Slowakischer Rauhbart

Der Slowakische Rauhbart ist eine robuste, vielseitig einsetzbare Jagdhunderasse aus der Slowakei, die in den 1950er Jahren entstand und heute noch geschätzt wird. In diesem Artikel erfährst du alles zu Charakter, Pflege, Erziehung und Haltung des Vierbeiners. Außerdem haben wir Links zu Züchtern für dich.

Slowakischer Rauhbart

Slowakischer Rauhbart Überblick

Herkunft:Slowakei
Größe:57-68 cm
Gewicht:25-35 kg
Größenklasse:Mittelgroße Hunderasse
Lebenserwartung:12-14 Jahre
Fellart:rauh, gerade und anliegend
Haart:eher gering
Pflegeaufwand:Pflegeleichte Hunderasse
Charakter:treue Hunderasse, erziehbar, Robust, Zuverlässig, Ausgeglichen, Kinderlieb
Eignung als Familienhund:Guter Familienhund
Kinderfreundlichkeit:Kinderfreundlicher Hund
FCI Gruppe:7: Vorstehhunde
FCI Sektion:1.1: Kontinentale Vorstehhunde, Typ Braque

Aussehen

Ein Slowakischer Rauhbart ist eine mittelgroße Jagdhunderasse mit einer Schulterhöhe zwischen 57 und 68 cm und einem Gewicht von 25 bis 35 kg. Er hat einen kräftigen, muskulösen Körperbau und wirkt insgesamt sehr robust.

Sein rauhes, drahtiges Fell ist gerade und anliegend und etwa 4 cm lang. Die Fellfarbe ist ein helleres oder dunkleres Sandfarben, auch Grau genannt. Er hat eine dichte Unterwolle, die er im Sommer verliert. Typisch für die Rasse ist der längere Bart am Kinn.

Der Kopf des Slowakischen Rauhbarts ist rechteckig geformt, die Augen sind mandelförmig und bernsteinfarben. Seine großen, gut bebuschten Augenbrauen verleihen ihm einen ernsten, aufmerksamen Gesichtsausdruck. Die mittelgroßen, abgerundeten Ohren sind tief angesetzt und hängen herab.

Die Rute dieses Vierbeiners ist hoch angesetzt und hängt in der Ruhe herab. Für die Jagd wird sie leider traditionell auf halber Länge kupiert. Sie wird dann senkrecht nach oben getragen und bildet so eine Verlängerung der Rückenlinie.

Video in englischer Sprache zum Slowakischen Rauhbart

Slowakischer Rauhbart Wesen

Der Slowakische Rauhbart ist ein intelligenter und lebhafter Hund mit einem ausgeglichenen Wesen. Er ist seinem Menschen gegenüber sehr freundlich und bindet sich eng an seine Bezugsperson. Fremden gegenüber kann er sich anfangs etwas zurückhaltend verhalten.

Er ist ein aktiver Jagdgebrauchshund, der viel Auslauf und Beschäftigung braucht. Im Feld zeigt er eine schnelle, konzentrierte Suche und ausgeprägtes Jagdverhalten. Er verfolgt hartnäckig eine Fährte und apportiert gerne. Ohne ausreichend Auslastung kann er durchaus auch mal eigenständig auf “Jagd” gehen.

In der Familie ist er ein umgänglicher, freundlicher Hund. Er ist sehr sozialverträglich anderen Hunden und Tieren gegenüber. Auch mit Kindern geht er geduldig um. Allerdings sollte man ihn nicht als Schoßhund halten, dafür ist er zu temperamentvoll und braucht Bewegung.

Der Slowakische Rauhbart ist leicht zu erziehen und bringt schon von Natur aus gute Voraussetzungen als Jagd- und Familienhund mit. Durch konsequente Erziehung und klare Führung wird aus ihm ein folgsamer und zuverlässiger Hund. Ohne ausreichende Beschäftigung und Herausforderung für Geist und Körper droht bei dieser Rasse aber Langeweile und Ungehorsam.

