Schwarzes Zahnfleisch beim Hund

Schwarzes Zahnfleisch beim Hund ist erstmal ziemlich beunruhigend. Für viele Hundehalter ist es eine optische Veränderung, die oft schlimmer aussieht, als sie ist. Mit diesem Artikel möchte ich dir helfen, alle Ursachen schnell zu entdecken und deinem Hund zu helfen. Von Zahnfleischentzündungen bis hin zu Sauerstoffmangel gibt es eine ganze Menge Gründe für die Verfärbung und deshalb zeigen wir dir effektive Behandlungsstrategien und vorbeugende Maßnahmen, um die Gesundheit deines Vierbeiners zu gewährleisten.

Alle Ursachen für schwarzes Zahnfleisch beim Hund

Wenn du plötzlich schwarzes Zahnfleisch beim Hund entdeckt hast, helfen dir unsere Detailbeschreibungen der Ursachen mit Sicherheit gleich weiter.

1. Pigmentflecken

Pigmentflecken kommen beim Menschen genauso vor, wie beim Hund auch. In der Regel ist das gar kein Grund zur Sorge. Ähnlich wie Sommersprossen oder Muttermale beim Menschen sind diese dunklen Flecken bei verschiedenen Hunderassen, wie z. B. den Retriever Rassen, tatsächlich recht häufig.

Medizinisch wird die Pigmentierung auf Melanin zurückgeführt. Die gleiche Substanz, die unsere Haut und Haare einfärbt.

Auch wenn es sich bei dieser Form von schwarzem Zahnfleisch beim Hund nicht um eine gefährliche Ursache handelt, empfehle ich dir trotzdem das Ganze im Auge zu behalten. Ergibt sich mit der Zeit eine wesentliche Veränderung der Verfärbung, solltest du mal den Tierarzt aufsuchen.

Gut zu wissen: Wenn wir bei unseren Hunden Hautveränderungen entdecken, machen wir immer direkt mit dem Handy Fotos von den betroffenen Stellen. Ein paar Wochen später lässt sich dann der aktuelle Status mit den Fotos vergleichen. Dein Tierarzt wird sich ganz nebenbei auch über die Bilder freuen, um die Veränderung in verschiedenen Stadien sehen zu können.

2. Ein alter Hund entwickelt schwarzes Zahnfleisch

Bei den oben genannten Pigmentflecken handelt es sich um eine Verfärbung, die die meisten Hunde schon ab dem Welpen- oder Junghundealter haben. Wenn das Zahnfleisch eines Hundes jedoch plötzlich schwarz geworden ist, könnte das eine ganz einfache Alterserscheinung sein.

Mit zunehmendem Alter kommt es vor, dass sich das Zahnfleisch und die Zunge eines Vierbeiners von rosa zu schwarz verändern. Gerade bei alten Hunden liegt sehr häufig eine Parodontitis vor, die für schwarzes Zahnfleisch beim Hund verantwortlich ist.

Aktiv unternehmen kannst du dagegen nichts und musst du auch gar nicht. Für eine Parodontose Behandlung muss der Hund normalerweise in Vollnarkose gelegt werden, die bei einem höheren Alter nicht ungefährlich ist.

3. Zahnfleischentzündung

Eine Zahnfleischentzündung beim Hund nennt man auch Gingivitis. Der Prozess ist dabei relativ schleichend: Durch eine Ansammlung von Zahnstein und Plaque um die Zähne deines Hundes herum entsteht nach und nach die Zahnfleischentzündung.

Diese Erkrankung verursacht dann ein schwarzes Zahnfleisch beim Hund, uns erhöht das Risiko von Parodontitis oder Zahnverlust.

Achte mal auf den Mundgeruch deines Vierbeiners. Riecht er aus dem Maul wesentlich strenger als andere Hunde? Dann bist du zumindest einer sehr schlechten Zahnhygiene und wahrscheinlich auch den dunklen Verfärbungen des Zahnfleisches auf der Spur. Um es gar nicht erst zu starken Schmerzen oder Zahnverlust kommen zu lassen, hilft im ersten Schritt nur der Gang zum Tierarzt. Er wird gemeinsam mit dir einen Plan zur Verbesserung der Mundhygiene erarbeiten und gegebenenfalls auch direkt den Zahnstein entfernen.

