Verkrustete Hundenase – 13 Ursachen und Lösungen

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Hundeexperte

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Warum hat mein Hund eine verkrustete Nase?

Ein Hund hat eine verkrustete Nase, wenn die Haut an der Nase krankhaft verdickt, austrocknet und schuppt. Häufige Ursachen sind Allergien, ein Pilz, Sonnenbrand, Autoimmunerkrankungen und Krankheiten wie Nasale Parakeratose, die zur Hautveränderung und einer trockenen, rissigen Nase führen.

Die Nase eines gesunden Hundes sollte sich feucht bis leicht trocken anfühlen. Obwohl eine trockene Nase kein verlässlicher Indikator für die Gesundheit deines Vierbeiners ist, kann sie in Kombination mit anderen Symptomen ein Anzeichen für eine Krankheit sein. Besonders, wenn sich auf der Hundenase Kruste bildet. In diesem Artikel gehen wir auf alle Krankheiten und Symptome ein und geben dir Lösungstipps.

Hundenase ist trocken und verkrustet

13 Gründe für eine verkrustete Nase bei Hunden

1. Allergien

Hunde können auf viele verschiedene Auslöser allergisch reagieren, angefangen bei Flöhen bis hin zu Kunststoffen. Oft wirken sich diese Allergien auch auf den Nasenrücken aus und führen zu einer krustigen Nase.

In den meisten Fällen entwickelt der Vierbeiner die folgenden Symptome:

  • Trockene, krustige Nase
  • Juckende Haut
  • Reiben des Gesichts
  • Übermäßiges Kratzen und Belecken
  • Rote Haut
  • Verlust des Fells
  • Haut- und Ohrinfektionen

Wenn der Hund an einer Futtermittelallergie leidet, kann er auch Magen-Darm-Anzeichen wie Durchfall, Erbrechen und vermehrten Stuhlgang zeigen.

2. Umwelteinflüsse

Es ist völlig normal, dass die Nase eines Hundes trocken wird, wenn er an einem heißen Tag der Sonne ausgesetzt ist.

In der kälteren Jahreszeit kann die Schnauze austrocknen, wenn der Hund von der kalten und windigen Umgebung ins Haus kommt.

3. Infektionen

Infektionen bei Hunden können durch verschiedene Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten verursacht werden.

Bei manchen Vierbeinern können Infektionen der Atemwege eine trockene Nase verursachen. Es gibt auch eine ganze Reihe von Pilzinfektionen, die die Atemwege befallen können.

Aspergillose kann zum Beispiel zu folgenden Symptomen führen:

  • Blutiger Nasenausfluss und Nasenschmerzen
  • Niesen
  • Lethargie
  • Geschwürbildung rund um die Nasenlöcher
  • Zerstörung der knöchernen Nasenstrukturen (in den schwersten Fällen)

4. Hyperkeratose

Eine weitere mögliche Ursache für eine trockene, schuppige Nase bei Hunden ist eine sogenannte Hyperkeratose. Hyperkeratose entsteht, wenn die Keratinschicht der Haut übermäßig verdickt ist.

Keratin ist ein zähes Protein, das die Haut schützt. Bei Hyperkeratose sammelt sich überschüssiges Keratin an und verursacht trockene, verkrustete Flecken. Die Nase ist oft der erste betroffene Bereich.

Anzeichen für Hyperkeratose an der Hundenase sind

  • eine raue Textur, schuppige Haut, übermäßige Schuppenbildung,
  • tiefe Risse und ein verhärtetes, schwielenartiges Aussehen.
  • Die Nase kann ungewöhnlich blass oder gräulich aussehen.
  • Sie kann sich trocken und unbeweglich anfühlen.
  • Hyperkeratose kann auch zu Juckreiz, Rötungen und Haarausfall an der betroffenen Stelle führen.

Die Behandlung besteht aus feuchtigkeitsspendenden Cremes, Vitaminpräparaten und Medikamenten, die die verdickte Haut aufweichen und abtragen.

5. Sonnenbrand

Verkrustete Nase beim Hund durch Sonnenbrand
Verkrustete Nase beim Hund durch Sonnenbrand

Wenn dein Hund eine verkrustete Nase hat, könnte er zu viel Sonne abbekommen haben. Die Folge ist ein Sonnenbrand.

Die Symptome können bereits eine Stunde nach dem Sonnenbad auftreten und innerhalb von 3 Tagen ihren Höhepunkt erreichen.