Wesen des Slowakischen Rauhbarts

Haltung

Der Slowakische Rauhbart ist ein waschechter Jagdgebrauchshund, der viel Auslauf und Bewegung braucht. Am besten hält man ihn in einem Haus mit Garten auf dem Land. Er ist kein typischer Stadthund und sollte auch nicht in einer engen Wohnung gehalten werden.

Täglich benötigt er mindestens zwei Stunden Auslauf. Lange Spaziergänge, Radtouren oder andere intensive Aktivitäten sollten fester Bestandteil im Tagesablauf sein. Ohne ausreichend Beanspruchung von Körper und Geist wird er schnell unausgelastet und kann störendes Verhalten wie Nagen oder Bellen zeigen.

Auch geistig muss diese Hunderasse gefordert werden, zum Beispiel durch Apportier- oder Fährtenarbeit. Hundesportarten wie Agility machen ihm viel Spaß. Er ist leicht zu motivieren und bringt sehr gute Voraussetzungen als Arbeitshund oder sportliche Hunderasse mit.

Die Erziehung des Slowakischen Rauhbarts ist vergleichsweise einfach, da er sehr lernwillig ist. Konsequenz und liebevolle Strenge sind allerdings wichtig. Auch eine gute Sozialisierung schon als Welpe ist ratsam. Insgesamt ist er aber ein unkomplizierter und angenehmer Hund, wenn man seinen Auslastungsbedarf erfüllt.

Für einen nicht-jagdlich aktiven Besitzer ist dieser Vierbeiner nur bedingt zu empfehlen. Ohne Jagdpraxis erfordert er sehr viel Zeit und Engagement, um ihn auszulasten und bei Laune zu halten. Am besten geeignet ist er für aktive Menschen mit Hunderfahrung, die gerne draußen sind.

Slowakischer Rauhbart Pflege

Die Pflege des Slowakischen Rauhbarts ist recht unkompliziert. Sein drahtiges Fell sollte einmal die Woche gründlich gebürstet werden, um tote Haare zu entfernen.

Nass wird das Fell des Slowakischen Rauhbarts nur selten. Höchstens wenn er sich bei einem Ausflug im Schlamm gewälzt hat, ist eine Reinigung mit Hundeshampoo nötig. Ansonsten reicht eine Trockenwäsche mit einem Handtuch.

Die Krallen sollten regelmäßig kontrolliert und gegebenenfalls gekürzt werden, damit sie nicht einreißen. Die Ohren müssen nach langen Spaziergängen auf Verletzungen überprüft werden.

Zähneputzen lässt sich schon als Welpe üben und ist für die Zahngesundheit wichtig. Auch die Analdrüsen sollte man ab und zu kontrollieren und bei Bedarf ausdrücken lassen.

Ansonsten hält sich der Pflegeaufwand für einen Slowakischen Rauhbart sehr in Grenzen. Er fällt wenig und verliert nur in der Fellwechselzeit mehr Haare. Insgesamt ist er eine sehr pflegeleichte und unkomplizierte Rasse.

Regelmäßige Entwurmungen und Zecken-Prophylaxe sollten selbstverständlich sein. Impfungen wie Staupe, Hepatitis, Leptospirose und Tollwut schützen ihn vor Infektionskrankheiten. Jährliche Gesundheitschecks beim Tierarzt sind ratsam.

Gesundheit

Gesundheit

Der Slowakische Rauhbart ist eine sehr robuste und gesunde Hunderasse. Er hat eine durchschnittliche Lebenserwartung von 12 bis 14 Jahren.

Da es sich um eine naturbelassene Rasse handelt, die nicht überzüchtet ist, treten kaum erblich bedingte Krankheiten auf. Der Slowakische Rauhbart neigt auch nicht zu Übergewicht, wenn er ausreichend bewegt wird.