4. Sauerstoffmangel

Wenn dein Vierbeiner Probleme mit der Sauerstoffaufnahme hat, kann sein Zahnfleisch einen ungesunden blauen oder aschfahlen Farbton annehmen. Man spricht dabei von einer Zyanose. Das liegt daran, dass die betroffenen Stellen nicht ausreichend mit molekularem Sauerstoff versorgt werden.

Gründe für eine zu niedrige Sauerstoffversorgung beim Hund gibt es viele. Zu den häufigsten Ursachen gehören aber:

• Atemprobleme: Fremdkörper, Lungenentzündungen oder andere Atembeschwerden schränken die Fähigkeit des Hundes ein, ausreichend Sauerstoff aufzunehmen.
• Herzprobleme: Eine unzureichende Herzfunktion führt zu einer verminderten Verteilung von sauerstoffreichem Blut im ganzen Körper. Das Problem entwickelt sich dann sogar bis zum Zahnfleischsaum und sorgt für nahezu schwarzes Zahnfleisch beim Hund.
• Blutprobleme: Tritt z. B. eine Anämie auf, verringert sich die Anzahl der sauerstofftragenden roten Blutkörperchen. Dies wirkt sich negativ auf die allgemeine Gesundheit aus.
• Vergiftungen: Bestimmte Gifte, die den Sauerstofftransport im Blut behindern, können schädliche Auswirkungen auf den Hundekörper haben. Ein einfaches Beispiel dafür ist Kohlenmonoxid, das die Fähigkeit des Hämoglobins, Sauerstoff zu binden, einschränkt.
• Verletzungen: Wenn Verletzungen zu Störungen der Atmung oder der Blutzufuhr zur Zahnfleischregion führen, kann es zu Zahnfleischverfärbungen kommen.

Wenn du eine ungewöhnliche bläuliche Verfärbung am Zahnfleisch deines Hundes feststellst, solltest du sofort alle Aktivitäten einstellen und einen Termin beim Tierarzt vereinbaren. Blaues Zahnfleisch ist ein verräterischer Indikator für ernsthafte Gesundheitsprobleme.

5. Weitere Zahnprobleme

Auch andere Zahnprobleme können dazu führen, dass schwarzes Zahnfleisch beim Hund auftritt. Probleme wie Ablagerungen, Zahnfleischerkrankungen und Zahnfrakturen können zu Entzündungen und Verfärbungen des Zahnfleischs führen.

Die Anhäufung von Zahnbelag und unbehandelte Erkrankungen können sich auf die umliegenden Zähne und das Zahnfleisch auswirken und dazu führen, dass sie sich dunkel verfärben oder Flecken bilden.

Es ist wichtig, dass du die Zähne deines Hundes regelmäßig reinigst, bei Bedarf zahnärztliche Hilfe in Anspruch nimmst und alle Zahnprobleme sofort tierärztlich behandelst, um das Zahnfleisch gesund zu halten und schwarze Verfärbungen zu verhindern.

Denk bitte daran, dass es bei der Zahnpflege nicht nur darum geht, Mundgeruch beim Hund zu bekämpfen. Seine Zähne spielen eine entscheidende Rolle für seine allgemeine Gesundheit und sein Wohlbefinden.

6. Tumor

Eine eher seltene Ursache für schwarzes Zahnfleisch beim Hund ist ein Zahntumor. Diese Wucherungen treten in der Regel direkt auf dem Zahnfleischgewebe oder in den Kiefer- und Zahnknochen des Mauls auf. Handelt es sich dabei um bösartige Tumore im Körper, können sie die Schleimhaut des Zahnfleischsaums abnormal verfärben.

Im ersten Schritt kannst du oberflächlich das Zahnfleisch deines Hundes auf Beulen oder Wucherungen untersuchen. Zusätzlich solltest du zur Sicherheit eine tierärztliche Meinung einholen, um diese heftigere medizinische Ursache auszuschließen.

Die Auswahl der medizinischen Behandlungen zur Behandlung von Tumoren im Maul hängt ein wenig von den Dimensionen ab. Die Spezialisten vor Ort bestimmen, ob es sich um einen bösartigen oder gutartigen Tumor handelt und operieren in der Regel zeitnah.

Zu den alternativen Lösungen gehören radiologische und chemische Eingriffe. Diese können in der Regel aber nur funktionieren, wenn invasive Verfahren nicht notwendig sind.

