten Jagdhunde. Seine Blutlinie lässt sich bis zu den Spaniel Rassen englischer Cocker und Springer Spaniel zurückverfolgen. Dieser Hund ist eine Jagdhunderasse.

9. Hortaya Borzaya (Chortaj)

Hortaya Borzaya - ein russischer Jagdhund

Der Hortaya Borzaya ist bis zu 75 cm groß und wiegt maximal 35 kg. Der Hund sieht stromlinienförmig aus, nicht unähnlich einem Barsoi oder Windhund. Sein Gesicht ist im Vergleich dazu etwas größer. Außerdem hat er ein dickeres Fell. Den Hortaya Borzaya gibt es in den Farben weiß, schwarz, rot, zobel oder gestromt.

Dieser Hund ist für seine langen Beine und sein sanftes Aussehen bekannt. Er wurde zuerst in der eurasischen Steppe gezüchtet und dann nach Russland gebracht. Der Chortaj, wie er manchmal genannt wird, ist ein sehr schneller Jäger.

10. Kaukasischer Owtscharka

Kaukasischer Owtscharka

Der kaukasische Owtscharka ist eine große russische Hundrasse, die bis zu 125 kg wiegt und 80 cm groß ist. Der Hund hat eine gekrümmte Wirbelsäule, einen breiten Kopf und ein dickes, doppelt beschichtetes Fell. 

Nach Angaben des AKC wurde der Kaukasische Owtscharka (oder auch Caucasian Shepherd Dog) im Laufe der Geschichte eingesetzt, um Bauernhöfe und Herden vor Raubtieren zu schützen. Auch heute noch wird er als treuer und liebenswürdiger Wachhund eingesetzt.

11. Yakutskaya Laika

Yakutskaya Laika

Der Yakutskaya Laika ist bis zu 58 cm groß und bis zu 25 kg schwer. Er ähnelt dem Siberian Husky und anderen Husky Arten und hat gespitzte Ohren und eine eingerollte Rute. Oft hat ein Yakutskaya Laika blaue Augen und kann in vielen Farbkombinationen oder einfarbig weiß sein.

Laut dem American Kennel Club wurde der Yakutian Laika gezüchtet, um dem Menschen im harten Winter als Helfer zur Seite zu stehen. Nach Angaben des AKC wurde er vor allem als Schlittenhund gezüchtet.

12. Tschukotskaja Jesdowaja (Tschuktschen-Laika)

Tschukotskaja Jesdowaja (Tschuktschen-Laika)

Der Tschukotskaja Jesdowaja ist eine russische Schlittenhund-Rasse und ist normalerweise 35 bis 65 cm groß und wiegt bis zu 54 kg. Vom Aussehen her sind sie dem Husky, ihrem Vorfahren, sehr ähnlich. 

Der Tschuktschen-Laika wurde ab den 1930er Jahren als kleinere und schnellere Variante des Sibirischen Huskys gezüchtet. Er ist ein fleißiger Hund, der lange Strecken zurücklegen kann, ohne leicht zu ermüden.

13. Karelischer Bärenhund

Karelischer Bärenhund

Der Karelische Bärenhund ist eine mittelgroße Rasse, die zwischen 25 und 28 kg wiegt. Er ist normalerweise bis zu 52 cm groß. Der Körper des Hundes ist lang, aber kräftig und hat ein doppeltes Fell in Schwarz und Weiß.

Dem AKC zufolge ist der Karelische Bärenhund nicht aggressiv. Und das, obwohl er gezüchtet wurde, um große Beutetiere wie Bären zu jagen und anzugreifen. Experten sind sich bei dieser Hunderasse nicht wirklich einig, ob der Karelische Bärenhund aus FInnland kommt, oder aus Russland. Allerdings trägt er auch den Alternativnamen „Finnischer Spitz”.

14. Russisch Europäische Laika

Russisch-Europäischer Laika

Dieser Hund ist eine mittelgroße russische Hunderasse und in der Regel höchstens 60 cm groß und etwa 30 kg schwer. Wie der Karelische Bärenhund ist er schwarz-weiß gefärbt und hat eine gebogene Rute.

Laut Dogs Planet.com wurde dieser Laika in den nördlichen Gebieten des europäischen Russlands gezüchtet und zum Jagen und Schlittenfahren eingesetzt.

15. Westsibirischer Laika

Westsibirischer Laika

Der Westsibirische Laika ist eine wolfsähnliche sibirische Rasse, die bis zu 59 cm groß und 25 kg schwer ist. Der Laika sieht fast genauso aus wie ein Wolf, unterscheidet sich aber vor allem durch sein eher quadratisches Gesicht und seine etwas geringere Größe.

Laut Dog Breed Info.com ist der Laika eine der ältesten Hunderassen der Menschheitsgeschichte. Dieser Hund lässt sich bis in die Zeit der Mansi-Kultur im Uralgebirge in Russland zurückverfolgen.