Gelegentlich können Ohrenentzündungen auftreten, da seine hängenden Ohren schlecht ablüften können. Durch regelmäßige Kontrolle und Reinigung lassen sich Ohrprobleme aber gut vermeiden.

Auch Allergien kommen bei einigen Slowakischen Rauhbarten vor, besonders gegenüber Futtermitteln. Dann empfiehlt sich der Umstieg auf eine hypoallergene Diät.

Seine Vorliebe für die Arbeit im Wasser kann beim Slowakischen Rauhbart manchmal zu Ohren- oder Hautproblemen führen. Hier ist ein sorgfältiges Abtrocknen nach dem Schwimmen wichtig.

Seine Körpergröße und die intensive Bewegung predisponieren die Rasse etwas für Hüftgelenksdysplasie oder Ellenbogendysplasie. Bei entsprechenden Anzeichen sollte der Tierarzt konsultiert werden.

Unter’m Strich ist er aber eine sehr vitale, unkomplizierte Rasse. Durch artgerechte Haltung mit viel Auslauf und Bewegung bleibt er normalerweise sein ganzes Leben lang fit und gesund. Regelmäßige Vorsorge beim Tierarzt ist natürlich trotzdem ratsam.

Ernährung

Aufgrund seiner großen Bewegungsfreude und seines hohen Energiebedarfs sollte man beim Slowakischen Rauhbart auf eine proteinreiche und kalorienangepasste Ernährung achten.

Am besten eignen sich hochwertige Alleinfuttermittel in Form von Trocken- oder Nassfutter, die speziell für die Bedürfnisse von Jagdhunden entwickelt wurden. Wichtig ist eine ausgewogene Versorgung mit Proteinen, Kohlenhydraten, Fetten, Vitaminen und Mineralstoffen.

Da der Slowakische Rauhbart dazu neigt, schlank zu bleiben, muss man nicht unbedingt kalorienreduziert füttern. Die Futtermenge sollte an seinen Aktivitätsgrad angepasst werden, damit er nicht zu- oder abnimmt. Richtwerte auf der Futterpackung geben Orientierung.

Alternativ kann man den Hund auch mit BARF, also rohem Fleisch und Gemüse, ernähren. Dabei muss man aber auf die Zusammenstellung und Hygiene besonders achten, um Mangelerscheinungen vorzubeugen.

Der Slowakische Rauhbart kann einmal oder zweimal täglich gefüttert werden, wobei eine Aufteilung in zwei Portionen sinnvoll ist. Vor oder nach anstrengenden Aktivitäten sollte eine Pause zum Fressen eingehalten werden.

Frisches Wasser muss ihm aufgrund seines Bewegungsdrangs immer zur Verfügung stehen. Regelmäßige Kontrolle des Gewichts und Gesundheitschecks helfen, seinen Ernährungszustand zu überwachen und gegebenenfalls anzupassen.

Erziehung

Die Ausbildung des Slowakischen Rauhbarts gestaltet sich aufgrund seiner Intelligenz und seines ausgeprägten Lernwillens meist einfach. Schon von Natur aus zeigt er ein gutes Apportierverhalten und Spurlaut.

Am besten beginnt man schon als Welpe mit einer guten Sozialisierung und Grundkommandos wie Sitz, Platz, Hier und Aus. Lob und Leckerlis helfen, erwünschtes Verhalten zu verstärken. Konsequenz ist wichtig, denn der Slowakische Rauhbart testet gerne mal seine Grenzen aus. Wenn du lernen möchtest, wie man Welpen erziehen kann, empfehlen wir dir unseren gleichnamigen Artikel.

Später bieten sich Dummy-Apportier-Training, Fährtenarbeit und Gehorsamsübungen an. Auch Hundesportarten wie Agility oder Obedience machen dem temperamentvollen Hund Spaß und sorgen für Auslastung.

Beliebt ist die Ausbildung des Slowakischen Rauhbarts zum Jagdgebrauchshund. Hier lernt er, Wild aufzuspüren, anzuzeigen und auf Kommando zu apportieren. Diese Arbeit entspricht seinen natürlichen Anlagen und Instinkten.

