12 echt Schwedische Hunderassen im Überblick [+Bilder]

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Hundeexperte

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Schwedische Hunderassen

Ich interessiere mich schon eine ganze Weile für schwedische Hunderassen. Immerhin haben meine Frau und ich das Glück, mit unseren beiden Vierbeinern jeden Sommer in Schweden zu verbringen. In diesem Artikel stelle ich dir alle schwedischen Hunde mit ihren Eigenschaften und Eigenarten vor. Vom Schäferhund bis hin zu den eingefleischten Jagdhunden. Dazu gibt’s jede Menge Bilder, die dir helfen, deinen persönlichen Lieblingsvierbeiner aus dem wunderschönen Schweden zu finden.

Schwedische Hunde : Diese schwedischen Hunderassen gibt es

Schwedische Hunde sind gar nicht mal so zahlreich vertreten. Jedenfalls wenn es um anerkannte schwedische Hunderassen des FCI geht. Also stellen wir dir die 12 Rassen aus Schweden doch einfach mal vor.

1. Schwedischer Vallhund (Västgötaspets)

Der schwedische Hund Västgötaspets
Der schwedische Hund Västgötaspets

Der Schwedische Vallhund wird auch Westgotenspitz, Schwedischer Schäferspitz oder Västgötaspets genannt und ist eine mittelgroße schwedische Hunderasse.

Dieser schwedische Schäferhund wurde offiziell von der FCI anerkannt und gehört zur Gruppe 5 der Spitze und Hunde vom Urtyp. Wenn du einen tollen Wachhund suchst, der sich auch als Begleithund eignet, dann ist dieser 33 cm große und bis zu 14 kg schwere Schwede eine optimale Wahl. Nicht umsonst gilt er neben dem Islandhund auch als Wikinger Hund.

Die Besonderheit an diesem kleinen skandinavischen Schäferhund ist übrigens, dass er tatsächlich in der Lage ist auch sehr große Herden zu hüten, da er sehr schnell und besonders furchtlos ist. 

Wenn du Zungenbrecher magst: Ausgesprochen wird das Wä-chö-tes-pets. Schwedischer Schäferhund ist aber auch ok 😉

2. Schwedischer Lapphund

Der Schwedische Lapphund eine schwedische Hunderasse aus Lappland
Der Lapphund ist eine schwedische Hunderasse aus Lappland

Der schwedische Lapphund (Svensk Lapphund) ist eine schwedische Hunderasse, die man einfach nur als aufmerksam, lebhaft und unheimlich freundlich beschreiben kann.

Dazu kommt, dass dieser Vierbeiner zu den treuen Hunderassen gehört, die sich perfekt als Familienhunde eignen. Beim schwedischen Lapphund handelt es sich um eine mittelgroße Hunderasse, die sehr eng mit dem finnischen Lapphund verwandt ist.

Dieser nordische Hund wurde von den Lappen und Samen hoch im Norden Europas gezüchtet und wurde ursprünglich in erster Linie als Jagdhunderasse eingesetzt. Heute ist der schwedische Lapphund ein Begleithund, der weltweit beliebt ist.

3. Smålandsstövare

Der schwedische Jagdhund Smålandsstövare
Der schwedische Jagdhund Smålandsstövare

Ein weiterer schwedischer Jagdhund, diesmal aus dem Süden Schwedens.

Småland ist eine Provinz in Schweden und der Namensgeber für die schwedische Hunderasse Smålandsstövare. Auch er gehört eher zu den älteren schwedischen Laufhunderassen und wird schon seit dem 16 Jahrhundert gezüchtet.

Beim Smålandsstövare handelt es sich um eine mittelgroße schwedische Hunderasse mit einer Widerristhöhe von bis zu 55 cm. Sein Fell ist eher rau und dicht anliegend und kommt meist schwarz, lohfarben oder schwarz-weiß.

Als Familienhund ist dieser Vierbeiner freundlich und anhänglich benötigt aber wie so ziemlich alle schwedischen Hunderassen ausreichend Auslauf.

Bei optimaler Pflege hat der Smålandsstövare eine Lebenserwartung von etwa 12 bis 14 Jahren. Somit gehört er eher zu den gesunden Hunderassen.

4. Jämthund

Jämthund

Wer schon einmal in Schweden war weiß, wie groß das Thema Jagd in Schweden geschrieben wird. Das spiegelt sich auch beim Thema schwedische Hunde wieder, denn der Jämthund ist ebenfalls eine Jagdhunderasse.

Der Jämthund wird auch Schwedischer Elchhund genannt und stammt aus der schwedischen Provinz Jämtland, die ihm auch seinen Namen gegeben hat. Mit großem Abstand ist er einer der ältesten Hunde Schwedens und gilt dort auch als Nationalhund.

