Ruhige Hunderassen: Hunde die wenig bellen

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Ruhige Hunderassen

Ruhige Hunderassen sind eher selten. Aber nicht jeder möchte oder kann in der Wohnung einen Hund halten, der häufig bellt. Deshalb habe ich dir hier die Hunde, die wenig bellen rausgesucht, die am beliebtesten sind. Mit vielen Infos und Bildern.

Ruhige Hunderassen sind:

  1. Windhund
  2. Australian Cattle Dog (Blue Heeler)
  3. Basenji
  4. Berner Sennenhund
  5. Cavalier King Charles Spaniel
  6. Barsoi (Russischer Wolfshund)
  7. Neufundländer
  8. Bernhardiner
  9. Shiba Inu
  10. Scottish Deerhound

Im Rest dieses Artikels erfährst du alles, was du über diese Hunde, ihre Veranlagung und darüber, warum sie ruhiger sind als andere Rassen, wissen musst.

Warum bellen manche Hunde weniger als andere?

Manche Hunderassen sind weniger lautstark und nutzen andere Wege, um sich auszudrücken. Hunde, die nicht zum Bellen neigen, sind oft ruhiger und sanfter als lautere Rassen und lassen sich nicht so leicht durch laute, plötzliche Geräusche oder die Anwesenheit von Fremden aus der Ruhe bringen.

Einige der Rassen auf unserer Liste wurden für bestimmte Aufgaben gezüchtet. Das gilt für den schottischen Hirschhund und den Basenji, die gezüchtet wurden, um Beutetiere aufzuspüren und zu jagen, die durch laute Geräusche verscheucht werden würden.

Andere, wie der Barsoi oder der Shiba Inu, wurden eher für die Gesellschaft als für die Arbeit oder den Schutz gezüchtet. Diese Eigenschaften wurden über Generationen weitergegeben und sind auch heute noch in diesen ruhigen Hunderassen zu finden.

Denke daran, dass jeder Hund, der übermäßig bellt, unabhängig von seiner Rasse, gelangweilt und unterreizt sein kann. Wenn du deinem Hund das Bellen abgewöhnen möchtest, braucht er tägliche Beschäftigung, um glücklich und gesund zu bleiben. Gute Erziehung in einer Hundeschule und Beschäftigung sind bei jedem Haushund das A und O.

Die 10 beliebtesten Hunde, die wenig bellen

1. Greyhound

Der Greyhound bellt sehr wenig
Der Greyhound bellt sehr wenig

Trotz ihres Rufs, schnell zu sein, sind diese schlanken, scheuen Hunde relativ energiearm. Man vermutet, dass sie ursprünglich aus dem alten Ägypten stammen, und ihr ruhiger, nachdenklicher Charakter machte sie zu guten Begleitern für Adlige und Könige.

Anders als viele andere Hunderassen bevorzugen Windhunde friedliche, ruhige Umgebungen und sanftmütige Menschen. Trotz ihrer Größe sind sie im Haus anmutig und bewegen sich leicht und bedächtig, anstatt durch das Haus zu rennen und Möbel umzuwerfen. Laute Geräusche und Anspannung können sie stressen, und sie versuchen oft, einen Weg aus lauten, lärmenden Orten zu finden.

Greyhounds sind Fremden gegenüber zurückhaltend und bleiben in der Regel in der Nähe ihres Besitzers, wenn sie Menschen vorgestellt werden, die sie nicht kennen.

2. Australian Cattle Dog (auch bekannt als Blue Heeler)

Australische Rinderhunde bellen fast nie, obwohl sie im Welpenalter lauter und energischer sein können.

Historisch gesehen wurden australische Cattle Dogs als Rinderhunde gezüchtet, weshalb sie ruhig sein mussten. Rinder wurden durch Bellen und andere laute Geräusche leicht aufgeschreckt, so dass die Herde verstreut wurde und verloren ging.

Wenn australische Rinderhunde bellen, dann um ihre Besitzer und ihre Familie vor Gefahren zu warnen. Diese Hunde sind sehr loyal und energiegeladen und brauchen tagsüber viel körperliche Betätigung.

3. Basenji

Der Basenji ist eine in den Deutschland weniger bekannte Hunderasse, die aufgrund ihrer ungewöhnlichen Lautäußerungen auch als “Hund ohne Bellen” bekannt ist.