Auf Zwang und Drill beim Training sollte man verzichten, da er sehr sensibel reagiert. Geduld und Motivation sind der Schlüssel für eine erfolgreiche Ausbildung dieses intelligenten Vierbeiners. Regelmäßiges Training in kurzen Einheiten und eine liebevolle Bindung zum Hundeführer stellen die Weichen für einen gehorsamen und gut erzogenen Hund.

Geschichte

Die Geschichte des Slowakischen Rauhbarts ist vergleichsweise jung und beginnt erst nach dem Zweiten Weltkrieg.

In den 1950er Jahren fielen plötzlich graue Welpen in Würfen des Böhmischen Rauhbarts auf. Man geht davon aus, dass der erste dieser Welpen “Bobi Selle” hieß und in der Zucht von Ladislav Greznarik geboren wurde. Dieser experimentierte schon damals mit Einkreuzungen anderer Rassen wie Drahthaar und Weimaraner.

Vermutlich gab es auch Paarungen zwischen Weimaraner-Rüden und Fousek-Hündinnen, aus denen graue, rauhaarige Welpen hervorgingen. Diese wurden zunächst als Rauhaar-Weimaraner bezeichnet und ins Zuchtbuch eingetragen.

In der Tschechoslowakei erfreuten sich diese robusten Jagdhunde schon bald großer Beliebtheit. Die slowakische Jägervereinigung bemühte sich um Anerkennung als Weimaraner-Variante, wurde vom deutschen Klub aber abgelehnt.

So entstand Anfang der 1980er der Entschluss, die Rasse unter dem Namen “Slowakischer Rauhbart” als eigenständig anerkennen zu lassen, was 1982 durch die FCI erfolgte. Heute gibt es weltweit Liebhaber dieser vielseitigen Hunde, auch wenn die Rasse insgesamt noch relativ selten ist.

Der Slowakische Rauhbart hat sich von Anfang an als toller Jagdgebrauchshund bewiesen und findet auch zunehmend Freunde als Familien- und Begleithund, sofern man seinem Bewegungsdrang gerecht wird. Die Zukunft dieser rassetypischen Hunde liegt in den Händen engagierter Züchter und Halter.

Wissenswertes zum Slowakischen Rauhbart

  • Der Slowakische Rauhbart ist eine noch recht junge Hunderasse, die erst in den 1950er Jahren entstand.
  • Sein ruhiges Wesen verleiht ihm den Spitznamen “der graue Philosoph”.
  • Slowakische Rauhbarts sind begeisterte Schwimmer und lieben es, im Wasser zu toben.
  • Ihr ausgeprägter Bart am Kinn gab der Rasse ihren Namen und ist ein typisches Rassemerkmal.
  • Slowakische Rauhbarts kommunizieren sehr viel über Körpersprache und Blicke mit ihrem Besitzer.
  • Sie sind Meister im lautlosen Anschleichen und können sich fast lautlos bewegen.
  • Obwohl die Rasse aus der Slowakei stammt, ist sie dort selten und vielen Hundefreunden unbekannt.
  • Mit ihrem drahtigen Fell können Slowakische Rauhbarts auch Temperaturen unter dem Gefrierpunkt trotzen.
  • Sie sind sehr reinlich und sauber und halten ihre Schlafplätze instinktiv sauber.
  • Slowakische Rauhbarts gelten als sehr gesund und werden selten krank.
  • Sie sind begeisterte Spieler und apportieren gerne allerlei Gegenstände.
Welpen der Hunderasse Slowakischer Rauhbart

Slowakischer Rauhbart Züchter in Deutschland

In Deutschland gibt es nur sehr wenige Züchter des Slowakischen Rauhbarts. Diese empfehlenswerten Anlaufstellen haben wir aber für dich gesammelt.