Früher wurde er hauptsächlich zur Jagd auf Elche eingesetzt, heute ist er eine hervorragender Familien- und Begleithund.

Aber Achtung: Auch der schwedische Elchhund benötigt eine ganze Menge Auslauf in einer aktiven Familie. Für Sesselpupser ist er unter gar keinen Umständen geeignet.

5. Hamiltonstövare

Hamiltonstövare

Der Name des nächsten schwedischen Hundes auf unserer Liste klingt in der Tat ein wenig eigenartig. Der Namensgeber des Hamiltonstövare ist der schwedische Züchter Graf Adolf Patrick Hamilton, der von 1847 bis 1925 gelebt hat.

Der feine Herr Graf kreuzte Holsteiner Bracken mit Hannoverschen Haidbracken um so ein Jagdhund zu züchten, der speziell für die Bärenjagd geeignet ist. Was die Größe dieses Hundes angeht ist ihm das glatt gelungen.

Der Hamiltonstövare ist mit nahezu 61 cm Widerristhöhe eine der großen Hunderassen aus Schweden und bringt ungefähr 27 kg auf die Waage.

Dieser schwedische Vierbeiner hat ein sehr selbstbewusstes und dominantes Wesen, was ihn eher für erfahrene Hundehalter geeignet macht. 

6. Dansk-Svensk Gårdshund

Dansk-Svensk Gårdshund

Der dänische Hofhund ist eine schwedisch-dänische Koproduktion. Neben seinem Originalnamen Dansk-Svensk Gårdshund nennt man ihn unter anderem auch dänischen Bauernhund.

Wie der Name schon sagt, kommt dieser Vierbeiner nicht nur aus Schweden, sondern zeitgleich auch noch aus Dänemark.

Beim dänischen Hofhund handelt es sich einen um wunderbar intelligenten, kleinen Hund, der große Ähnlichkeit mit einem Terrier hat und zwischen 32 und 37 cm groß werden kann.

Dieser schwedische Vierbeiner ist extrem intelligent und lernfreudig und wird deshalb auch sehr oft bei Aktivitäten wie Agility oder Gehorsamstraining eingesetzt.

Wichtig ist, dass er in seinem zu Hause sehr viel Bewegung und mentale Stimulation bekommt. Für Couchpotatoes ist der dänische Hofhund definitiv nicht geeignet. 

7. Drever

Drever (Schwedische Dachsbaracke)
Der Drever, der auch schwedische Dachsbracke genannt wird

Der Drever ist eine relativ junge schwedische Hunderasse, die erst 1947 offiziell als eigenständige Rasse anerkannt wurde. Der Begriff Drever kommt vom schwedischen Wort „drev“ was so viel wie „jagen“ bedeutet. Alternativ wird dieser Vierbeiner auch Schwedische Dachsbracke genannt.

Das deutet schon sehr gut darauf hin, dass wir es bei der schwedischen Dachsbracke wieder mit einer Jagdhunderasse zu tun haben. Grundlage für die Zucht des Drever war die deutsche Westfälische Dachsbracke, die 1910 nach Schweden importiert wurde.

In Schweden hat man diese Hunde dann mit weiteren Hunden aus England, dem Baltikum und der Schweiz gekreuzt.

Der Drever ist mit Abstand der kleinste schwedische Jagdhund, hat aber trotzdem ein großes Herz und hängt sehr an seinen Menschen. 

8. Gotlandsstövare

Gotlandsstövare

Die schwedische Insel Gotland solltest du unbedingt mal besuchen, wenn du noch nicht da gewesen bist.

Und mit ein wenig Glück findest du dort auch die schwedische Hunderasse Gotlandsstövare, die von dieser wunderschönen Insel stammt. Dort existiert dieser Vierbeiner bereits seit dem 17. Jahrhundert und wird unaufhörlich weiter gezüchtet.

Seine Vorfahren waren östliche Laufhunde die mit den zurückkehrenden Truppen nach Schweden kamen. Immerhin war Schweden früher nicht ganz so friedlich wie heute.

Beim Gotlandsstövare handelt es sich um einen mittelgroßen bis eher großen Hund, der locker 60 cm groß werden kann.

Als Jagdhunderasse ist er ein Meister im Aufspüren und Verfolgen von Fährten und wird in seiner Heimat oft zur Jagd auf Hasen und Füchse eingesetzt.

Ganz nebenbei hat der Gotlandsstövare aber auch jede Menge Qualitäten als Familienhund, weil er freundlich und sehr sehr anhänglich ist. 

9. Hälleforshund

Hälleforshund

Der Hälleforshund, auch Hällefors Elkhound genannt, ist eine schwedische Hunderasse, die in den 1930er Jahren für die Jagd, besonders auf Elche, gezüchtet wurde.