Du wirst es vielleicht bemerken:

  • Schmerzhafte, gerötete Haut
  • Schmerzensschreie und Scheu vor Berührungen
  • Eine trockene, verkrustete Nase und Haut
  • Übermäßiges Kratzen
  • Blasenbildung und Entzündungen an den betroffenen Stellen
  • In seltenen Fällen können die Symptome auch zu Ohnmacht und Schwäche führen.

6. Hereditäre nasale Parakeratose (HNPK)

Die hereditäre nasale Parakeratose ist eine Hauterkrankung, die typischerweise die nicht behaarte Haut an der Nase des Hundes betrifft und häufig beim Golden Retriever und beim Labrador Retriever auftritt.

Sie ist durch eine übermäßige Keratinproduktion gekennzeichnet, die wiederum zu einer Verdickung und Verhärtung der Haut führt. In Folge kann das zu einer krustigen verhornten Nase beim Hund führen.

Wenn die Krankheit unbehandelt bleibt, kann die Haut anfangen zu reißen. Das verursacht nicht nur Unbehagen, sondern kann auch zur Entstehung von verschiedenen Sekundärinfektionen führen.

Die Hereditäre nasale Parakeratose tritt meist schleichend auf. Sie ist oft erblich oder altersbedingt, kann aber auch durch bestimmte Autoimmun- und Infektionskrankheiten ausgelöst werden. Auch Zinkmangel und Parasiten können zu Hyperkeratose führen.

Zu den Symptomen der Erkrankung gehören:

  • Verdickte, raue und harte Haut an der Nase, den Pfotenballen und manchmal am Rand der Ohren
  • Verlust der Pigmentierung an diesen Körperteilen
  • Bildung von Krusten auf der Nase und den Pfotenballen
  • Rissige Haut und Blutungen
  • Empfindlichkeit in den betroffenen Bereichen
  • Hinken (es kann für den Vierbeiner schmerzhaft werden, auf die betroffenen Pfotenballen zu treten)
  • Eingeschränkte körperliche Aktivität
  • Sekundärinfektionen

7. Schilddrüsenunterfunktion

Wenn die Schilddrüse deines Hundes anfängt, zu wenig Thyroxin zu produzieren, das den Stoffwechsel des Tieres steuert, leidet der kleine Kerl an einer Schilddrüsenunterfunktion.

Diese Erkrankung ist bei Hunden mittleren Alters recht häufig. Sie kann jede Hunderasse betreffen, aber bestimmte Rassen (wie Golden Retriever, Boxer, Cockerspaniel, Dackel, Irish Setter und Dobermannpinscher) sind anfälliger für eine solche Erkrankung.

In vielen Fällen entwickelt sich eine Schilddrüsenunterfunktion aufgrund einer Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem des Hundes beginnt, die Schilddrüse anzugreifen (der genaue Grund dafür bleibt ein Rätsel).

Wenn dein Vierbeiner an einer Schilddrüsenunterfunktion leidet, zeigt er höchstwahrscheinlich die folgenden Symptome:

  • Erschlaffte Gesichtsmuskeln
  • Wunden und Schorf
  • Verschiedene Hautinfektionen
  • Gewichtszunahme (trotz vermindertem Appetit)
  • Verdunkelung der Haut und Entwicklung von schwarzen Flecken
  • Schuppen
  • Vermindertes Energielevel
  • Infektionen der Zehennägel und Ohren
  • Trockene, schuppige, krustige Haut (ein niedriger Thyroxinspiegel kann die Nase austrocknen und verschorfen)
  • Übermäßiger Haarwuchs
  • Verminderte Kältetoleranz

8. Familiäre Dermatomyositis

Die familiäre Dermatomyositis ist eine Autoimmunerkrankung bei Hunden, die besonders häufig bei Collies und Shetland Sheepdogs (Shelties) auftritt. Dabei handelt es sich um eine entzündliche Erkrankung, die die Muskulatur, aber auch die Haut und die Blutgefäße des Hundes angreifen kann.

Ein häufiges sichtbares Zeichen sind Verkrustungen auf dem Nasenrücken und eine rissige Nase.

Familiäre Dermatomyositis ist heilbar, sollte aber schon in einem frühen Stadium behandelt werden, weil sie im weiteren Verlauf die Muskulatur des Hundes angreift. Ganz milde Krankheitsverläufe heilen von selbst, wobei du mit deinem Hund immer unbedingt einen Tierarzt aufsuchen solltest.

9. Andere Autoimmunkrankheiten

Die häufigsten nasentrocknenden Autoimmunkrankheiten bei Hunden sind Pemphigus und Lupus.