  1. Von der Tautropfenwiese: https://www.vondertautropfenwiese.de/
  2. Vom Kapffelsen: https://www.slowakischer-rauhaariger-vorstehhund-deutschland.de/welpen-puppies/
  3. Von Schrot und Korn: https://vonschrotundkorn.de/
  4. SHS Deutschland: https://www.shs-deutschland.de

Quellen:

Slowakischer Rauhbart

Foto des Autors

Hundeexperte

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Slowakischer Rauhbart

Aussehen

Ein Slowakischer Rauhbart ist eine mittelgroße Jagdhunderasse mit einer Schulterhöhe zwischen 57 und 68 cm und einem Gewicht von 25 bis 35 kg. Er hat einen kräftigen, muskulösen Körperbau und wirkt insgesamt sehr robust.

Sein rauhes, drahtiges Fell ist gerade und anliegend und etwa 4 cm lang. Die Fellfarbe ist ein helleres oder dunkleres Sandfarben, auch Grau genannt. Er hat eine dichte Unterwolle, die er im Sommer verliert. Typisch für die Rasse ist der längere Bart am Kinn.

Der Kopf des Slowakischen Rauhbarts ist rechteckig geformt, die Augen sind mandelförmig und bernsteinfarben. Seine großen, gut bebuschten Augenbrauen verleihen ihm einen ernsten, aufmerksamen Gesichtsausdruck. Die mittelgroßen, abgerundeten Ohren sind tief angesetzt und hängen herab.

Die Rute dieses Vierbeiners ist hoch angesetzt und hängt in der Ruhe herab. Für die Jagd wird sie leider traditionell auf halber Länge kupiert. Sie wird dann senkrecht nach oben getragen und bildet so eine Verlängerung der Rückenlinie.

Video in englischer Sprache zum Slowakischen Rauhbart

Slowakischer Rauhbart Wesen

Der Slowakische Rauhbart ist ein intelligenter und lebhafter Hund mit einem ausgeglichenen Wesen. Er ist seinem Menschen gegenüber sehr freundlich und bindet sich eng an seine Bezugsperson. Fremden gegenüber kann er sich anfangs etwas zurückhaltend verhalten.

Er ist ein aktiver Jagdgebrauchshund, der viel Auslauf und Beschäftigung braucht. Im Feld zeigt er eine schnelle, konzentrierte Suche und ausgeprägtes Jagdverhalten. Er verfolgt hartnäckig eine Fährte und apportiert gerne. Ohne ausreichend Auslastung kann er durchaus auch mal eigenständig auf “Jagd” gehen.

In der Familie ist er ein umgänglicher, freundlicher Hund. Er ist sehr sozialverträglich anderen Hunden und Tieren gegenüber. Auch mit Kindern geht er geduldig um. Allerdings sollte man ihn nicht als Schoßhund halten, dafür ist er zu temperamentvoll und braucht Bewegung.

Der Slowakische Rauhbart ist leicht zu erziehen und bringt schon von Natur aus gute Voraussetzungen als Jagd- und Familienhund mit. Durch konsequente Erziehung und klare Führung wird aus ihm ein folgsamer und zuverlässiger Hund. Ohne ausreichende Beschäftigung und Herausforderung für Geist und Körper droht bei dieser Rasse aber Langeweile und Ungehorsam.

Wesen des Slowakischen Rauhbarts

Haltung

Der Slowakische Rauhbart ist ein waschechter Jagdgebrauchshund, der viel Auslauf und Bewegung braucht. Am besten hält man ihn in einem Haus mit Garten auf dem Land. Er ist kein typischer Stadthund und sollte auch nicht in einer engen Wohnung gehalten werden.

Täglich benötigt er mindestens zwei Stunden Auslauf. Lange Spaziergänge, Radtouren oder andere intensive Aktivitäten sollten fester Bestandteil im Tagesablauf sein. Ohne ausreichend Beanspruchung von Körper und Geist wird er schnell unausgelastet und kann störendes Verhalten wie Nagen oder Bellen zeigen.