Der Hälleforshund ist zwar eine schwedische Hunderasse, aber ein ziemlicher Mischmasch aus verschiedenen anderen Hunderassen. Die Rasse entstand in den 1930er Jahren aus Kreuzungen zwischen norwegischen Elchhunden, karelischen Bärenhunden und Laikas.

Seit den 1990er Jahren ist dieser mittelgroße bis große Hund vom Spitztyp eine eigene eigenständige Rasse in Schweden und offiziell anerkannt.

Dieser energiegeladene Racker erreicht eine Widerristhöhe von bis zu 63 cm und hat einen extrem kräftigen Körperbau. Auch hier sind wieder viel Bewegung und Beschäftigung bei der Haltung Trumpf.

Wenn du einen Familienhund suchst, der gleichzeitig auch sehr wachsam ist und sich somit auch als Wachhund eignet, dann solltest du dir den Hälleforshund tatsächlich mal genauer anschauen.

10. Norrbottenspitz

Norrbottenspitz

Grattis! Jetzt hast du einen wahren Rohdiamanten unter den schwedischen Hunderassen entdeckt. Der Norbottenspets hat seinen Namen aus der nordschwedischen Provinz Nordbotten. Er ist nicht nur eine der ältesten schwedischen Hunderassen sondern eine der ältesten Hunderassen weltweit.

Denn diesen bis zu 45 cm großen Vierbeiner gibt es immerhin schon seit über 1.000 Jahren.

Ursprünglich diente er den Jägern und Rentierzüchtern als vielseitiger Gebrauchshund. Zwischenzeitlich galt dieser temperamentvolle und intelligente Hund aber leider schon als ausgestorben.

Der Norbottenspets wird in seiner Heimat zwar immer noch zu Jagd eingesetzt, ist aber heute überwiegend ein reiner Familienhund, der auch extrem gut mit Kindern umgehen kann. Ein Familienhund für Anfänger ist der Norbottenspets aber unter gar keinen Umständen. Er will zwar immer gefallen, braucht aber eine konsequente Erziehung und ausreichend Bewegung. 

11. Schillerstövare

Schillerstövare

Bei diesem lebhaften Vierbeiner haben die Schweden ein wenig gemogelt. Denn ursprünglich handelt es sich bei dem Schillerstövare gar nicht um eine schwedische Hunderasse sondern um eine süddeutsche Hunderasse, die Ende des 19. Jahrhunderts nach Schweden importiert wurde.

Benannt wurde dieser Vierbeiner nach dem schwedischen Züchter Per Schiller, der von 1858 bis 1892 gelebt hat und der diese Hunde auf der ersten schwedischen Hundeausstellung 1886 präsentierte.

Im Jahr 1907 wurde der Schillerstövare dann vom schwedischen Kennel Club als eigenständige Rasse anerkannt.

Auch hier haben wir es wieder mit einem Jagdhund zu tun, der in erster Linie für die Jagd auf Fuchs und Hase eingesetzt wird. Gebellt wird bei diesem Vierbeiner nicht zu wenig und wenn du einen Schillerstövare zu dir nach Hause holst, solltest du dich auf lange Spaziergänge mit einem sehr aktiven Hund einstellen. 

12. Weißer Schwedischer Elchhund

Svensk vit älghund

Wem ein normaler Elchhund nicht reicht, der züchtet sich halt einen rein weißen Elchhund. Jedenfalls muss es das gewesen sein, was die Züchter des Svensk vit älghund sich in den 1980er Jahren in Schweden gedacht haben.

Als Ausgangsbasis für den Weißen Schwedischen Elchhund haben sie westsibirische Laikas, Samojeden und Schweizer Schäferhunde genommen. Das Ergebnis war der weiße Elchhund, der 1993 vom schwedischen Kennel Club offiziell anerkannt wurde.

Dabei handelt es sich um einen mittelgroßen Hund vom Spitztyp, der eine Widerristhöhe von 56 cm erreichen kann.

Ich brauche es nicht besonders zu erwähnen, aber auch hier handelt es sich wieder um einen leidenschaftlichen und ausdauernden Jagdhund, der auf die Elchjagd spezialisiert ist. In Schweden wird er gerne bei Drückjagden, als Stöberhund und zur Nachsuche von Verletztem Wild eingesetzt. 


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Geschrieben von: Heiko Schneider

Heiko Schneider hat mehr als 35 Jahre Erfahrung mit Hunden. Seit 2007 engagiert er sich im Tierschutz und hat mehr als 5 Jahre Erfahrung als Auffangstation für Tierschutzhunde. Im Alltag arbeitet er deshalb eng mit Ernährungsberatern und Tierarztpraxen in Bochum zusammen. Sein Ziel ist es, angehenden Hundehaltern bei der Wahl und Haltung ihres Vierbeiners zu helfen.