Der Basenji, der ursprünglich als Jagdhund in Zentralafrika gezüchtet wurde, hat einen schmaleren Kehlkopf als andere Hunderassen, was dazu führt, dass er nicht bellt, sondern einen musikalischen Jodellaut von sich gibt.

Basenjis bellen zwar selten, aber sie winseln, heulen und stöhnen, wenn sie in Not sind. Sie sind abenteuerlustig und lieben es, draußen zu sein, und ihr Fell ist weniger anfällig für Allergien.

Wenn du einen Hund der wenig bellt und wenig haart suchst, könnte der Basenji richtig für dich sein.

4. Berner Sennenhund

Der Berner Sennenhund ist eine ruhige Hunderasse ohne Jagdtrieb
Der Berner Sennenhund ist eine ruhige Hunderasse ohne Jagdtrieb

Der Berner Sennenhund ähnelt in Größe und Aussehen dem Bernhardiner und wurde für die Arbeit auf Bauernhöfen in den Schweizer Alpen gezüchtet. Sie sind ruhig und haben ein freundliches und anhängliches Wesen. Dinge, die andere Hunderassen beunruhigen können, wie laute Geräusche und unbekannte Menschen, machen ihnen nichts aus.

Fremden gegenüber sind sie misstrauisch, aber sie ziehen es vor, fremde Menschen aus der Ferne zu beobachten, anstatt sie anzubellen.
Obwohl sie wenig Energie haben, lieben sie es, Zeit draußen zu verbringen und brauchen einen großen Garten zum Herumstreifen.

Der Berner Sennenhund ist eine ruhige Hunderasse ohne Jagdtrieb.

5. Cavalier King Charles Spaniel

Der Cavalier King Charles Spaniel ist eine ruhige, kleine Hunderasse
Der Cavalier King Charles Spaniel ist eine ruhige, kleine Hunderasse

Die kleinste Hunderasse auf unserer Liste, der Cavalier King Charles Spaniel, ist sanftmütig, freundlich und kann gut mit Kindern umgehen. Sie sind lieb und gutmütig und wurden im England des 18. Jahrhunderts als Jagdhunde eingesetzt, um Kleinwild wie Eichhörnchen, Streifenhörnchen und Vögel zu erlegen. Heute ist der King Charles eine der beliebtesten kleinen Hunderassen für Anfänger.

Cavalier King Charles Spaniels sind liebevolle Hunde, die sich vor allem für Familien mit Kindern eignen, und ihre geringe Größe macht sie zu einem idealen Haustier für kleine Wohnungen.

Wenn du eine ruhige Hunderasse für Senioren suchst, ist dieser Hund genau richtig.

6. Barsoi (auch bekannt als Russischer Wolfshund)

Diese königlichen, aristokratischen Hunde sind für ihr langes, seidiges Fell und ihr ruhiges Wesen bekannt. Sie stammen ursprünglich aus Russland und sind eng mit dem Windhund verwandt. Sie wurden in den 1600er Jahren zwischen dem arabischen Windhund und einer russischen Hunderasse mit einem dicken, wölfischen Fell gezüchtet.

Sie sind für ihre Lautlosigkeit bekannt und wurden in der Vergangenheit als Windhunde gezüchtet, die vom russischen Adel zur Wolfsjagd eingesetzt wurden. Die Rasse war bis 1936 als Russischer Wolfshund bekannt, als der Name offiziell in Barsoi geändert wurde.

Sie sind anhängliche Familienhunde für Anfänger, die gut mit Kindern umgehen können. Trotz ihres ruhigen Wesens brauchen sie täglich viel Auslauf.

7. Neufundländer

Der Neufundländer ist zwar ruhig, kann aber nicht in der Wohnung gehalten werden
Der Neufundländer ist zwar ruhig, kann aber nicht in der Wohnung gehalten werden

Der Neufundländer, auch bekannt als Newfie, ist in Größe und Statur ähnlich wie der Bernhardiner. Er hat ein liebes und sanftes Gemüt, was ihn zum idealen Familienhund macht. Sie sind geduldig und anhänglich gegenüber ihren Familien. Sie bellen nur selten, es sei denn, es besteht wirklich Gefahr.