Auch geistig muss diese Hunderasse gefordert werden, zum Beispiel durch Apportier- oder Fährtenarbeit. Hundesportarten wie Agility machen ihm viel Spaß. Er ist leicht zu motivieren und bringt sehr gute Voraussetzungen als Arbeitshund oder sportliche Hunderasse mit.

Die Erziehung des Slowakischen Rauhbarts ist vergleichsweise einfach, da er sehr lernwillig ist. Konsequenz und liebevolle Strenge sind allerdings wichtig. Auch eine gute Sozialisierung schon als Welpe ist ratsam. Insgesamt ist er aber ein unkomplizierter und angenehmer Hund, wenn man seinen Auslastungsbedarf erfüllt.

Für einen nicht-jagdlich aktiven Besitzer ist dieser Vierbeiner nur bedingt zu empfehlen. Ohne Jagdpraxis erfordert er sehr viel Zeit und Engagement, um ihn auszulasten und bei Laune zu halten. Am besten geeignet ist er für aktive Menschen mit Hunderfahrung, die gerne draußen sind.

Slowakischer Rauhbart Pflege

Die Pflege des Slowakischen Rauhbarts ist recht unkompliziert. Sein drahtiges Fell sollte einmal die Woche gründlich gebürstet werden, um tote Haare zu entfernen.

Nass wird das Fell des Slowakischen Rauhbarts nur selten. Höchstens wenn er sich bei einem Ausflug im Schlamm gewälzt hat, ist eine Reinigung mit Hundeshampoo nötig. Ansonsten reicht eine Trockenwäsche mit einem Handtuch.

Die Krallen sollten regelmäßig kontrolliert und gegebenenfalls gekürzt werden, damit sie nicht einreißen. Die Ohren müssen nach langen Spaziergängen auf Verletzungen überprüft werden.

Zähneputzen lässt sich schon als Welpe üben und ist für die Zahngesundheit wichtig. Auch die Analdrüsen sollte man ab und zu kontrollieren und bei Bedarf ausdrücken lassen.

Ansonsten hält sich der Pflegeaufwand für einen Slowakischen Rauhbart sehr in Grenzen. Er fällt wenig und verliert nur in der Fellwechselzeit mehr Haare. Insgesamt ist er eine sehr pflegeleichte und unkomplizierte Rasse.

Regelmäßige Entwurmungen und Zecken-Prophylaxe sollten selbstverständlich sein. Impfungen wie Staupe, Hepatitis, Leptospirose und Tollwut schützen ihn vor Infektionskrankheiten. Jährliche Gesundheitschecks beim Tierarzt sind ratsam.

Gesundheit

Gesundheit

Der Slowakische Rauhbart ist eine sehr robuste und gesunde Hunderasse. Er hat eine durchschnittliche Lebenserwartung von 12 bis 14 Jahren.

Da es sich um eine naturbelassene Rasse handelt, die nicht überzüchtet ist, treten kaum erblich bedingte Krankheiten auf. Der Slowakische Rauhbart neigt auch nicht zu Übergewicht, wenn er ausreichend bewegt wird.

Gelegentlich können Ohrenentzündungen auftreten, da seine hängenden Ohren schlecht ablüften können. Durch regelmäßige Kontrolle und Reinigung lassen sich Ohrprobleme aber gut vermeiden.

Auch Allergien kommen bei einigen Slowakischen Rauhbarten vor, besonders gegenüber Futtermitteln. Dann empfiehlt sich der Umstieg auf eine hypoallergene Diät.

Seine Vorliebe für die Arbeit im Wasser kann beim Slowakischen Rauhbart manchmal zu Ohren- oder Hautproblemen führen. Hier ist ein sorgfältiges Abtrocknen nach dem Schwimmen wichtig.

Seine Körpergröße und die intensive Bewegung predisponieren die Rasse etwas für Hüftgelenksdysplasie oder Ellenbogendysplasie. Bei entsprechenden Anzeichen sollte der Tierarzt konsultiert werden.

