Kennt ihr das Problem „Wohin mit dem Hund während der Arbeitszeit?”
Euren Kumpel den ganzen Tag allein zu Hause zu lassen, ist keine Option. Ein Hund sollte je nach Alter nicht mehr als 3-4 Stunden am Stück allein gelassen werden.
Ist man jedoch den ganzen Tag unterwegs und kann den Hund nicht bei der Familie oder anderweitig unterbringen, ist die Mitnahme des Hundes zum Arbeitsplatz eine willkommene Lösung. Allgemein muss aber gelten, dass die Mitnahme eures Hundes euer Verhalten bzw. eure Arbeit nicht behindern darf.
Natürlich darf man den Hund nicht zu jedem Arbeitsplatz mitnehmen, z. B. ist ein Krankenhaus einer der letzte Plätze, an dem sich ein Hund aufhalten sollte.
Auch von der Mitnahme von Junghunden ins Büro wird abgeraten. Sie sind meist sehr verspielt und neugierig und brauchen viel Aufmerksamkeit, die ihr im Büro nur selten aufbringen könnt.
Die Mitnahme eines ausgewachsenen Hundes an einen Büroarbeitsplatz stellt allerdings oft kaum Problem dar.
Zustimmung des Chefs und der Arbeitskollegen
Bevor ihr euren Chef mit eurem Wunsch euren Kumpel mit ins Büro zu nehmen konfrontiert, solltet ihr euch vorher gut vorbereiten. Legt euch Argumente für den Aufenthalt eines Hundes im Büro zurecht. Recherchiert nach Studien die belegen, dass ein Hund im Büro eine positive Wirkung auf die Mitarbeiter hat, da er z. B. zu einer entspannten Atmosphäre beitragen kann.
Empfehlenswert ist auch, sich vor dem Gespräch mit eurem Chef bei euren Kollegen zu erkundigen, ob die Mitnahme eures Kumpels für alle in Ordnung ist. Denn ist ein Kollege dagegen, weil er z. B. eine Allergie oder Angst vor den Vierbeinern hat oder einen Hund als unangenehm und unhygienisch empfindet, fällt eure Idee sowieso ins Wasser und ihr könnt euch den Termin beim Chef sparen, da ihr diese Einwände beachten und akzeptieren müsst.
Schlagt ein paar Probetage vor, an denen alle Beteiligten sich die neue Situation anschauen können und ausgetestet werden kann, ob die Umsetzung auch dauerhaft klappen könnte und für die Zukunft vorstellbar ist.
Schwierig kann es werden, wenn weitere Kollegen ihren Vierbeiner mit ins Büro nehmen möchten. Das kann dem Chef schnell zuviel werden und auch die Harmonie der Hunde untereinander ist nicht immer gegeben. Auch könnten sich Kollegen, die mit einem Hund im Büro einverstanden sind, sich mit mehreren Hunden nicht mehr wohl fühlen, was das Projekt „Hund im Büro“ scheitern lässt.
Ist euer Kumpel gut erzogen?
Nicht jeder Hund kann, vor allem regelmäßig, mit ins Büro genommen werden. Der Hund muss sozialisiert sein. In der anfänglichen Testphase könnt ihr schauen, ob euer Kumpel zuverlässig auf all eure Befehle hört und ob er sich auch in für ihn stressigen und unbekannten Situationen angemessen verhält. Er darf nicht aggressiv auf typisch menschliches Verhalten reagieren und somit den Büroablauf stören oder Kollegen, Geschäftspartner und Kunden verschrecken.
Euer Kumpel muss mit ständig wechselnden Kunden oder Geschäftspartnern zurecht kommen. Wenn er nicht eine entsprechende Aufforderung bekommt (diese sollte am besten auch nur von euch kommen), sollte er still und ruhig an seinem Platz bleiben.
Testphase
Gewöhnt euren Kumpel langsam an den Büroalltag. Nehmt ihn anfangs erst für wenige Stunden mit und verlängert die Zeit nach und nach bis klar ist, dass er in der Lage ist, den kompletten Arbeitstag nach den nötigen Regeln im Büro zu verbringen.