Pemphigus

Bei dieser Krankheit gibt es vier verschiedene Formen, und bei allen greifen die Antikörper Hautbestandteile an, was zu Geschwüren, Blasen, Verkrustungen und anderen Arten von schmerzhaften Hautablösungen führt.
Pemphigus ist eine relativ seltene Krankheit, aber sie kann bei einigen Hunden im Alter von etwa 4 Jahren auftreten.

Es wird angenommen, dass einige Rassen wie der Deutsche Schäferhund, Collie Rassen, der Akita, der Dobermannpinscher und einige andere eine höhere Veranlagung haben.

Zu den Symptomen der Krankheit gehören:

  • Krustige, pustulöse Wunden an den Ohren und im Gesicht
  • Juckreiz und Empfindlichkeit an den betroffenen Stellen
  • Appetitlosigkeit
  • Lethargie
  • Lichtempfindlichkeit (Vierbeiner können an den betroffenen Stellen schwere Sonnenbrände bekommen)

Lupus

Lupus ist eine weitere seltene Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem des Hundes eine Schicht von Zellen in der Haut abtötet. Die Exposition gegenüber UV-Licht und Zigarettenrauch kann diskoidalen Lupus erythematodes auslösen oder verschlimmern.

Außerdem erkranken Rassen wie Alaskan Malamutes, Brittany Spaniels, Shetland Shepherd Dogs und einige andere eher an DLE.
Achte auf diese Symptome:
Verkrustung und Verschorfung der Haut
Haarausfall (meist beginnend um die Nase herum)
Verlust der Hautpigmentierung

10. Trockenes Auge (Keratoconjunctivitis Sicca – KCS)

Die Krankheit des trockenen Auges ist eine entzündliche Erkrankung der Hornhaut und der Bindehaut. Meistens ist sie auf eine unzureichende Menge oder Qualität der Tränen zurückzuführen.

Infektionskrankheiten und endokrine Erkrankungen können zu einem solchen Zustand führen, ebenso wie Medikamentenvergiftungen und Strahlentherapie.

Dein Hund leidet höchstwahrscheinlich an trockenen Augen, wenn er:

  • schmerzhafte, rote und gereizte Augen hat
  • er übermäßig blinzelt oder die Augen geschlossen hält
  • dicken, gelblichen Ausfluss am Auge hat
  • eine trockene Nase hat (bei einem gesunden Hund leitet der Tränennasengang die Tränen von den Augen zu den Nebenhöhlen und in den hinteren Teil der Nase)

11. Mukokutane Pyodermie

Hund mit trockener verhornter Nase

MCP ist eine recht häufige Erkrankung, die durch eine bakterielle Infektion verursacht wird. Schäferhund Rassen sind häufiger davon betroffen als andere Rassen.

Die wichtigsten Symptome der mukokutanen Pyodermie sind:

  • Anfängliches Erythem und Schwellung des Nasenplanums
  • Krusten, Risse und Erosionen
  • Das Vorhandensein von Dermatitis unter den erhöhten Krusten

12. Ichthyose

Eine weitere Ursache für trockene, verkrustete Nasen bei Hunden ist die Ichthyose.

Ichthyose bezeichnet eine Gruppe von Erkrankungen, die durch eine abnorme Produktion und Speicherung von Hautzellen gekennzeichnet sind und zu übermäßiger Schuppung führen.

Bei der Ichthyose werden die Hautzellen schnell produziert, aber nicht normal abgeschuppt, was zu einer Ansammlung von abgestorbenen Hautzellen und trockenen Schuppen führt. Dadurch werden die Barrierefunktion der Haut und ihre Fähigkeit, Feuchtigkeit zu speichern, gestört.

Bei Ichthyose ist das Nasenleder mit trockenen, dicken Schuppen und tiefen Rissen bedeckt. Die Nase fühlt sich extrem trocken an und entwickelt eine verhärtete Textur. Schwere Ichthyose an der Nase kann zu schmerzhaften Rissen, Infektionen und Pigmentverlust führen.

Ichthyose ist zwar nicht heilbar, erfordert aber eine lebenslange Behandlung, um die Schuppen durch Baden, Feuchtigkeitscremes und Medikamente aufzuweichen und abzuschälen.

13. Brachycephale Rassen

Der Hauptgrund, warum brachycephale Hunde eher zu trockenen und verkrusteten Nasen neigen, ist, dass sie kürzere Schnauzen haben.