Unter’m Strich ist er aber eine sehr vitale, unkomplizierte Rasse. Durch artgerechte Haltung mit viel Auslauf und Bewegung bleibt er normalerweise sein ganzes Leben lang fit und gesund. Regelmäßige Vorsorge beim Tierarzt ist natürlich trotzdem ratsam.

Ernährung

Aufgrund seiner großen Bewegungsfreude und seines hohen Energiebedarfs sollte man beim Slowakischen Rauhbart auf eine proteinreiche und kalorienangepasste Ernährung achten.

Am besten eignen sich hochwertige Alleinfuttermittel in Form von Trocken- oder Nassfutter, die speziell für die Bedürfnisse von Jagdhunden entwickelt wurden. Wichtig ist eine ausgewogene Versorgung mit Proteinen, Kohlenhydraten, Fetten, Vitaminen und Mineralstoffen.

Da der Slowakische Rauhbart dazu neigt, schlank zu bleiben, muss man nicht unbedingt kalorienreduziert füttern. Die Futtermenge sollte an seinen Aktivitätsgrad angepasst werden, damit er nicht zu- oder abnimmt. Richtwerte auf der Futterpackung geben Orientierung.

Alternativ kann man den Hund auch mit BARF, also rohem Fleisch und Gemüse, ernähren. Dabei muss man aber auf die Zusammenstellung und Hygiene besonders achten, um Mangelerscheinungen vorzubeugen.

Der Slowakische Rauhbart kann einmal oder zweimal täglich gefüttert werden, wobei eine Aufteilung in zwei Portionen sinnvoll ist. Vor oder nach anstrengenden Aktivitäten sollte eine Pause zum Fressen eingehalten werden.

Frisches Wasser muss ihm aufgrund seines Bewegungsdrangs immer zur Verfügung stehen. Regelmäßige Kontrolle des Gewichts und Gesundheitschecks helfen, seinen Ernährungszustand zu überwachen und gegebenenfalls anzupassen.

Erziehung

Die Ausbildung des Slowakischen Rauhbarts gestaltet sich aufgrund seiner Intelligenz und seines ausgeprägten Lernwillens meist einfach. Schon von Natur aus zeigt er ein gutes Apportierverhalten und Spurlaut.

Am besten beginnt man schon als Welpe mit einer guten Sozialisierung und Grundkommandos wie Sitz, Platz, Hier und Aus. Lob und Leckerlis helfen, erwünschtes Verhalten zu verstärken. Konsequenz ist wichtig, denn der Slowakische Rauhbart testet gerne mal seine Grenzen aus. Wenn du lernen möchtest, wie man Welpen erziehen kann, empfehlen wir dir unseren gleichnamigen Artikel.

Später bieten sich Dummy-Apportier-Training, Fährtenarbeit und Gehorsamsübungen an. Auch Hundesportarten wie Agility oder Obedience machen dem temperamentvollen Hund Spaß und sorgen für Auslastung.

Beliebt ist die Ausbildung des Slowakischen Rauhbarts zum Jagdgebrauchshund. Hier lernt er, Wild aufzuspüren, anzuzeigen und auf Kommando zu apportieren. Diese Arbeit entspricht seinen natürlichen Anlagen und Instinkten.

Auf Zwang und Drill beim Training sollte man verzichten, da er sehr sensibel reagiert. Geduld und Motivation sind der Schlüssel für eine erfolgreiche Ausbildung dieses intelligenten Vierbeiners. Regelmäßiges Training in kurzen Einheiten und eine liebevolle Bindung zum Hundeführer stellen die Weichen für einen gehorsamen und gut erzogenen Hund.

Geschichte

Die Geschichte des Slowakischen Rauhbarts ist vergleichsweise jung und beginnt erst nach dem Zweiten Weltkrieg.