16. Karelo-Finnische Laika

Karelo-Finnische Laika

Der Karelo-Finnische Laika wiegt normalerweise 16 kg und ist maximal 50 cm groß. Die Rasse ist für ihr dickes, rot gefärbtes Fell und ihr intelligentes Gesicht bekannt.

Ursprünglich war diese Rasse nur eine Variante des Finnischen Spitzes, wie Desmond Morris in seinem Buch “Dogs: The Ultimate Dictionary of Over 1,000 Dog Breeds” schreibt.

Nachdem Karelien jedoch an die Russische Gesellschaft abgetreten wurde, wurde der Karelo-Finnische Laika umbenannt und neu gezüchtet, um aus seinem roten Fell Kapital zu schlagen.

17. Zentralasiatischer Owtscharka

Zentralasiatischer Owtscharka

Der Zentralasiatische Owtscharka wiegt bis zu 79 kg und wird bis zu 71 cm groß. Er ist eine große Rasse mit einem charakteristischen Stummelschwanz und einem breiten Kopf.

Die Ohren liegen dicht am dicken Kopf an und es gibt sie in hellbraun oder schwarz-weiß gefleckt.

Der Zentralasiatische Owtscharka wurde für die Sowjetarmee gezüchtet und ähnelt dem Georgischen Schäferhund, wie O.M. Ryabinina im Russian Journal of Genetics schreibt. 

18. Russkiy Toy

Russkiy Toy

Dies ist eine der kleinsten Hunderassen der Welt. Der Russkiy Toy ist nur maximal 28 cm groß und wiegt nur 3 kg. Er ist bekannt für seinen runden, aber kleinen Kopf, der von großen Ohren und großen Augen dominiert wird.

Laut Russian Toys.net war der Russkiy Toy eine Rasse, die ursprünglich als Showhund oder als Begleithund für die russischen Adligen geschaffen wurde. Er ist eine treue Rasse, die trotz ihrer geringen Größe für ihre Beschützerqualitäten bekannt ist.

19. Russische Bracke

Russische Bracke

Die Russische Bracke ist eine mittelgroße Rasse, die höchstens 32 kg wiegt und bis zu 68 cm groß wird. Diese Hunde ähneln in einigen Farben den Beagles, in anderen sind sie jedoch lohfarben oder beige. Ihre Gesichter sind schmal und ihr Fell ist dicht.

Die Russische Bracke wird auch als Russischer Harlekinhund oder als Gefleckter Russischer Jagdhund bezeichnet. Diese russiche Hunderasse wurde wahrscheinlich in den 1900er Jahren gezüchtet. Er wurde gezüchtet, um bei der Jagd nützlich zu sein, 

20. Sulimow-Hund

Sulimow-Hund

Die genaue Größe und das Gewicht eines Sulimow-Hundes sind schwer zu bestimmen, aber normalerweise sind sie etwa 50 cm groß und wiegen etwa 10 kg. Da es sich um ein Hybridtier handelt, kann seine Färbung zwischen einem tiefen Braun und Schwarz bis hin zu einem helleren Hellbraun mit silbernen Abzeichen variieren.

Der Sulimov-Hund ist eigentlich eine Kreuzung aus einer Nenets-Hirtenlaika und einem Goldschakal. Der Sulimov-Hund wurde gezüchtet, um die Fähigkeit eines Huskys zu haben, kaltes Wetter zu ertragen, und den intensiven Geruchssinn eines Schakals.

Nach Recherchen von BBC News gibt es heute nur noch etwa 40 dieser Tiere, die alle der russischen Fluggesellschaft Aeroflot gehören. Der Grund dafür ist, dass Sulimow-Hunde zum Aufspüren von Sprengstoff eingesetzt werden.

Alte russische Hunderassen

Viele der Hunde in dieser Liste sind relativ neue Züchtungen. Sie wurden innerhalb der letzten 100 Jahre für verschiedene Zwecke gezüchtet und sind von der FCI unter Umständen gar nicht anerkannt.

Allerdings gibt es auch einige alte russische Hunderassen, die schon seit Jahrhunderten Teil dieses großen und weiten Landes sind.

Zu den ältesten Hunderassen in Russland gehören der Barsoi, nahezu alle Ovtcharkas und die Russische Bracke. Anhand dieser Hunde kann man sehen, dass die Menschen früher Hunde eher als Arbeitstiere nutzen mussten. Neben den klassischen Ovtcharkas, die hervorragende Hirtenhunde und Hütehunde sind, kamen daher oft typische Jagdhunderassen zum Einsatz.


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Geschrieben von: Heiko Schneider

Heiko Schneider hat mehr als 35 Jahre Erfahrung mit Hunden. Seit 2007 engagiert er sich im Tierschutz und hat mehr als 5 Jahre Erfahrung als Auffangstation für Tierschutzhunde. Im Alltag arbeitet er deshalb eng mit Ernährungsberatern und Tierarztpraxen in Bochum zusammen. Sein Ziel ist es, angehenden Hundehaltern bei der Wahl und Haltung ihres Vierbeiners zu helfen.