Behandlung und Vorbeugung von dunklem Zahnfleisch bei Hunden

Wenn du eine schwere medizinische Ursache über den Tierarzt ausgeschlossen hast, kannst du dich um die Behandlung von schwächeren Zahnfleischerkrankungen bei deinem Hund kümmern. Und dafür ist es wichtig, eine Zahnpflegeroutine einzurichten, die Ernährung anzupassen, um die Mundgesundheit zu fördern, und bei Bedarf Medikamente oder professionelle Zahnpflege in Betracht zu ziehen.

Eine Routine für die Zahnpflege einführen

Die Einhaltung einer Zahnpflegeroutine ist wichtig, um das Zahnfleisch deines Hundes gesund zu halten und das Auftreten von dunklen Flecken auf dem Zahnfleisch zu verhindern. Hier sind einige hilfreiche Tipps, wie du selbst verhindern kannst, dass dein Hund Zahnfleischprobleme bekommt:

1. Putze die Zähne deines Hundes regelmäßig (zwei- bis dreimal pro Woche) mit einer speziell für Hunde geeigneten Zahnbürste und Zahnpasta. Die gibt es für wenig Geld im Fachhandel und gerade die Zahnbürsten sind so aufgebaut, dass deine Finger vor versehentlichen Bissen geschützt sind.
2. Kauspielzeug, das zu lang andauerndem Kauen anregt, hilft dabei, Zahnbelag und Zahnstein zu reduzieren, die im Endeffekt zu schwarzem Zahnfleisch beim Hund führen können.
3. Nimm Leckerlis oder Zusatzstoffe in die Ernährung deines Hundes auf, die speziell zur Förderung der Gesundheit entwickelt wurden.
4. Vereinbare regelmäßige professionelle Zahnreinigungen mit deinem Tierarzt, denn er verfügt über das nötige Fachwissen und die Instrumente, um Zähne und Zahnfleisch deines Hundes zu reinigen.

Die Ernährung umstellen

Wenn dir die Gesundheit deines Hundes am Herzen liegt, ist es wichtig, auf seine Ernährung zu achten. Hier sind einige Ernährungsumstellungen, die du vornehmen kannst, um die Gesundheit deines Hundes zu erhalten und Zahnfleischerkrankungen vorzubeugen:

• Entscheide dich für eine ausgewogene Ernährung mit Fleisch als Hauptzutat. Vermeide Futter, das Füllstoffe oder künstliche Zusatzstoffe enthält. Bestenfalls greifst du zu Monoprotein Futter.
• Halte Ausschau nach Kauartikeln oder Leckerlis, die speziell für die Förderung der Zahngesundheit entwickelt wurden. Diese Leckerlis können dazu beitragen, die Plaquebildung zu reduzieren. Ganz nebenbei helfen sie auch, den Mundgeruch deines Vierbeiners in den Griff zu bekommen.
• Pack Obst und Gemüse mit auf den Speiseplan: Obst und Gemüse wie Karotten oder Apfelscheiben schmecken deinem Vierbeiner nicht nur unglaublich gut. Sie helfen auf natürliche Art und Weise, Plaque von den Zähnen zu entfernen.
• Schränke zuckerhaltige Snacks ein: Viele zuckerhaltige Leckereien können Karies und Zahnfleischerkrankungen bei Hunden begünstigen. Deshalb ist es am besten, sie komplett aus der Leckerchen-Box zu verbannen.
• Ziehe Diäten in Betracht: Es gibt spezielle Diäten, die die Zahngesundheit von Hunden unterstützen.
  Sprich am besten mit deinem Tierarzt und lass dich beraten, ob eine solche Diät für dein Tier sinnvoll ist.

Mach regelmäßige Checkups beim Tierarzt

Regelmäßige Zahnkontrollen beim Tierarzt sind wichtig, um die Gesundheit deines Hundes zu erhalten. Wenn dein Tierarzt einen regelmäßigen Blick auf die Beißer deines Vierbeiners wirft, kann er auch schnell reagieren, wenn es ernst wird. Schwarzes Zahnfleisch beim Hund hat dann gar keine Chance mehr. Zumindest, wenn es sich nicht um die Pigmentflecken handelt.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es eine ganze Reihe von Ursachen gibt, die schwarzes Zahnfleisch beim Hund begünstigen. Zu den häufigsten Ursachen gehören aber die Pigmentstörungen und die Zahnfleischentzündung.

Während du dir um die Pigmentierung keine Sorgen machen musst, solltest du mit einer Zahnfleischentzündung schnell zum Tierarzt, weil sie für deinen Vierbeiner ziemlich schmerzhaft sein kann.