In den 1950er Jahren fielen plötzlich graue Welpen in Würfen des Böhmischen Rauhbarts auf. Man geht davon aus, dass der erste dieser Welpen “Bobi Selle” hieß und in der Zucht von Ladislav Greznarik geboren wurde. Dieser experimentierte schon damals mit Einkreuzungen anderer Rassen wie Drahthaar und Weimaraner.

Vermutlich gab es auch Paarungen zwischen Weimaraner-Rüden und Fousek-Hündinnen, aus denen graue, rauhaarige Welpen hervorgingen. Diese wurden zunächst als Rauhaar-Weimaraner bezeichnet und ins Zuchtbuch eingetragen.

In der Tschechoslowakei erfreuten sich diese robusten Jagdhunde schon bald großer Beliebtheit. Die slowakische Jägervereinigung bemühte sich um Anerkennung als Weimaraner-Variante, wurde vom deutschen Klub aber abgelehnt.

So entstand Anfang der 1980er der Entschluss, die Rasse unter dem Namen “Slowakischer Rauhbart” als eigenständig anerkennen zu lassen, was 1982 durch die FCI erfolgte. Heute gibt es weltweit Liebhaber dieser vielseitigen Hunde, auch wenn die Rasse insgesamt noch relativ selten ist.

Der Slowakische Rauhbart hat sich von Anfang an als toller Jagdgebrauchshund bewiesen und findet auch zunehmend Freunde als Familien- und Begleithund, sofern man seinem Bewegungsdrang gerecht wird. Die Zukunft dieser rassetypischen Hunde liegt in den Händen engagierter Züchter und Halter.

Wissenswertes zum Slowakischen Rauhbart

  • Der Slowakische Rauhbart ist eine noch recht junge Hunderasse, die erst in den 1950er Jahren entstand.
  • Sein ruhiges Wesen verleiht ihm den Spitznamen “der graue Philosoph”.
  • Slowakische Rauhbarts sind begeisterte Schwimmer und lieben es, im Wasser zu toben.
  • Ihr ausgeprägter Bart am Kinn gab der Rasse ihren Namen und ist ein typisches Rassemerkmal.
  • Slowakische Rauhbarts kommunizieren sehr viel über Körpersprache und Blicke mit ihrem Besitzer.
  • Sie sind Meister im lautlosen Anschleichen und können sich fast lautlos bewegen.
  • Obwohl die Rasse aus der Slowakei stammt, ist sie dort selten und vielen Hundefreunden unbekannt.
  • Mit ihrem drahtigen Fell können Slowakische Rauhbarts auch Temperaturen unter dem Gefrierpunkt trotzen.
  • Sie sind sehr reinlich und sauber und halten ihre Schlafplätze instinktiv sauber.
  • Slowakische Rauhbarts gelten als sehr gesund und werden selten krank.
  • Sie sind begeisterte Spieler und apportieren gerne allerlei Gegenstände.
Welpen der Hunderasse Slowakischer Rauhbart

Slowakischer Rauhbart Züchter in Deutschland

In Deutschland gibt es nur sehr wenige Züchter des Slowakischen Rauhbarts. Diese empfehlenswerten Anlaufstellen haben wir aber für dich gesammelt.

  1. Von der Tautropfenwiese: https://www.vondertautropfenwiese.de/
  2. Vom Kapffelsen: https://www.slowakischer-rauhaariger-vorstehhund-deutschland.de/welpen-puppies/
  3. Von Schrot und Korn: https://vonschrotundkorn.de/
  4. SHS Deutschland: https://www.shs-deutschland.de

Quellen:


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Foto des Autors

Geschrieben von: Heiko Schneider

Heiko Schneider hat mehr als 35 Jahre Erfahrung mit Hunden. Seit 2007 engagiert er sich im Tierschutz und hat mehr als 5 Jahre Erfahrung als Auffangstation für Tierschutzhunde. Im Alltag arbeitet er deshalb eng mit Ernährungsberatern und Tierarztpraxen in Bochum zusammen. Sein Ziel ist es, angehenden Hundehaltern bei der Wahl und Haltung ihres Vierbeiners zu helfen.