Das bedeutet, dass französische Bulldoggen, Boxer, Möpse und andere kurznasige und flachgesichtige Hunde weniger Platz für ihre Nasenlöcher haben. Das kann zu Atembeschwerden und zum Austrocknen der Nase führen.

Außerdem haben solche Rassen in der Regel kleinere Tränenkanäle und einen verlängerten weichen Gaumen, der leicht die Atemwege blockieren kann.

14. Staupe

Staupe ist eine der schwersten Krankheiten, die dein Vierbeiner bekommen kann, wenn er nicht die notwendigen Impfungen hat.

Du solltest dein Haustier sofort zum Tierarzt bringen, wenn du diese Symptome bemerkst:

  • Klarer Nasenausfluss
  • Eitriger Augenausfluss
  • Appetitlosigkeit
  • Lethargie
  • Erbrechen
  • Husten
  • Durchfall
  • Fieber
  • Sekundäre bakterielle Infektionen
  • Atembeschwerden

Wenn die Krankheit fortschreitet, können manche Hunde neurologische Anzeichen entwickeln, wie Kopfneigung, Kreisen, Krampfanfälle und Muskelzuckungen
Wenn der Hund das akute Stadium der Krankheit überlebt, kann er eine Hyperkeratose an der Nase und den Pfotenballen entwickeln.

Wie du die trockene und verkrustete Nase deines Hundes behandeln kannst

Zuallererst musst du sicherstellen, dass dein vierbeiniger Freund ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt. 

Wenn du weißt, dass dein kleiner Freund genug Wasser trinkt, seine Nase aber trotzdem trocken und verkrustet ist, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass dein Tierarzt eine der folgenden Behandlungen verschreibt (je nach Ursache des Problems).

Befeuchten der Nase mit Creme

Wenn dein Hund eine verkrustete Nase hat und deine Tierärztin oder dein Tierarzt keine Anzeichen für eine zugrunde liegende Erkrankung sieht, musst du vielleicht eine verschreibungspflichtige Creme oder eine Lotion verwenden, um die Schnauze deines Tieres feucht zu halten.

Solche Produkte können übrigens auch bei der Behandlung von Hyperkeratose helfen.

In Zoohandlungen findest du eine Vielzahl von Nasen- und Pfotenbalsam. Achte nur darauf, dass das Produkt aus natürlichen und biologischen Inhaltsstoffen besteht, denn du willst nicht, dass die Haut verstopft. Außerdem lecken sich Hunde oft die Nase, also muss der Balsam zu 100 % unbedenklich sein.

Das Produkt sollte sofortige Linderung verschaffen, aber du musst es ziemlich oft wieder auftragen, bis die rissige Haut vollständig verheilt ist. Wenn du eine brachycephale Rasse hast, musst du den Balsam möglicherweise regelmäßig auftragen.
Bevor du das Produkt aufträgst, solltest du die Nase auf jeden Fall mit einem kühlen, feuchten Tuch reinigen.
Wenn der Hund unter trockenen Augen leidet, kann der Tierarzt sowohl topische Gleitmittel als auch tränenstimulierende Medikamente verschreiben.

Allergie-Medikamente

Nachdem dein Tierarzt die Ursache der Allergie festgestellt hat, musst du dein Bestes tun, um das Allergen in Zukunft zu vermeiden.

Du könntest zum Beispiel die Ernährung des Vierbeiners umstellen oder ein geeignetes Flohbekämpfungsmittel wählen.
Dein Tierarzt oder deine Tierärztin kann dir auch ein Medikament gegen die Allergie verschreiben.

Antibiotika oder Antimykotika

Wenn die verkrustete Nase deines Hundes durch eine Infektion verursacht wird, verschreibt dir der Tierarzt örtliche Cremes und/oder orale Medikamente.

Die gute Nachricht ist, dass die meisten Infektionen mit den richtigen Medikamenten schnell beseitigt werden können.

Wenn dein Vierbeiner an einer Schilddrüsenunterfunktion leidet, muss er sein Leben lang mit einer Schilddrüsenhormon-Ersatztherapie behandelt werden.

Quellen:


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Geschrieben von: Heiko Schneider

Heiko Schneider hat mehr als 35 Jahre Erfahrung mit Hunden. Seit 2007 engagiert er sich im Tierschutz und hat mehr als 5 Jahre Erfahrung als Auffangstation für Tierschutzhunde. Im Alltag arbeitet er deshalb eng mit Ernährungsberatern und Tierarztpraxen in Bochum zusammen. Sein Ziel ist es, angehenden Hundehaltern bei der Wahl und Haltung ihres Vierbeiners zu helfen.

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