Führt den Hund als erstes an den Platz, den er auch dauerhaft zugewiesen bekommen würde und macht ihn erst nach und nach mit den Arbeitskollegen und Räumlichkeiten bekannt. Vermeidet ein Empfangskomitee. Das verunsichert euren Kumpel eher als das es ihm gut tut.
Und nicht vergessen: Lobt ihn, wenn er sich gut verhält, aber tadelt ihn auch, wenn er ungehörig ist.
War die Testphase erfolgreich, bedeutet das, den Tagesablauf des Hundes auf Dauer umzustrukturieren. Ein geregelter Tagesablauf ist für einen Hund sehr wichtig. Deshalb muss für den Hund klar sein, wann es ins Büro geht und wann er zuhause bleibt. Ein Hin und Her sollte vermieden werden.
Hundeplatz am Arbeitsort
Ein fester Platz an einem angemessenen Ort ist für das Wohlbefinden eures Kumpels wichtig, denn an diesem Platz hält er sich fast den gesamten Arbeitstag auf.
Der Hundeplatz soll frei von Lärm z. B. des Druckers und dessen Abgasen sein, sich nicht im Durchzug und nicht in der Laufzone der Mitarbeiter befinden.
Ein Körbchen oder z.B eine Decke sind passend. Experten raten auch zu einer Hundebox, in der der Hund sich wohlfühlen und in die er sich bei Bedarf zurückziehen kann. Wählt dafür z. B. seine Kuscheldecke und ein, zwei bekannte und von ihm bevorzugte Spielzeuge und gewöhnt euren Kumpel schon zu Hause an die Box. Das hilft ihm, sich schneller an dem neuen Ort wohl zu fühlen.
An seinem Platz sollte immer frisches Trinkwasser stehen, damit er sich nach Bedarf bedienen kann.
Beschäftigung und Gassigehen
Stundenlang nur auf seinem Platz zu liegen, ist langweilig für euren Kumpel. Deshalb solltet ihr ihn zwischendurch, etwas beschäftigen, indem ihr z. B. die mitgebrachten Spielzeuge zum Spielen mit ihm benutzt, ihn etwas suchen lasst, was ihr vorher im Büro versteckt habt oder ihn apportieren lasst. Bei der Wahl der Beschäftigung kommt es natürlich darauf an, ob ihr ein Büro für euch alleine habt und/oder inwieweit die Kollegen euer Spielen mit dem Vierbeiner stört.
Nach Expertenrat sollt ihr jede 3 bis 4 Stunden mit eurem Kumpel für ca. eine halbe Stunde Gassi gehen. Die Bewegung an der frischen Luft tut ihm gut und er kann sein Geschäft verrichten.
Die Hundemahlzeit
Auch seine Mahlzeit soll euer Kumpel an einem festen Platz und zu gewohnten Zeiten bekommen. Klärt im Vorhinein ab, ob alle damit einverstanden sind, dass ihr sein Essen in der Küche vorbereitet, ansonsten müsst ihr z. B. auf die Toilette ausweichen. Sprecht ebenfalls den Ort der Futterstelle ab.
Allgemein gilt auch, dass euer Kumpel weder betteln noch mit Essen von Kollegen gefüttert werden darf. Das kann seiner Gesundheit schaden.
Im Ernstfall
Habt einen Ersatzplan zur Hand der zum Einsatz kommt, wenn etwas schief läuft bzw. euer Kumpel sich mal nicht benimmt. Teilt den Plan auch eurem Chef und den Kollegen mit. Es kann sich dabei z. B. um die Hilfe einer Person handeln, die euren Hund jederzeit abholen kann, um sich um ihn zu kümmern.
Für besondere Situationen ist es auch von Vorteil, wenn es einen Kollegen gibt, dem der Hund vertraut und auf den er hört, z.B. für den Fall, dass ein Termin länger dauert als geplant und ihr euch nicht um euren Kumpel kümmern könnt.
Wenn ihr die genannten Empfehlungen und Hinweise berücksichtigt, könnte das Vorhaben, euren Kumpel auch im Büro an eurer Seite zu haben, funktionieren. Wir drücken euch die Daumen, dass die Umsetzung klappt!