Wie ihr Name schon sagt, wurden Neufundländer in Neufundland tatsächlich als Arbeitshunde für Fischer gezüchtet. Sie retteten regelmäßig Fischer, die über Bord gefallen waren, und die Schwimmhäute an ihren Pfoten machen sie zu hervorragenden Schwimmern.

Neufundländer können besonders gut mit Kindern umgehen und wurden deshalb in der Vergangenheit als Kindermädchenhunde ausgebildet, die auf Kinder aufpassten und sie beschützten, während die Eltern oder andere Bezugspersonen anderweitig beschäftigt waren.

Der Neufundländer eignet sich aufgrund seiner Größe nicht für die Wohnung.

8. Bernhardiner

Diese sanften Riesen sind ruhige und besonnene Gefährten, die sich nicht an Dingen stören, die andere Hunde beunruhigen. Sie sind zwar groß und etwas unordentlich (Fellwechsel und Sabbern gehören zu den Hauptproblemen), aber sie sind relativ energiearm und halten sich am liebsten mit ihren Besitzern im Haus oder in der Wohnung auf. Wenn du ruhige Hunderassen suchst, bist du beim Bernhardiner richtig.

Bernhardiner wurden ursprünglich als Rettungshunde in den Schweizer Alpen gezüchtet, wo sie zur Rettung von Menschen eingesetzt wurden, die von Lawinen verschüttet worden waren. Ihr sanftes Gemüt und ihre Abneigung gegen das Bellen machen sie zu großartigen Familienbegleitern.

Ihr dickes Fell und ihre Größe machen sie unempfindlich gegenüber warmem Klima.

9. Shiba Inu

Der Shiba Inu ist ruhig, bellt wenig und lässt sich gut in der Wohnung halten

Der kleine, muskulöse Shiba Inu wurde im alten Japan als Jagdhund gezüchtet, ist aber heute eine der beliebtesten Japanischen Hunderassen. Er ist anpassungsfähig und fühlt sich sowohl in kleineren Wohnungen als auch in großen Räumen auf dem Land wohl.

Die Veranlagung des Shiba Inu wird manchmal als katzenähnlich beschrieben: Er ist ruhig und unnahbar. Sie bellen zwar nicht oft, aber sie geben manchmal den so genannten “Shiba-Schrei” von sich, wenn sie auf eine Weise behandelt werden, die sie nicht mögen, z. B. wenn sie gebadet oder ihre Nägel geschnitten werden.

10. Schottischer Deerhound

Trotz seines zotteligen, wolfsähnlichen Aussehens ist der Scottish Deerhound ein ruhiger Hund mit einem sanften Gemüt. Er ist eine der größten Hunderassen und kann bis zu 32 cm groß werden.

Ursprünglich als Windhund für die Hirschjagd gezüchtet, ist der Scottish Deerhound von Natur aus ruhig und liebevoll zu seiner Familie. Er ist edel und würdevoll und in seiner Heimat als königlicher Hund von Schottland bekannt.

Diese Hunderasse ist uralt, und Experten glauben, dass sie sogar schon vor den Schotten im 9. In den letzten Jahrhunderten wurde er vom schottischen Adel sehr geschätzt.

Welche ruhigen Hunderassen für Senioren?

Gerade für Senioren ist ein treuer Begleiter extrem wichtig. Und der treuste Begleiter, den wir kennen, ist der Vierbeiner. Allerdings eignet sich nicht jeder Vierbeiner auch gleich als Haushund für Senioren.

Älteren Menschen empfehle ich gerne den oben beschriebenen Cavalier King Charles Spaniel oder alternativ einen Mops. Beide Hunderassen sind eher ruhig, können in der Wohnung gehalten werden und kommen gut mit weniger Auslauf klar, als beispielsweise eine Golden Retriever.


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Geschrieben von: Heiko Schneider

Heiko Schneider hat mehr als 35 Jahre Erfahrung mit Hunden. Seit 2007 engagiert er sich im Tierschutz und hat mehr als 5 Jahre Erfahrung als Auffangstation für Tierschutzhunde. Im Alltag arbeitet er deshalb eng mit Ernährungsberatern und Tierarztpraxen in Bochum zusammen. Sein Ziel ist es, angehenden Hundehaltern bei der Wahl und Haltung ihres Vierbeiners zu helfen.